Perioraler Dermatitis
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Was hilft bei perioraler Dermatitis?
Bei perioraler Dermatitis bekommen Betroffene meist erst einmal einen großen Schreck. Kein Wunder, denn die Symptome sind sehr auffällig. Um den Mund herum bilden sich nämlich entweder schuppige, hell-rosafarbene Flecken oder aber entzündliche Pusteln. Manchmal breiten sich die Symptome sogar noch weiter aus und befallen das Kinn, die Stirn, die Wangen und die Augenlider. Dazu kommt oft noch ein sehr unangenehmer Juckreiz. Und weil die Hautbarriere gestört ist, trocknet die Haut stark aus, was zu einem Spannungsgefühl und einem lästigem Brennen führt. Der Leidensdruck ist bei perioraler Dermatitis demzufolge auch extrem groß. Viele Betroffene ziehen sich aus der Öffentlichkeit und dem sozialen Leben zurück, da sie sich für die Pusteln, Rötungen und Schuppen schämen. Andere versuchen, die deutlich sichtbaren Anzeichen unter einer besonders dicken Schicht Make-up zu verstecken, was jedoch kontraproduktiv ist und die Symptome noch verschlimmert. Doch was hilft eigentlich bei perioraler Dermatitis und um was für eine Erkrankung handelt es sich überhaupt?
Auslöser und Ursachen der perioralen Dermatitis
Vereinfacht ausgedrückt stecken Betroffene in einem Teufelskreis. Es beginnt damit, dass sich der Teint allgemein trocken anfühlt. Dann wird zu Pflegeprodukten gegriffen: zu vielen verschiedenen und meist sehr reichhaltigen Pflegeprodukten. Auf diese „Überdosis“ an Pflege reagiert die Haut mit der perioralen Dermatitis, denn der meist sehr hohe Feuchtigkeitsgehalt der Haut führt dazu, dass die Hornschicht aufquillt. Dadurch wird wiederum die Hautbarriere geschädigt und entzündliche Prozesse haben leichtes Spiel. Betroffene reagieren darauf, indem Sie weitere unterschiedliche Pflegeprodukte verwenden: der eingangs erwähnte Teufelskreis entsteht. Regelmäßige Hautpflege ist zwar wichtig und gut, sie darf aber allein schon aus diesem Grund nie übertrieben werden.
Das sollten Sie bei perioraler Dermatitis wissen
Ansteckungsgefahr besteht bei perioraler Dermatitis nicht. Die Symptome halten sich aber oft sehr hartnäckig und manchmal sogar über Monate. Die Erkrankung wird auch als Mundrose oder Stewardessen-Krankheit bezeichnet. Der Grund für die letztgenannte Bezeichnung: Stewardessen schminken sich von Berufs wegen häufig sehr stark und neigen darum dazu, ihrer Haut zu viel zuzumuten. Breiten sich die entzündlichen Bereiche um die Augenpartie aus, sprechen Mediziner von peri-okulärer Dermatitis, ist die Nase betroffen, handelt es sich um peri-nasale Dermatitis.
Die richtige Hautpflege bei perioraler Dermatitis
Die erste Sofortmaßnahme klingt hart, ist aber immens wichtig: Auf Make-up und die bisherigen Pflegeprodukte muss in den nächsten Wochen konsequent verzichtet werden. Immerhin waren sie der Auslöser für die Hautprobleme. Auch direkte Sonne sollte bei perioraler Dermatitis gemieden werden. Stattdessen braucht die Haut bei perioraler Dermatitis eine leichte fluide Pflege, wobei die Anzahl der Wirkstoffe möglichst gering sein sollte. Wenn wir bedenken, dass in manchen Produkten bis zu 30 verschiedene Stoffe stecken, ist es kein Wunder, dass unsere Haut auf dieses Überangebot im wahrsten Sinne des Wortes gereizt reagiert. Squalan als unpolares Lipid sowie weitere reizarme Rohstoffe eignen sich zur Behandlung perioraler Dermatitis am besten.
Auch diese Wirkstoffe helfen bei perioraler Dermatitis
Retinol (Vitamin A) ist bei perioraler Dermatitis ein bewährtes Mittel. Es regt die Kollagensynthese im Epithelgewebe sowie das Zellwachstum an. Allerdings sollte Retinol bei perioraler Dermatitis nur in niedrigen Konzentrationen oder als Derivat zum Einsatz kommen.
Niacinamid (Vitamin B3) wird ebenfalls sehr häufig bei perioraler Dermatitis eingesetzt. Dermatologen und Mediziner wissen, dass Vitamin B3 eine entzündungshemmende Wirkung besitzt, die der von Clindamycin, einem Antibiotika, sehr ähnlich ist. Auch mit Heilerde lassen sich bei perioraler Dermatitis gute Erfolge erzielen. Sie wird aus Löss gewonnen, das wiederum aus Quarz, Kalk, Tonerde-Silikaten sowie verschiedenen Mineralstoffen und Spurenelementen besteht. Heilerde wirkt entzündungshemmend, beruhigend und reinigend. Sie wird häufig auch bei Ekzemen, Akne und Ausschlag eingesetzt.
Steckbrief Retinol
INCI: Retinol
CAS-Nummer: 68-26-8
EINECS/EILINCS-Nr.: 200-683-7
Alternative Bezeichnung: Vitamin A
Natürliche Quellen: Butter, Eigelb, Fisch, Leber
Wirkung: fördert das Zellwachstum und die Kollagensynthese
Steckbrief Niacinamid
INCI: Niacinamid
CAS-Nummer: 59-67-6
Alternative Bezeichnungen: Vitamin B3, Nicotinsäure, Pyridin-3-carbonsäure
Beschaffenheit: farblose Kristalle
Wirkung: stärkt die Hautbarriere, wirkt gegen Entzündungen, stimuliert die Kollagenproduktion
Steckbrief Heilerde
INCI: Loess
Beschreibung: ein hellgelbes bis graues mineralisches Sediment
Wirkung: entzündungshemmend, beruhigend, schmerzlindernd, reinigend
Steckbrief Aloe Vera (Direktsaft)
INCI: Aloe Barbadensis Leaf Juice
CAS-Nummer: 85507-69-3 / 94349-62-9
EINECS/ELINCS-Nummer: 287-390-8 / 305-181-2
Beschreibung: Saft aus den Blättern der Aloe Barbadensis
Wirkung: feuchtigkeitsspendend, beruhigend, regenerierend, entzündungshemmend, erfrischend
Keine Panik bei perioraler Dermatitis
Auch wenn die Pusteln, Schuppen und Rötungen nicht gerade schön aussehen und massiv am Selbstwertgefühl nagen können, ist die Erkrankung kein gefährlicher oder gar ansteckender Dauerzustand, sondern meist „nur“ das Ergebnis von Überpflege oder zu viel Make-up. Die Haut ist durchaus in der Lage, sich davon zu erholen, so dass die Symptome dauerhaft verschwinden. Das A und O ist jetzt eine sanfte, milde und reizarme Pflege, die aus einigen wenigen bestimmten Wirkstoffen bestehen sollte. Cosmacon entwickelt für Sie gerne entsprechende Formulierungen!
Literatur: