Anthocyane

wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe; Hippophae Rhamnoides (Seabuckthorn Fruit) Oil

Die Klasse der Anthocyane (wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe) wirken durchblutungsfördernd und gefäßschützend. Sie haben UV-absorbierende Eigenschaften und wirken als gute Antioxidantien und schützen die Pflanze vor oxidativen Stress. In-vitro haben Anthocyane eine vielfach bessere Wirkung als Vitamin C. Sie sind aber weniger Bioverfügbar und so ist die smarte Auswahl der Rezeptur entscheidend für die Wirkung in-vivo. So ist der Zusatz von Anthocyane ein interessanter Zusatz in Kosmetika sein-als Farbstoff und Wirkstoff. Zumal sie aus pflanzlicher Herkunft völlig ungiftig sind.

Das ist auch der Grund warum sie in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.

Die verschiedenen Anthocyane sind als E 163 (Pelargonidin E 163a, Cyanidin E 163b, Peonidin E 163c, Delphinidin E 163d, Petunidin E 163e, Malvidin E 163f, jeweils als Glucosid) ohne Höchstgrenze zugelassen. Sie sind temperatur-, licht- und pH-empfindlich.

Bei einem pH-Wert von 3 sind sie am stabilsten, demzufolge im alkalischen Milieu werden sie abgebaut. Ihre Farbe ist ebenso pH-abhängig und reicht von rot  (sauer) über violett bis hin zu blau (alkalisch).

 

Vorkommen

 

Anthocyane kommen in allen höheren Landpflanzen vor und am bekanntesten ist ihr Vorkommen in Brombeeren (ca. 1,2 g/Kg), aber auch in Kirschen, blauen Weintrauben, Heidelbeeren sowie Rotkohl sind Anthocyane zu finden. In den Pflanzen kommen die Anthocyane mit ihren chemisch verwandten Flavonen, Carotinoiden, Betalainen und Anthoxanthinen vor.

 

Anthocyane in Lebensmittel und Landwirtschaft

 

Wir alle kennen diesen Effekt aus der Rotkohl- bzw. Blaukrautzubereitung. Hier spielt nur der Zusatz von Essig die entscheidende Rolle.

In Gegenwart von Aluminium- bzw. Eisenionen verschiebt sich die Lichtabsorption um bis zu 23 nm hin zu kürzeren Wellenlängen (Blauverschiebung). Diesen Effekt nutzen manche Gärtner zur Färbung von Hortensien (Zusatz von Aluminiumsalz zum Bodendünger).

 

Wir arbeiten gerne mit diesen Anthocyan-haltigen Wirkstoffen:

HandelsnameINCIHerstellerBemerkung
Orange-Extract H.GPropylene Glycol (and) Aqua (and) Citrus Aurantium Dulcis (Orange) Fruit ExtractSolabia Group
CamadermGlycerin (and) Empetrum Nigrum Fruit JuiceSolabia Group
Phytelene EG 218 Red VinePropylene Glycol (and) Aqua (and) Vitis Vinifera (Grape) Leaf ExtractGreentech
Blackberry Herbasol Vinegar Extract PFWater (and) Propylene Glycol (and) Rubus Fruticosus (Blackberry) Fruit Extract (and) Vinegar (and) Phenoxyethanol (and) EthylhexylglycerinLipoid Kosmetik AG
Blackberry Fruit Herbasol Vinegar Extract Glycerine SB Water (and) Glycerin (and) Honey Extract (and) Vinegar (and) Sodium Benzoate (and) Potassium Sorbate Lipoid Kosmetik AG
Blackberry Extract PGW - BCE4074Propylene Glycol (and) Aqua (and) Morus Nigra Fruit ExtractBiocosmethic
SymMatrixMaltodextrin (and) Rubus Fruticosus (Blackberry) Leaf Extract Symrise
Fruitliquid Blueberry PS Butylene Glycol (and) Aqua (and) Vaccinium Myrtillus Fruit Extract Crodarom
Blackberry Seed OilRubus Fruticosus (Blackberry) Seed OilBotanic Innovations
Blueberry Leaf ExtractVaccinium Angustifolium (Blueberry) Leaf ExtractBotanic Innovations

 

 

Literatur:

  1. Bayer (1966): Komplexbildung und Blütenfarben. In: Angew. Chem. Bd. 78, Nr. 18–19, S. 834–841
  2. Herrmann (1986): Anthocyanin-Farbstoffe in Lebensmitteln. In: Ernährungs-Umschau. Bd. 33, Nr. 9, S. 275–278.
  3. Herrmann (1995): Hinweise auf eine antioxidative Wirkung von Anthocyaninen. In: Gordian. Bd. 95, Nr. 5, S. 84–86.
  4. Buchweitz, M., Kammerer, D.R., Carle, R.: Signifikante Verbesserung: Stabilisierung von Anthocyanen mit Hydrokolloiden; In: Lebensmitteltechnik, 2012, S. 42-43.