Das Gold der Bienen
Honig galt schon den alten Ägyptern als Speise der Götter. Als natürliches Heilmittel hat Honig eine lange Tradition. Viele seiner Wirkungen sind wissenschaftlich bestätigt und werden in Medizin, Naturheilkunde und Kosmetik genutzt.
Das Gold der Bienen: Honig
Das Gold der Bienen wird von der Honigbiene (Apis mellifera) gebildet, die dieses Stoffgemisch in Waben ablagert.
Insgesamt enthält es etwa zweihundert verschiedene Substanzen, je nach Honigsorte in variablen Anteilen.
Das Gold der Bienen besteht zu etwa 80 Prozent aus Zucker (Invertzucker, Dextrin) und ist außerdem reich an organischen Säuren, Enzymen aus dem Verdauungstrakt der Bienen, Carotin, B-Vitaminen, darunter hautpflegende Pantothensäure und Nikotinaminsäure, Acetylcholin, sekundäre Pflanzenstoffe mit heilungsfördernden und entzündungshemmenden Wirkungen, Pollen (ca. 0,02 – 0,05 %) und Wachsen.
Dank des hohen Zuckeranteils ist Honig sehr lange haltbar (auch über das angegebene Datum hinaus).
In der Medizin bewährt das Gold der Bienen bei der Wundversorgung, und seine antibakterielle Wirkung ist bewiesen.
Chemisch betrachtet ist Honig eine Säure mit einem pH-Wert von 3,5 bis 5,5. In diesem sauren Milieu wachsen kaum Bakterien. Diese Eigenschaft spielt beim Einsatz von Honig zur Wundbehandlung eine Rolle; durch sie werden bestimmte Enzymaktivitäten von Bakterien gestoppt, so dass eine sanftere Heilung, ohne große Narben möglich wird.
Einige Honigsorten enthalten größere Menge Glukose-Oxidase. Das Enzym wandelt in Verbindung mit der Wundflüssigkeit Glukose in Glukonsäure um. Bei dem Prozess wird Wasserstoffperoxid freigesetzt, das als Desinfektionsmittel wirkt.
Ein besonderes Plus des Honigs ist, dass Bakterien bisher keine Resistenzen gegenüber Honig entwickeln, womit er Antibiotika überlegen ist.
Der sprichwörtliche Löffel Honig scheint Metastudien zufolge zumindest bei Kindern Erkältungen und Kratzen im Hals zu lindern. Er legt sich wie ein Film auf die Schleimhäute im Rachen. Er sollte allerdings pur genommen und nicht mit Milch, im Tee oder auf Brot konsumiert werden. Eine Erwärmung des Honigs bzw. Hitze zerstört die die wertvollen Bestandteile des Honigs.
Kinder unter einem Jahr sollte man keinen Honig geben, da die enthaltenen Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum zu Vergiftungen führen können, denn die Darmflora noch ist bei den Babys nicht komplett ausgebildet.
Der Zucker verleiht dem Gold der Bienen eine hohe Wasserbindefähigkeit und macht es für die Kosmetik als Bestandteil in Feuchtigkeitscremes interessant. Zusammen mit entzündungshemmenden und antioxidativen Inhaltsstoffen bietet das Gold der Bienen sich nicht nur zu Steigerung der Feuchtigkeitsbindung, sondern auch zur Unterstützung der Kollagen- und Elastinbildung, der Hautregeneration und zur Steigerung der Leuchtkraft der Haut an. Er wird wegen seiner nährenden und stimulierenden Eigenschaften zur Erneuerung der Hautzellen, für straffere Haut und einen frischeren Teint geschätzt. Auch zur Pflege von trockenem Haar und trockener Kopfhaut ist es ideal.
Aufgrund der entzündungshemmenden Wirkungen ist das Gold der Bienen auch für die Pflege der unreinen Haut geeignet und lindert Akne.
In der Kosmetik finden wir das Gold der Bienen mit INCI: Mel (CAS-Nr.: 8028-66-8) als Inhaltsstoff in Gesichtscremes, Körperlotionen oder -cremes, Masken, Lippencreme/-balsam, Handcreme, Augenkonturpflege, festen Seifen, in Haar-Conditioner und Shampoos.
Der Star vom Gold der Bienen: Manuka-Honig
Ein besonderes Gold der Bienen stammt aus Neuseeland bzw. Australien. Hier sammeln die Bienen den Nektar der Blüten der Südseemyrte, auch Teebaumstrauch oder botanisch Leptospermum scoparium genannt.
Jedes Gold der Bienen wirkt antimikrobiell, antiviral, antioxidativ, entzündungshemmend, wundheilungsfördernd, aber Manuka-Honig ist einzigartig aufgrund des hohen Gehalts an Methylglyoxal (MGO). MGO ist vor allem für die antibakterielle Wirksamkeit des Honigs verantwortlich.
Deshalb wird nur dieser speziell aufbereitete Manuka-Honig als medizinischer Honig genutzt und in der Wundheilung eingesetzt.
Er saugt die Wundflüssigkeit auf und entzieht aufgrund seines hohen Zuckergehalts den darin befindlichen Bakterien das lebensnotwendige Wasser; sie trocknen aus und sterben ab. Wirkstoffe können in die Wunde einziehen, zerstörte Zellen werden abtransportiert.
Die Echtheit des Manuka-Honigs ist am Prüfsiegel MGO bzw. dem vor allem in Neuseeland verbreiteten und dort auch geschützten daher auch nur dort verwendet UMF (Unique Manuka Factor) zu erkennen. Es gibt den MGO-Gehalt an. Honig mit MGO 800+ ist der stärkste auf dem Markt angebotene Manuka-Honig.
In der Kosmetik sind Honige mit MGO von 100+-250+ gebräuchlich.
Als kosmetischer Inhaltsstoff (INCI: Leptospermum Scoparium Mel / Manuka Mel) verfügt Manuka-Honig über die oben beschriebenen Benefits wie Honig mit dem Unterschied, dass er stärker entzündungshemmend wirkt und teurer ist.
Propolis: Nebenprodukt vom Gold der Bienen
Bei dem braunen Bienenharz, auch Kittharz oder Bienenkitt genannt, handelt es sich um die harzartige Masse, die von den Honigbienen aus gesammelten Baumharzen, Drüsensekreten und Verdauungssäften produziert und zum Befestigen der Wabenzellen verwendet wird. Die Bienen nutzen es auch als Fußabstreifer und als Bodenbelag, um ihren Bienenstock keimfrei zu halten.
Die Arbeiterbienen eines Volks produzieren im Jahr 50 bis 250 Gramm, um dem Bienenstock abzudichten.
Fein gemahlen als Pulver oder in medizinischem Alkohol gelöst kommt es in den Handel.
Ihm werden zahlreiche gesundheitliche Wirkungen zugeschrieben. Die Deutsche Apothekerzeitung spricht von einem Bioantibiotikum. Schon die Ägypter nutzen es, um Wunden zu schützen.
So soll es die Abwehrkräfte stärken, rheumatische Beschwerden lindern, bei Bronchitis helfen, günstig auf die Verdauung wirken. Die antiviralen und antibakteriellen Wirkungen sind durch Labortests, allerdings nicht durch umfangreiche Studien am Menschen, belegt.
Propolis wird in der Kosmetik als Konservierungsmittel und zur Pflege der unreinen Haut verwendet und punktet mit antibakteriellen, antimykotischen, entzündungshemmenden und wundheilenden Eigenschaften.
Diese beruhen auf den Bestandteilen Benzencarbonsäure (Benzoesäure) und Phenylacrylsäure (Zimtsäure), Benzyl- und Phenylalkoholen und Flavonoiden. Außerdem enthält Propolis 10-20 Prozent Wachse.
Um die Wirkstoffe in reiner Qualität zu nutzen wird Propolis in standardisierten Verfahren aufbereitet.
In der Kosmetik wird der Inhaltsstoffe mit INCI: Propolis Cera (CAS-Nr.: 85665-41-4) wegen seiner anti-seborrhoischen und die Talgproduktion regulierenden Wirkung, der Feuchtigkeitsbindefähigkeit, der positiven Effekte auf die Weichheit, die Geschmeidigkeit, der Ebenmäßigkeit der Haut genutzt.
Es kommt in klärenden Gesichtscremes. Allzweckcremes, Lippenpflege, Schutzcremes gegen Hautaustrocknung, Fußcremes, Handseifen, Rasiercremes und auch in Shampoos oder Haarkuren gegen fettiges Haar zum Einsatz.
Gold der Bienen: Kritische Anmerkungen
HONIG: Die Wirkung von Honig in der Wundheilung ist bewiesen, andere positive Wirkungen sind möglich und beruhen auf Erfahrungen. Allergische Reaktionen auf puren Honig sind möglich, wenn auch aufgrund der geringen Pollenanteils sehr selten. Um Schadstoffe aus der Umwelt zu meiden, sollte auf kontrollierte, ggf. biologische Qualität geachtet werden.
PROPOLIS: Dass Propolis gegen Corona schützen soll, gehört wohl eher ins Reich der Mythen. Es gibt zudem ein Problem, das mit der Herkunft zusammenhängt. Das Europäische Schnellwarensystem RASFF hat mehrfach wegen zu hoher Gehalte an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gewarnt. Die vor allem in Produkten aus China festgestellten Substanzen entstehen bei unsachgemäßer Trocknung und wirken krebserregend. Die Verbraucherzentralen machen darauf aufmerksam, dass in einigen Propolis-Produkten erbgutschädigenden Pyrrolizidinalkaloide (PA) gefunden wurden.
Auf entsprechende Prüfungen, die die Freiheit von PAK und PA garantieren, muss man beim Kauf achten. Außerdem sollten Menschen, die zu Allergien neigen oder auf Bienen und Wespen allergisch reagieren, lieber auf Propolis jeder Art verzichten.
Die Reinheit macht’s
Um in den Genuss der vielen positiven Wirkungen vom Gold der Bienen und Propolis zu kommen, müssen die Produkte rein und frei von Schadstoffen sein.
Wer den Honig als Lebensmittel nutzt, sollte Mischungen von Honig aus EU-Ländern oder dem Ursprungsland Deutschland möglichst in Bio-Qualität bevorzugen. Deutscher Imker-Honig darf maximal nur 18 Prozent Wasser enthalten und wird nach der Gewinnung nicht weiter verarbeitet.
An Bio-Honig werden besondere Anforderungen gestellt:
Drei-Kilometer-Grenze: Die Bienenstöcke müssen so aufgestellt sein, dass in einem 3-km-Radius nur ökologische Kulturpflanzen bzw. Wildpflanzen und keine genmanipulierten Pflanzen wachsen.
Die Bienenkästen sollten aus natürlichen Materialien bestehen. Mittelwände dürfen nur mit biologisch reinem Bienenwachs ersetzt werden.
Die Fütterung im Winter darf nur mit Honig oder biologisch reiner Zuckerlösung erfolgen. Kranke Bienen dürfen nicht mit Antibiotika behandelt werden.
Der Bienenkönigin dürfen die Flügel nicht beschnitten werden.
Aus Wänden, in denen sich Brut befindet, darf kein Honig gewonnen werden.
Achtung, auch BIO-Honig kann belastet sein (bsp. PA – kommt aus Pflanzen = natürliche Kontaminante). Genauer geprüft wird tatsächlich Import-Honig, bei deutschem Honig wird ggf. nicht einmal eine Pollen-Analyse zur Sortenbestimmung gemacht…
In der Kosmetik wird Honig äußerlich angewendet. Aber auch hier ist Reinheit das oberste Gebot, um die Vorzüge des Golds der Bienen unbesorgt zu nutzen.
Das Gold der Bienen – Gold für die Kosmetik
Honig und auch Propolis sind traditionell wertvolle Substanzen, mit vielen nährenden, schützenden, entzündungshemmenden Eigenschaften. Auch wenn sie keine Alleskönner sind und ihre Vorteile nur entfalten, wenn sie von reiner Qualität sind, liefern sie natürliche, nützliche Wirkstoffe für die Kosmetik für Haut und Haar. Cosmacon achtet auf die Reinheit, damit das Gold der Bienen in den Formulierungen zu kosmetischem Gold wird.
Sehr gute Honigprodukte bekommen Sie bei NOREVO:
NOREVO GmbH
Völckersstraße 14-20
22765 Hamburg
Email: Sales.Honey@norevo.de
Quellen:
Effectiveness of propolis in maintaining oral health: a scoping review.
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