Klassische Kosmetikwirkstoffe

hochkonzentrierte Produkte, Hautpflege-Booster

Die Kosmetikwissenschaft entwickelt ständig innovative Wirkstoffe und entdeckt insbesondere im Pflanzenreich viele Aktivstoffe, die sie für die Hautpflege auf moderne Weise immer besser nutzbar macht. Zudem nutzt sie klassische Kosmetikwirkstoffe, die sich seit vielen Jahren bewähren, stetig weiterentwickelt werden und sich auf eine gute Studienlage stützen können.

Nachfolgend stellen wir Ihnen „die“ klassische Kosmetikwirkstoffe vor:

 

Vitamin A

Als ein Beispiel für klassische Kosmetikwirkstoffe steht Vitamin A ganz oben.

Das sogenannte Retinol, auch als Vitamin A1 oder Axerophthol bekannt, ist ein fettlösliches, Vitamin.

Da es empfindlich gegenüber Licht, Luft und Oxidationsmitteln ist, werden in der Kosmetik die stabileren Retinol-Ester (z. B. Retinylacetat, Retinyllinoleat und Retinylpalmitat) oder auch die Aldehyd-Form (Retinal) eingesetzt.

Es spielt besonders im Anti-Aging-Segment eine wichtige Rolle. Es hemmt sowohl umweltbedingtes als auch chronologisches Altern, wirkt gegen Falten, Pigmentflecken, Akne und große Poren.

Viele klinische Studien bestätigen seine Wirksamkeit, ob zur Steigerung der Zellteilung, der Enzymaktivität, der Kollagensynthese sowie der Regulation der Expression von Kollagen abbauenden Enzymen wie Matrix-Metalloproteinase 1, der Normalisierung des Verhornungsvorgangs, der Verbesserung der Epithelbildung und der natürlichen Hautfunktionen. Zudem fördert es die Regeneration von UV-geschädigter Haut.

Es unterstützt die Abstoßung von abgestorbenen Hautzellen und kurbelt die Erneuerung der Hautoberfläche an. Somit ist es speziell für die alternde Haut, die trockene, zu früher Faltenbildung neigende Haut, aber auch für die zu Unreinheiten neigende Haut oder als Verjüngungskur interessant.

Hydroxypinacolone-Retinoat ist eine neue Variante, die deutlich macht, wie klassische Kosmetikwirkstoffe mit immer weiter optimierten Eigenschaften punkten.

Dieser Retinoidester kann direkt am Retinoidrezeptor der Haut andocken, ohne zu Retinoinsäure umgewandelt werden zu müssen. Die Vorteile gegenüber Retinol sind der schnellerer Wirkungseintritt, die höhere Stabilität und die bessere Hautverträglichkeit.

Hydroxypinacolone-Retinoat stimuliert die Kollagensynthese, aktiviert hauteigene Enzyme, reguliert die Expression von Kollagen-abbauenden Matrix Metalloproteinasen MMP1, regeneriert UV-geschädigte Haut, hellt oberflächliche Hyperpigmentierung auf, gleicht den Hautfarbton aus, minimiert das Porenvolumen und verbessert die Hautstruktur. Kurz: Es verbindet gute Hautverträglichkeit mit hoher Effizienz.

 

Vitamin C

Vitamin C ist ein weiteres bewährtes Beispiel für klassische Kosmetikwirkstoffe.

Reines Vitamin C (Ascorbinsäure) wirkt direkt, da es vom Körper nicht erst in eine aktive Form umgewandelt werden muss und unterscheidet sich dadurch von anderen Vitaminen.

Viele Studien belegen die förderliche Wirkung auf die Kollagenbildung, die Wirksamkeit gegen freie Radikale, Akne, Pigmentflecken durch Tyrosinase-Hemmung.

Aufgrund der Oxidationsanfälligkeit und des schnellen Abbaus kann Vitamin C in der reinen Form nicht als kosmetischer Wirkstoff genutzt werden, stattdessen verwendet man verschiedene Derivate, die das Vitamin als Lyophilisat oder als Pulver verfügbar machen.

Wird Ascorbinsäure in Seren eingesetzt, müssen diese einen sauren pH-Wert haben, und der Dispenser muss luftdicht sein.

Ein wasserlöslicher Ester, 3-O-Ethyl Ascorbic Acid oder Ethyl Ascorbic Acid, ist eine neue Form, die sich für Serum und Gel und auch für Pflegecreme eignet. Er ist stabil, sehr gut verträglich und auch für die empfindliche Haut der Augenpartie geeignet.

Ein weiteres Vitamin C-Derivat ist eine Verbindung von Ascorbinsäure und Glucose. Das Ascorbylglucosid wird als Antioxidans eingesetzt und ergibt aufgrund seiner Wasserlöslichkeit angenehme Serumtexturen.

Die Ester Magnesium Ascorbyl Phosphate oder Sodium Ascorbyl Phosphate sind als Antioxidantien, zum Schutz der Haut gegen oxidativen Stress und Alterungsveränderungen als klassische Kosmetikwirkstoffe verbreitet.

Fettlösliche Vitamin C Ester, wie Ascorbyl Palmitat oder Ascorbyl Tetraisopalmitat, bieten eine stabilere Form der Ascorbinsäure und werden z.B. in Anti-Falten-Cremes verwendet.

Um die Verfärbung oder Zersetzung der kosmetischen Formulierung zu verhindern und ihre Stabilität sicherzustellen, werden sie in verkapselter Form in die Formulierung gegeben und setzen ihren Inhalt frei, wenn die durch mechanische Einwirkung, also Reiben bzw. Streichen, beim Auftragen auf die Haut aufplatzen. Sie verlängern die Freisetzung und unterstützen eine langanhaltende Wirkung.

 

Niacinamid

Ein weiteres Vitamin, das Niacinamid, auch als Vitamin B3 oder Nikotinsäureamid bekannt, weist etliche bestätigte Wirkungen auf und ist somit ein Beispiel für klassische Kosmetikwirkstoffe.

Das wasserlösliche Vitamin ist im Körper an wichtigen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Es ist ein Vorläufer der Coenzyme NADH und NADPH, die den Zellstoffwechsel anregen und an Prozessen beteiligt sind, die die Hautfunktionen steuern, wie DNA-Reparatur, Zellerneuerung und Antioxidationsschutz.

Er verfeinert das Hautbild und vermindert die Grobporigkeit der Haut. Folglich setzt Foundation sich nicht so leicht in den Poren ab.

Es normalisiert die Talgproduktion und eignet sich zur Pflege der fettigen, zu Unreinheiten neigenden Haut.

Es unterstützt die Bildung von Kollagen und Elastin, verbessert das Feuchtigkeitsbindevermögen der Haut, vermindert Feuchtigkeitsverlust.

Es unterstützt die Bildung von Lipiden und Ceramiden, stärkt so die Hautbarriere, schützt die Haut vor dem Austrocknen und gegen das Endringen von Fremdkörpern.

Es ist darum ideal zur Pflege trockener Haut und macht sie widerstandsfähiger, glättet Fältchen und reduziert Augenschatten.

Zudem steigert es die Hautdurchblutung und wirkt antioxidativ,

In einer Einsatzkonzentration von 5 Prozent und höher wirkt es über vielfache Signalwege der Hyperpigmentierung der Haut entgegen, so dass ein ebenmäßiger Teint resultiert.

Allerdings ist ein bisschen Vorsicht geboten.  Eine zu hohe Dosierung kann vorübergehend zu Rötungen führen, da es die Durchblutung anregt. Bei empfindlicher Haut sollte die Konzentration daher nicht über 5% sein.

Auch bei gleichzeitiger Anwendung von Vitamin C sollte man aufpassen. Aufgrund des sauren Milieus kann sich Nikotinsäure bilden, die empfindliche Haut reizen kann.

Insgesamt ist Niacinamid aber einer vielseitiger Aktivstoff, ob in CC Creme, Serum, Whitening-Produkten oder auch in Shampoos gegen Haarausfall, da es auch die Durchblutung der Kopfhaut verbessert.

 

Hyaluron

Hyaluron ist ein Super-Feuchtigkeitsspender und ein bekanntes Beispiel für klassische Kosmetikwirkstoffe. Ein Gramm Hyaluron bindet bis zu sechs Liter Wasser und verbessert dadurch die Elastizität und Prallheit der Haut, weshalb es auch im Anti-Aging-Segment eingesetzt wird.

Während kurzkettige Hyaluron-Moleküle besser in die Haut penetrieren und diese von innen aufpolstern, binden langkettige Hyaluron-Molekül die Feuchtigkeit in den oberem Hautschichten und schützen vor Wasserverlust und Austrocknung.

Heute werden in Kosmetikprodukten unterschiedliche Typen eingesetzt.

Die neuen Generationen umfassen die acetylierte Form (Sodium Acetylated Hyaluronate) und die quervernetzte Version (Sodium Hyaluronate Crosspolymer), um langfristige Pflegewirkungen zu erzielen.

Beispiele für Varianten der Hyaluronsäure:

Natrium-Hyaluronat (INCI: Sodium Hyaluronate)

Das Natriumsalz der Hyaluronsäure ist ein Glycosaminoglycan und ein natürlicher Bestandteil der Haut. Es wird mit höherem oder niedrigerem Molekulargewicht eingesetzt.

Es bindet Feuchtigkeit und erzeugt ein gutes Hautgefühl.

Natrium-Hyaluronat-Crosspolymer (INCI: Sodium Hyaluronate Crosspolymer)

Die an eine Polymerstruktur gebundene Hyaluronsäure kann länger in den oberen Hautschichten bleiben und sie befeuchten. Das Crosspolymer hat einen sofortigen Anti-Falten-Effekt. Mit einer schwammartigen Struktur bildet es ein Depot für Wirkstoffe und Feuchtigkeit, die über einen längeren Zeitraum freigesetzt werden.

Acetylierte Hyaluronsäure (INCI: Sodium Acetylated Hyaluronate)

Das Molekül hat sowohl lipophile als auch hydrophile Eigenschaften.

Dank der lipophilen Acetylgruppe kann die Hyaluronsäure fest an der Haut anhaften, wodurch sich die Verdunstung verringert. Die Haut bleibt über einen langen Zeitraum befeuchtet. Die Stabilität gegenüber der abbauenden Hyaluronidase begünstigt eine lange anhaltende Hydration. Das Molekül hält die Feuchtigkeit besser in der Haut, verbessert ihre Elastizität, glättet sie und repariert die Hautbarriere.

Lipophile Hyaluronsäure (INCI: Sodium Oleoyl Hyaluronate)

Sie bietet ein Transportsystem für hydrophobe Wirkstoffe. Verkapselte Aktivstoffe gelangen mit deutlich besserer Wirksamkeit in die Haut. Sie schützt das Sebum der Haut, das im Alter abnimmt.

Hydrolysierte Hyaluronsäure (INCI: Hydrolyzed Hyaluronic Acid)

Die mit Hilfe von Säuren, Enzymen oder anderen hydrolysierenden Prozessen hergestellte Verbindung wirkt feuchtigkeitsspendend. Sie wird durch Hydrolyse von Hyaluronsäure mit hohem Molekulargewicht gewonnen und weist eine bessere Löslichkeit als der Ausgangsstoff auf.

Hydroxypropyl-Trimonium Hyaluronat (INCI: Hyroxypropyl-Trimonium Hyaluronate)

Der durch Fermentation hergestellte Wirkstoff verfügt über besondere Adhäsionseigenschaften und lässt sich nicht schnell von der Haut abspülen.

Er eignet er sich für feuchtigkeitsspendende Haut- und Haarpflege und für Rinse-off-Produkte, da er mit seiner Filmbildung den Feuchtigkeitsverlust durch Reinigen vermindert.

C12-13 Alkyl Glyceryl Hydrolysiertes Hyaluronat (INCI: C12-13 Alkyl Glyceryl Hydrolyzed Hyaluronate)

Die durch ein Glycerin-Gerüst modifizierte Hyaluronsäure eignet sich vor allem für feuchtigkeitsbewahrende Hautpflege und Lippenpflege und wird auch in Shampoos und zur Kopfhautpflege verwendet. Sie stärkt die Hautbarriere und ist ideal bei rauer, beschädigter Haut, erhöht den Feuchtigkeitsgehalt im Stratum corneum und reduziert den transepidermalen Wasserverlust.

 

Carnosin

L-Carnosin (INCI: Carnosine) ist ein naturidentisches Dipeptid, β-Alanyl-L-Histidin, und ein Beispiel für klassische Kosmetikwirkstoffe.

Es besteht aus den zwei Aminosäuren Histidin und Beta-Alanyl und kann vom Körper selbst hergestellt werden.

Es ist dafür bekannt, dass es Alterungsanzeichen in vergreisten Zellen umkehren kann.

Beispielsweise erreichten bereits vergreiste Zellen, die in eine Carnosin-Kulturlösung eingesetzt wurden, 25 Prozent mehr Teilungen und eine dreifach höhere Lebensspanne als nicht behandelt Zellen.

Es liegt nahe, es in der Kosmetik zur Verjüngung der Haut einzusetzen. Es wirkt gegen Falten, bekämpft die Glykation, sprich Verzuckerung bzw. Versteifung, von kollagenen und elastischen Fasern und schützt Kollagen und andere Strukturproteine vor vorzeitigem Abbau.

Zudem stimuliert es die Kollagen-Neubildung.

Es ist ein starkes Antioxidans und schützt die Haut vor Schäden durch sichtbares Licht und Infrarotstrahlung.

Aufgrund der sichtbaren Verbesserung des Hautbildes, der schützenden und stärkenden Wirkung auf Elastin, Kollagen und die Haubarriere sowie der Steigerung der Hydration und vor allem der Fähigkeit, Schäden in der Haut zum Teil rückgängig machen zu können, zeigt  L-Carnosin in Anti-Aging-, Anti-Falten- oder After-Sun-Produkten Potenzial.

Klassische Kosmetikwirkstoffe – hoch aktuell

Cosmacon schätzt klassische Kosmetikwirkstoffe, die sich auf langjährige Anwendung, eine gewachsene Studienlage, stetig weiterentwickelte Derivate für optimierte Hautverfügbarkeit und Hautverträglichkeit stützen können. Klassische Kosmetikwirkstoffe antworten auf die wesentlichen Fragen der Haupflege, darum setzen wir sie gern in modernen Formulierungen ein.Sprechen Sie uns gerne an.