Duschshampoo
Was ist ein Duschshampoo?
Duschshampoo ist ein Kombinationsprodukt, ein 2-in-1-Produkt, das die Eigenschaften eines Duschgels und eines Haarshampoos in sich vereint.
Beide Produkte haben eine viskose, gel-artige Struktur und einen pH-Wert um 5,5, entsprechend dem pH-Wert der Haut bzw. der Kopfhaut von 4,7 – 5,7.
Auf den ersten Blick enthalten sie ähnliche Inhaltsstoffe: Tenside und Hilfsstoffe, wie Verdickungsmittel, Antioxidantien, pH-Regulatoren, Schaumstabilisatoren, Duftstoffe und Farbstoffe. Jedoch werden im Haarshampoo meist stärkere Tenside als im Duschgel verwendet.
Bei den Pflegestoffen sind zwar bei beiden Feuchtigkeitsspender und vielfach Rückfetter vorhanden, allerdings ist das Duschgel meist pflegender, während es für die unterschiedlichen Haartypen große Unterschiede gibt. So werden für das fettige Haar keine Rückfetter verwendet. Hinzu kommen bei vielen Shampoos Silikone, Conditioner, organische Säuren zum Glätten der Schuppenschicht, pflegende Eiweißhydrolysate, spezielle Wirkstoffe für chemisch behandeltes Haar oder Kopfschuppen.
Es ist keine gute Idee, das Duschgel auch zum Haarewaschen zu verwenden, da die Haare danach fettig und strähnig aussehen können. Umgekehrt kann ein Haarshampoo auf der Körperhaut ein trockenes Gefühl hinterlassen.
Das Duschshampoo muss also einen Kompromiss zugunsten der Körperpflege und Vielseitigkeit machen. Beim Duschshampoo ist es sinnvoll, darauf zu achten, die Stoffe auszulassen, die die Haut nicht braucht.
Das Duschshampoo hat darum etwas weniger Reinigungskraft als ein Haarshampoo und enthält keine speziellen Pflegesubstanzen für das Haar. Obwohl viele Hersteller auch Duschshampoo mit Conditionern zur Verbesserung der Kämmbarkeit anbieten.
Sporttreibende, Menschen, die sich berufsbedingt viel duschen, und auch viele Männer mögen das Duschshampoo als praktische Alternative zu zwei Produkten.
Fazit: Ein Duschshampoo ist für unkompliziertes Haar, normale Körperhaut und häufiges Duschen von Kopf bis Fuß gut geeignet und praktisch.
Was ist das Besondere an Baby-/Kinder-Duschshampoo?
Auch für Babys und Kinder unter zwölf Jahren werden Duschshampoos angeboten. Ihre Haut und ihr Haar sollen vor allem mild gereinigt werden. Kinderhaut ist dünn, ihr Schutzmantel ist noch nicht ausgereift. Der riechende Schweiß, der eine Dusche verlangt, wird erst mit Einsetzen der Pubertät gebildet. Für Kinder bis zu 12 Jahren reichen ein bis zwei Bäder bzw. Duschen pro Woche. Die Wassertemperatur sollte nicht über 37°C sein. Es sollte nicht zu lange geduscht bzw. gebadet werden. Immer nur wenig Seife oder Duschprodukt verwenden.
Das Duschshampoo für diese Zielgruppe verwendet mildere Tenside als die Formulierungen für Erwachsene. Meist sind es Zucker-Tenside, die für Haut und Haar verträglich sind. In der INCI-Liste sind sie meistens an der Endung glucoside zu erkennen. Ihr Vorteil ist, dass sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und hautverträglich sind. Zudem werden die Tenside in geringerer Konzentration eingesetzt.
Das reicht oft nicht, um eine Augenreizung zu verhindern. Die kann schon eintreten, wenn Wasser in die Augen gelangt. Darum am besten einen Waschlappen vor die Augen halten, damit kein Shampoo, aber auch kein Wasser die Augen reizt.
Außerdem meidet das Kinder-Duschshampoo meist kritische Substanzen. (s.u.) Ein weiterer Unterschied zum Duschshampoo für Erwachsene besteht in den Duftstoffen. Es werden Noten verwendet, die Kinder mögen und die unproblematisch sind. Eventuell allergieauslösende Duftstoffe sind auf der Verpackung deklariert, z.B. Citronellol, Geranoil, Citral, Eugenol. Sie können also gegebenenfalls gemieden werden.
Aufgrund des ansprechenden Duftes, aber auch wegen der Neugier von Kindern und ihrer Lust, alles in den Mund zu stecken, wird im Duschshampoo für Kinder häufig Denatoniumbenzoat bzw. Denatoniumsaccharid eingesetzt. Die quartäre Ammoniumverbindung ist die bitterste bekannte Substanz. Sie wurde1958 von dem schottischen Chemiker J.R. Smith entdeckt. Sie wird zum Vergällen, Ungenießbarmachen von Alkohol oder gefährlichen Substanzen eingesetzt. In den geringen Mengen, in der sie zum Abschrecken verwendet wird, ist sie unschädlich, hält aber Kinder davon ab, das Shampoo zu schlucken.
In Naturkosmetik ist Denatoniumbenzoat verboten.
Auch nach dem Haarewaschen mit Kinder-Duschshampoo soll das Haar gut kämmbar, entwirrbar sein und nicht verknoten. Um diesen Conditioner-Effekt zu erzielen, wird von einigen Herstellern in konventionellen Produkten das nicht unumstrittene Polyquaternium-10 (s.u.) eingesetzt.
Derivate aus der Guarbohne, hydrolysiertes Weizen- oder Erbsenprotein, Arganöl, Brokkolisamenöl, Kokosglucosid sind pflanzliche Alternativen.
Duschshampoo für Kinder ist auch für Erwachsene mit empfindlicher Haut und feinem Haar geeignet.
Mikroplastik ist nicht nur fest
Duschshampoo enthält ebenso wie Duschgel und Haarshampoo Verdickungsmittel, die für die gelartige Konsistenz sorgen. Meist handelt es sich dabei um wasserlösliche synthetische Polymere.
Laut einigen Definitionen, z.B. Umweltbundsamt, sind wasserlösliche synthetische Polymere kein Mikroplastik. Demnach gelten als Mikroplastik Partikel, die 5 mm oder kleiner und nicht wasserlöslich sind. Greenpeace und BUND sehen das jedoch anders. Sie beziehen in die Definition nicht nur feste Teilchen, sondern auch wachsförmige, gelartige, flüssige Polymere und Teilchen in Nanogröße ein.
Das Problem ist, dass sie über das Abwasser in die Umwelt gelangen und dort schwer biologisch abbaubar sind.
Ihre Auswirkungen in der Umwelt sind zwar noch nicht völlig geklärt. Gerade deshalb sollten sie gemieden werden.
Zertifizierte Naturkosmetik enthält weder festes noch wasserlösliches Mikroplastik.
Wasserlösliches Mikroplastik ist z.B. Acrylsäure-Copolymer (INCI: Styrenes/Acrylates Copolymer), Acrylate Copolymer, Acrylate Crosspolymer, Polyacrylate, Polyethylene, Butylene/ethylene/styrene Copolymer
Es gibt Alternativen zu synthetischen Verdickern. Beispielsweise: Pektin, Cellulose, Xanthan, Algin, Carrageen, Gellan.
s. > Verdickungsmittel
Ohne kritische Inhaltsstoffe
Duschshampoos für Baby und Kinder enthalten meist keine der kritischen Inhaltsstoffe. In Naturmarken kann man sicher sein, dass sie frei von diesen Substanzen sind. Dennoch ist immer ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe wichtig, um die dünne Kinderhaut, die ihre Widerstandskraft noch nicht aufgebaut hat, zu schützen.
Ohne Acrylate: Sie werden als Film- und Gelbildner und Verdickungsmittel eingesetzt. Sie können der Barrierefunktion der Haut schaden. Ausgangsmaterial ist die Acrylsäure, aus der auch Kunststoffe hergestellt werden; folglich werden Acrylate teils als Mikroplastik eingestuft.
Naturkosmetik verwendet diese Substanzen nicht
Ohne PEG/PEG-Derivate: Die synthetisch hergestellten Polyethylenglykole werden in kosmetischen Produkten vor allem als Emulgatoren und Tenside verwendet. Die waschaktiven Substanzen stehen teils im Verdacht, krebserregend zu sein, können der Hautbarriere schaden und die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Naturkosmetik verwendet diese Substanzen nicht.
Ohne Polyquaternium: Die Verbindungen aus Ammonium und Diallyl dimethyl ammonium chloride bilden langkettige Moleküle und haben ca. 40 Vertreter. Sie werden als Polyquaternium mit einer Zahl aufgeführt, z.B. Polyquaternium-10. Die Zahl gibt Auskunft über die Größe des Moleküls. Sie werden als Tenside, Filmbildner und wegen ihrer antistatischen Eigenschaften eingesetzt und finden sich in vielen konventionellen Haarshampoos, Conditioner, Duschgelen und Nagellacken. Einige Hersteller verwenden sie mittlerweile als Silikon-Ersatz. Allerdings sind Polyquaternium-Moleküle in der Kritik, da sie sich auf Haut und Haar ansammeln und somit einen versiegelnden und austrocknenden Build-up-Effekt zeigen. Aufgrund des Acrylamid-Gehalts gelten sie als potenziell krebserregend und einige ihrer Vertreter werden als Mikroplastik eingestuft. Hochdosiert schaden sie Wasserorganismen.
Ohne Dieythlphtalate: Sie werden zur Vergällung von Alkohol, als Filmbildner und als Weichmacher eingesetzt. Sie können von der Haut aufgenommen werden und Organe schädigen.
Ohne halogenorganische Verbindungen: Dichlorbenzylalkohol ist ein Konservierungsstoff, der Wasserorganismen dauerhaft schädigen kann.
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Hautverträglich, wirksam, minimalistisch
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Literatur