Mikroplastik

Mikroplastikfrei, synthetische Polymere, Acrylate

Bei Mikroplastik handelt es sich um feste und unlösliche synthetische Kunststoffteilchen (Polymere), die kleiner sind als 5,0 Millimeter. Oft sind die Teilchen sogar kleiner als 1,0 Millimeter und gerade noch mit dem bloßen Auge erkennbar. Die winzigen Partikel können Kläranlagen relativ problemlos überwinden und gelangen daher in unsere Gewässer und in die Meere. Selbst moderne Wasserwirtschaftssysteme sind heutzutage nicht ausreichend in der Lage, die Teilchen zurückzuhalten. Sie können auch nachträglich nicht mehr aus der Umwelt entfernt werden und werden jeden Tag aufs Neue von Meeresorganismen gefressen.

 

Darum ist Mikroplastik so schädlich

Aufgrund der speziellen Oberflächeneigenschaften wirkt Mikroplastik auf Umweltgifte (Schwermetalle, Pestizide und andere Gifte) quasi wie ein Magnet. Die Gifte, die sich in den Gewässern befinden, reichern sich auf den Oberflächen der Partikel an, so dass die Konzentrationen hundertmal höher sind als im Meerwasser. Meeresbewohner wie Fische, Muscheln, Seehunde und andere Organismen nehmen die kleinen Partikel dann mitsamt den stark konzentrierten Umweltgiften auf: entweder passiv oder aber direkt mit ihrer Nahrung. Die Folgen dieser Aufnahme sind dramatisch. In Studien konnten bereits toxikologische Auswirkungen, Gewebeveränderungen, Entzündungsreaktionen, innere Verletzungen und sogar Todesfälle nachgewiesen werden. Viele Meeresbewohner sterben durch die Kunststoffteilchen einen sehr qualvollen Tod.

Mikroplastik führt außerdem zu einer überaus gefährlichen Kettenreaktion. Kleinstlebewesen (beispielsweise Zooplankton) nehmen den Kunststoff auf und bilden ihrerseits die Nahrungsgrundlage für viele kleinere Fische, die wiederum von Raubfischen gefressen werden. Somit wird das Mikroplastik mit seinen Schadstoffen zum Teil der Nahrungskette: Davon sind auch wir Menschen betroffen. In Fischen, Trinkwasser, Muscheln, Honig und Milch wurde bereits Mikroplastik gefunden. Die genauen Auswirkungen auf den Menschen sind noch immer nicht ausreichend bekannt.

Aktuell ist der Zustand unserer Meere bereits besorgniserregend. Da Mikroplastik leider sehr beständig ist, belastet es unsere Gewässer in der Regel mehrere Hundert Jahre. Umso wichtiger ist es daher, die Zufuhr von weitere Plastikteilchen effektiv zu stoppen. Der Verzicht auf Mikroplastik in Kosmetik kann dazu beitragen, unsere Meere zu schützen. Derzeit setzt die deutsche Kosmetikindustrie jedes Jahr noch rund 500 Tonnen Mikropartikel ein.

 

Plastik in Kosmetik: leider noch immer weit verbreitet

Ob im Duschgel, in Peelingartikeln, Zahnpasta, Shampoo, Cremes oder dekorativer Kosmetik, synthetische Polymere, die irgendwann als Mikroplastik im Meer landen, werden in der Kosmetik- und Körperpflegeindustrie noch immer recht häufig eingesetzt. Aus den heimischen Badezimmern gelangen die in den Produkten enthaltenen Partikel mit dem Abwasser zunächst in die Kläranlagen und dann in die Gewässer, wo sie mit der Strömung verbreitet werden. In der Nordsee wurden pro Kubikmeter bereits 20 Partikel gefunden, im arktischen Eis pro Kubikkilometer hingegen eine Million Partikel. Mikroplastik entsteht jedoch auch dann, wenn größere Kunststoffpartikel wie beispielsweise von Plastiktüten oder Plastikflaschen im Laufe der Zeit durch Verwitterung, Sonneneinstrahlung beziehungsweise durch Wellenbewegungen des Meeres in immer kleinere Teile zerfallen. Ob synthetische Polymere, wie sie ebenso häufig in Kosmetika als Verdickungsmittel eingesetzt werden, ebenso über Prozesse in der Umwelt zu festen Partikeln ausflocken können wird noch untersucht.

Leider gibt es von den meisten Lieferanten keine biologischen Abbauuntersuchungen Ihrer Rohstoffe, so dass Cosmacon sich entschlossen hat, schon Heute auf solche Stoffe zu verzichten.

 

Die Auswirkungen von Kunststoffpartikeln auf die menschliche Gesundheit

Wenngleich die genauen Folgen noch nicht ausreichend nachgewiesen werden konnten, zeichnen die bereits bekannten Fakten ein erschreckendes Bild. So enthält Plastik beispielsweise verschiedene Additive (Zusätze), die für bestimmte Eigenschaften sorgen sollen. Diese Zusätze entfalten dann im Rahmen der Nahrungskette ihre schädliche Wirkung im tierischen und vermutlich auch menschlichen Organismus. Zu den bekanntesten Additiven gehören Weichmacher wie Bisphenol A und einige Phthalate. Sie haben einen negativen Einfluss auf den Hormonhaushalt und können zu schweren Hormonstörungen führen. Als Stabilisatoren werden zudem häufig Schwermetalle eingesetzt, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Mikroplastik hat in Kosmetik also nicht verloren. Nicht nur unseren Meeren und seinen Bewohnern zuliebe, sondern auch im Sinne unserer Gesundheit.

 

Alternativen für Mikroplastik in der Kosmetik

Auf Plastik und Kunststoff kann in der Kosmetik durchaus verzichtet werden, denn es gibt eine ganze Reihe an sinnvollen Alternativen. In zertifizierter und naturnahen Naturkosmetik, die ja ohnehin keinen Kunststoff zulässt, können sich diese Alternativen bereits bestens bewähren. Zu solchen biologisch abbaubaren Inhaltsstoffen gehören unter anderem Aprikosen- und Traubenkerne, gemahlene Nuss- oder Kokosschalen, mineralische Stoffe (beispielsweise Kreide, Tonerde, Salzkristalle), Karnaubawachs, Pulver aus verschiedenen Blättern und Samen sowie Mandelkleie. Und obwohl die EU derzeit noch auf eine freiwillige Selbstverpflichtung in der Kosmetikindustrie setzt, haben bereits mehrere internationale Hersteller angekündigt, Produktionen mit den winzigen Plastikteilchen in Zukunft auslaufen zu lassen. Hier zeichnet sich also glücklicherweise ein positiver Trend an. Trotzdem werden immer wieder Stimmen laut, die ein prinzipielles gesetzliches Verbot von Mikroplastik in Kosmetik fordern.

 

Mikroplastik hat verschiedene Namen

Nachfolgend eine Übersicht der meistverwendeten synthetischen Polymere. Sie werden in erster Linie als Peeling- , Verdickungs- und Bindemittel eingesetzt.

Acrylate Copolymer (AC)

Acrylate Crosspolymer (ACS)

Nylon-12

Nylon-6

Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (EVA)

Polyethylen (PE)

Polypropylen (PP)

Polyamid (PA)

Polyquaternium (PQ)

Polystyrene (PS)

Polyurethane (PUR)

Da deutschlandweit alle Inhaltsstoffe von Kosmetikprodukten entsprechend deklariert werden müssen, können Verbraucher anhand dieser Bezeichnungen sehr leicht erkennen, ob in einem Produkt Mikroplastik enthalten ist.

 

In Skandinavien greifen bereits Verbote

Schweden hat beschlossen, zum 01. Juli 2018 den Verkauf von Kosmetikprodukten zu verbieten, die Mikroplastik enthalten. Händler, die bis zu diesem Zeitpunkt entsprechende Produkte erworben haben, dürfen diese noch bis zum 01. Januar 2019 weiterverkaufen, danach ist Schluss. Darüber hinaus werden künftig schwedische Kommunen, die ihre Strände von dem immensen Plastikmüll befreien wollen, finanziell unterstützt. Hierzulande haben die Grünen bereits einen Antrag gestellt (Stand: März 2018): Auch sie möchten, dass Mikroplastik aus Kosmetik- und Pflegeprodukten verschwindet. Umweltschützer bauen zwar darauf, dass Brüssel in absehbarer Zeit mit einem EU-weiten Verbot nachzieht, „darauf dürfe jedoch nicht gewartet werden, da die immensen Schäden für die Umwelt, die Menschen und die Tiere längst bewiesen seien“.

 

Mikroplastik muss nicht sein

Mikroplastik in Kosmetik ist grundsätzlich gut vermeidbar, und zwar sowohl auf Herstellerseite als auch auf Verbraucherseite.

Wer als Verbraucher bewusst auf Mikroplastik verzichten möchte, muss sich nur die (INCI-)Liste der Inhaltsstoffe anschauen, die für alle Kosmetikprodukte vorgeschrieben ist. Sind in einem Kosmetikprodukt die in der oben genannten Aufzählung genannten Stoffe enthalten, sollten sich Verbraucher gezielt gegen das Produkt entscheiden.

Auch für die Hersteller findet allmählich ein Umdenken statt. Grundsätzlich können wir von Cosmacon Ihre Rezepturen für Sie so überarbeiten, dass sie ohne Mikroplastik auskommen. Dank bewährter und effektiver Alternativen kann auf den Einsatz von Plastik inzwischen ohne Weiteres verzichtet werden. Dies ist nicht nur für unsere Meere und die Meeresbewohner überlebenswichtig, sondern auch für uns Menschen.