Haarspray

haarlack

Haarspray aus der Aerosoldose wird mithilfe eines Treibgases sehr fein auf das Haar aufgebracht. Wenn das Spray trocknet, bildet es auf der Haaroberfläche einen Film, der die einzelnen Haare miteinander verbindet und auf diese Weise ein vollkommen unsichtbares Haarnetz bildet. In der Regel kommen heutzutage dabei sogenannte Präzisionssprühköpfe zum Einsatz. Sie erzeugen einen dosierten Aerosolnebel, so dass sich die Inhaltsstoffe nur auf einzelne verdichtete Haarkreuzungen legen.

Ein Netz aus elastischen Verbindungen fixiert die Haare ausreichend aneinander, ohne sie jedoch völlig zu verkleben.

Sprühwinkel, Sprühstärke und Tröpfchengröße lassen sich so perfekt abstimmen, dass die Wirkstoffe auch aus einer kürzeren Entfernung relativ gleichmäßig verteilt werden können. Wer möchte, kann das Volumen auch direkt und ausschließlich am Ansatz fixieren, ohne dass dabei die Haare ihre Flexibilität und Sprungkraft in den Längen verlieren.

Die Frisur behält also ihren natürlichen Look und auch die Haare selbst bleiben schön weich.

Ein Aerosol ist übrigens ein Substanzgemisch aus einem gasförmigen Stoff und flüssigen beziehungsweise festen Bestandteilen, die sehr fein verteilt sind und eine Schwebfähigkeit besitzen. Der große Vorteil von Haarspray aus der Aerosoldose gegenüber den heute ebenfalls üblichen Pumphaarsprays: Der Trocknungsprozess geht wesentlich schneller.

 

Inhalts- und Wirkstoffe von Haarspray

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Haarspray sind Polymere, auch Mikroplastik genannt, sie dienen quasi als Filmbildner. Je höher die Konzentration der Polymere, desto höher ist auch der Halte- oder Festigungsgrad beim Styling.

Die im Spray enthaltenen Polymere sind auf der einen Seite zwar auswaschbar, auf der anderen Seite aber auch wasserabstoßend, sie haben also einen wichtigen Doppeleffekt. Trotzdem sind die Polymere nicht unumstritten. Mikroplastik gelangt nämlich in kaum abschätzbaren Mengen in unsere Umwelt und auch in die Meere, wo die winzigen Partikel Hunderte von Jahren verbleiben. Sie können unsere Ökosysteme gefährden, da sie gerade im Meer von Muscheln, Würmern oder Fischen als Nahrung aufgenommen werden.

In den letzten Jahren sind jedoch zunehmend biologisch abbaubare, also „grüne“ Polymere in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt. Die entsprechende Forschung beziehungsweise Entwicklung läuft derzeit auf Hochtouren.

In der Regel übernimmt Ethanol im Haarspray die Rolle des Lösemittels, auch Wasser kann enthalten sein. Dazu kommen oft noch verschiedene Duftstoffe.

 

Die „guten“ Inhaltsstoffe von Haarspray

Auch Ceramide kommen immer häufiger im Haarspray zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Lipide (Fette), die als eine Art Kittsubstanz die Schuppenschicht der Haare stärken. Sie können in Shampoos brüchige Stellen in den Haaren reparieren und haben im Haarspray eine wichtige Schutzfunktion. Einen ebenfalls positiven Effekt hat Panthenol. Der Stoff hat eine feuchtigkeitsbindende und beruhigende Wirkung. Haarspray mit Panthenol lässt das Haar gesünder aussehen. Speziell für trockenes und geschädigtes Haar bietet sich der Inhaltsstoff Vitamin E an.

 

Unterschiedliche Arten für unterschiedliche Anforderungen

Unterschieden wird bei Haarspray generell zwischen sechs Haltegraden. Die Grade 1 und 2 bieten einen sehr leichten Halt und werden in erster Linie genutzt, um die sogenannten „fliegenden Haare“ zu vermeiden. Mit den Graden 3 und 4 bekommen auch Locken einen guten Halt, ohne jedoch zu verkleben. Haarspray mit dem Haltegrad 5 ist für aufwendige Hochsteckfrisuren und besonders kreative Stylingideen geeignet, während der Haltegrad 6 schon nicht mehr als Haarspray, sondern als Haarlack bezeichnet wird. Darüber hinaus gibt es noch spezielle Haarsprays, die sich aufgrund ihrer Zusammensetzung an spezifische Anforderungen richten. Beispiele sind Haarsprays für mehr Volumen sowie Farb-, Hitze- und UV-Schutz-Varianten.

 

Steckbrief Panthenol

Alternative Bezeichnung: D-Panthenol, Dexpanthenol

Zugehörigkeit: chemische Verbindung, gehört zu den Polyolen und Amiden

CAS-Nummer: 81-13-0

Wirkung: feuchtigkeitsbindend, entzündungshemmend, Juckreiz mindernd

Löslichkeit: mischbar mit Wasser

Siedepunkt: 118 bis 120 Grad Celsius

 

Steckbrief Vitamin E

Alternative Bezeichnung: Tocopherol

CAS-Nummer:            10191-41-0

Funktion: Antioxidans

Eigenschaften: gelbe bis braune Flüssigkeit

Schmelzpunkt: 2,5 bis 3,5 Grad Celsius

Löslichkeit: fettlöslich

 

Steckbrief Polymer

CAS-Nummer: Bei Polymeren ist eine eindeutige Zuordnung nicht möglich, weil unterschiedliche Molmassen trotzdem nur eine CAS-Nummer besitzen.

Definition: chemischer Stoff, besteht aus Makromolekülen

Verwendung: Hauptkomponente für die Produktion von Kunststoffen

Beurteilung: Polymere werden prinzipiell als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Ökologisch sind sie jedoch bedenklich, da sie unsere Ökosysteme gefährden.

Hier laufen viele Forschungsprojekte, um neue Polymere ausfindig zu machen, die einen guten Halt bieten und dennoch in der Umwelt abbaubar und wasserschonend sind.