Kosmetik ohne Sulfate

sulfatfrei

Sulfate sind Salze von Schwefel, die in vielen Lebensbereichen zum Einsatz kommen. Medizin, Technik, Landwirtschaft und Haushalte machen sich ihre Eigenschaften zunutze. Auch in der Kosmetik sind die umstrittenen Salze konventioneller Bestandteil. Ob Shampoos, Duschgele, Rasierschäume, Flüssigseifen oder Zahncremes: Überall, wo es schäumen und reinigen soll, ist meistens ein Sulfat enthalten. Selbst als Naturkosmetik deklarierte Produkte sind nicht notwendig sulfatfrei. Dabei gibt es unter den einzelnen Sulfaten, was Aggressivität und Ökobilanz angeht, gewiss große Unterschiede. In einem ist sich die Fachwelt jedoch einig: Am gesündesten ist Kosmetik ohne Sulfat.

 

Was sind die am häufigsten verwendeten Sulfate?

Sodium Lauryl Sulfat gilt als das schärfste Sulfat und sollte nach Meinung vieler Experten in Kosmetik nichts mehr zu suchen haben. Ebenfalls zu den scharfen Tensiden zählt Ammonium Lauryl Sulfat. Weil es natürlichen Ursprungs ist, kann es als Ingredienz in Naturkosmetik vorkommen. Sodium Cocoyl Sulfat wird aus Kokosfett gewonnen. Ob es tatsächlich milder wirkt als seine Verwandten, wird noch diskutiert. Naturkosmetik mit diesem Zusatzstoff ist jedenfalls nicht sulfatfrei.

Kosmetik ohne Sulfate sollte keine Möglichkeit, sondern eine Notwendigkeit sein. Wir haben auch einige Formulierungen entwickelt und es ist natürlich möglich. Große und kleinere Hersteller von Naturkosmetik haben bereits Formulierungen gefunden, die auch ohne Schwefelsalze erfolgreich am Markt sind. Am häufigsten werden jetzt Sulfosuccinate, Glucoside, Aminosäureester oder Isethionate eingesetzt. Diese Stoffe sind milder und pflegender, aber auch teurer.

Wer meint, auf den magischen Schaum der Tenside partout nicht verzichten zu können, sei an dieser Stelle auf ihre Wirkungen an Mensch und Umwelt hingewiesen.

 

Was sind die Vorteile von Kosmetik ohne Sulfate?

Sulfatfrei bedeutet: Nie wieder Schaumberge bis zum Wannenrand. Sulfatfrei bedeutet aber auch: keine Hautirritationen, keine allergischen Reaktionen, keine Krebsgefahr, keine Abwasserbelastung, weniger Austrocknung und Spliss von Haar. Gerade die Frau von Heute möchte sich nicht einschränken. Sie verändern häufiger ihren Style und probieren neue Farben aus. Das häufiger Colorieren, täglicher Einsatz von Stylingprodukten und chemischen Behandlung führen zu überbeanspruchtes und strapaziertes Haar. Hier sind sulfatfreie Produkte ideal, weil sie die Beanspruchung der Haare reduzieren.

 

Was sind die Nachteile der Sulfate?

Die Schwefelsalze reagieren mit den Proteinbausteinen unserer Zellen, lassen Haar und Haut aufquellen und entfernen Schmutz und Fett so kräftig, dass die Haare spröde werden und die Haut austrocknet. Eine gründlichere Waschsubstanz ist kaum vorstellbar. In der Mundschleimhaut können sich wunde Stellen bilden. Bei der Herstellung des meistverwendeten Sodium Laureth Sulfat fällt als Nebenprodukt das krebserregende Dioxan an. Hier muss auf eine exzellente Qualität und Herstellung geachtet werden, sonst kann es gefährlich werden. Leider ist oft der Kostendruck sehr hoch und werden dann Billigprodukte aus China und Indien eingekauft. Wer also das nächste Mal ein Schaumbad einlaufen lässt, sollte über die Kehrseite dieser magischen Schaumschläger nachdenken. Und nach Alternativen suchen. Die Forschung hat manche Wege zu einer Kosmetik ohne Sulfate aufgezeigt. Sanfte Zuckertenside oder waschaktive Aminosäuren können die Sulfate auf gesunde, verträgliche und durchaus effiziente Weise ersetzen.

Die Zeiten ändern sich. Die Menschheit denkt über Nachhaltigkeit und ihren ökologischen Fußabdruck nach, die Forschung generiert neue, umweltverträgliche Stoffe aus der Natur. Irgendwann werden Sulfate ebenso der Vergangenheit angehören wie FCKW. Die Weichen für eine Kosmetik ohne Sulfat sind bereits gestellt.

 

Hier einige Formulierungsbeispiele für Kosmetik ohne Sulfate.