UV-Schutzsprays
UV-Schutzsprays sind nach wie vor beliebt, weil die Applikation einfach ist und die Produkte leichter sind. In einigen Fällen kann auch ohne ein „nachcremen“ ein ausreichend schützender Film auf der Haut gebildet werden. Jeder Verwender dieser Kategorie sollte auch bei einem hohen Schutzfaktor sich regelmäßig, spätestens nach 2-3 Stunden, einsprühen. Die Austragungsmenge der Sprays ist geringer und so verbleibt ein dünnerer Film auf der Haut. Mittlerweile gibt es verschiedene UV-Schutzsprays auf dem Markt:
- Emulsionssprays
- transparente Alkoholsprays
- „Wet-Skin“-Sprays
- Ölsprays
- Aerosolsprays oder –mousses
Diese unterschiedlichen Sonnenspraytypen kann man dann noch mit Triggerpumpen, als „Bag-in-Can“-Aerosol, mit Up-Side-Down-Sprühkopf oder Sprühpistole finden.
Der Kosmetiktechnologe kann auf diesem Feld viel ausprobieren und am leichtesten sind sicher die Aerosolprodukte, weil hier die Stabilität unter dem hohen Druck praktisch immer gegeben ist. Die anderen Produktformen sind herausfordernder, denn eine niedrige Viskosität bedingt erst ein gleichmäßiges, schönes Sprühbild. Die transparenten Zubereitungen müssen Rekristallisationstests unterzogen werden, damit kein Wirkungsverlust, durch auskristallisierende UV-Filter eintritt. Auch wasserlösliche Wirkstoffe sind einzubringen, um eine optimale Wirkung zu liefern oder ein bestimmtes Konzept auszuloben. Das ist oft nicht einfach, weil die öllöslichen UV-Filter große Mengen an Emollients oder Alkohol binden.
Entwicklung von UV-Schutzsprays
Vielfach wird einfach gedacht, man nimmt eine Sonnenschutzformulierung und reduziert Stabilisatoren, Emulgatoren oder Verdicker und kommt automatisch zu einem niedrigviskosen, versprühbaren Sonnenspray. Die Auswahl der Emulgatoren schränkt sich schnell ein, weil die nichtionischen PEG-Emulgatoren nicht mehr formuliert werden sollten. Sie stehen im Verdacht, schmerzstillend zu sein und so zu spät vor einem Sonnenbrand zu waren. Wir arbeiten auch weniger gerne mit Carbopol, weil diese einen zusätzlichen Neutralisationsschritt benötigen und die gewünschte pH-Einstellung aufwendig werden kann. Hier bieten sich vorneutralisierte Polymere an oder die Naturverdicker wie z.B. Xanthan Gum, Sclerotium Gum, Carrageenan.
Auch die Auswahl der Sonnneschutzfilter ist entscheidend, weil sie ein feines Sprühbild fördern oder verhindern können. Wir formulieren unsere UV-Schutzsprays ohne hormonell wirkende UV-Filter (Ethylhexylmethoxycinnamate, Octocrylene), ohne Nano-UV-Filter und absolut photostabil.
Transparente UV-Schutzsprays
Diese Kategorie der UV-Schutzsprays ist überaus beliebt, weil sie als ethanolisches Spray wenig klebrig ist, sehr gut sprühbar ist und erfrischt bei der Anwendung. Auch eine geringe Parfumkonzentration kommt hier gut zu Geltung. Für den Entwickler gilt es eine optimale Ratio zwischen UV-Filterlöslichen Emollients und Alkoholkonzentration zu finden. Die meist gewünschte Wasserfestigkeit wird durch geeignete Polymere eingestellt. Für die alkoholbasierten UV-Schutzsprays sind auch hohe SPF-Faktoren möglich, für die Ölsprays bleibt es meistens bei SPF 20 bis 30.
Eine neue Entwicklung ist die Wet-Skin-Technologie für UV-Schutzsprays. Hier wird die Rezeptur so entwickelt, dass auch ein Sprühen auf nasser Haut möglich ist, ohne die Bildung einer weißen Emulsionsphase.
Aerosol-UV-Schutzsprays
Diese Kategorie ist einfach zu entwickeln, doch teuer in Abfüllung und auch das Packmittel kostet extra. Dazu kommt noch eine Sicherheitsprüfung, z.B. bei der BAM, die man nicht vernachlässigen sollte. Wir konzentrieren wir uns nur noch auf die Emulsionsform dieser UV-Schutzsprays, den Mousses. Diese Produkte zeigen eine schöne Verteilung und Spaß im Gebrauch. Hier braucht man sich auch nicht um die potentielle Lungengängigkeit der feinstverteilten Aerosolspraytröpfchen zu kümmern, weil bei dieser Sonnenspraykategorie keine kleinen Tröpfchen entstehen.