MMP

MMP

MMP ist die Abkürzung für Matrix-Metalloproteasen und beschreibt eine Gruppe von mehr als 20 verwandten Enzymen, die in fast allen Lebewesen vorkommen. Im menschlichen Körper sind 23 Matrix-Metalloproteasen bekannt, sie werden mit den Gen-Namen MMP 1 bis MMP 28 bezeichnet.

Matrix-Metalloproteasen katalysieren in Proteinen die Spaltung von Peptidbindungen. Neben der Peptidasedomäne, die das Metallion Zink bindet, enthalten sie auch eine beziehungsweise mehrere Vitronectin- oder Hämopexin-Domänen. Sie unterstützen die Verankerung des Enzyms in der Zellmembran oder in der intrazellulären Matrix. Darüber hinaus verfügen sie auch immer über eine Kalzium bindende Domäne, diese ist verantwortlich für die Aktivierung. Matrix-Metalloproteasen wirken quasi wie ein molekularer Schneidbrenner und lösen dabei die extrazelluläre Matrix. Mit teilweise fatalen Folgen.

 

Was Matrix-Metalloproteasen im menschlichen Körper anrichten können

Matrix-Metalloproteasen übernehmen vielfältige physiologische Funktionen in körpereigenen Prozessen, die mit der Neubildung von Basalmembranen in Zusammenhang stehen. Beispiele sind die Wundheilung, das fetale Wachstum von Haut- beziehungsweise Hautanhangsgebilden sowie die Angiogenese. Sie sind an zahleichen pathologischen Prozessen beteiligt, bei denen es dann zu einem unerwünschten Abbau von Basalmembranen und der extrazellulären Matrix kommt. Die Expression der Matrix-Metalloproteasen wird maßgeblich von verschiedenen Induktoren beziehungsweise Inhibitoren oder Suppressoren beeinflusst. Dazu gehören in erster Linie UVB-Strahlen, aber auch Tetracycline, der Tumornekrosefaktor TNF, der den Zelltod auslösen kann, Heparin sowie Retinoide. Unter anderem werden Matrix-Metalloproteasen auf der Oberfläche von Entzündungszellen exprimiert, wo sie beispielsweise Lymphozyten, neutrophile und eosinophile Granulozyten sowie Histiozyten bei der Migration in entzündlichen Prozessen unterstützen. Bei Karzinogenese-Prozessen wird der Aufbau tumoreigener Blutgefäße und der Abbau von Basalmembranen durch Matrix-Metalloproteasen unterstützt.

Drastisch ausgedrückt lässt sich somit also sagen, dass es sich bei Matrix-Metalloproteasen um Enzyme handelt, mit deren Hilfe bösartige Krebszellen metastasieren. Oder laienhaft ausgedrückt: Die Enzyme „verdauen“ gesundes Bindegewebe, so dass sich der Krebs mehr oder weniger ungehindert ausbreiten kann.

Inzwischen ist der Medizin auch bekannt, dass eine Mutation von drei bestimmten Matrix-Metalloproteasen als Auslöser für seltene Erbkrankheiten in Frage kommt. Hier handelt es sich um MMP-2 (Torg-Winchester-Syndrom), MMP-13 (zwei schwere Dysplasie-Formen) sowie MMP-20 (Defekt der Zahnschmelzbildung).

Grundsätzlich sind Matrix-Metalloproteasen an folgenden pathologischen Prozessen innerhalb der Dermatologie beteiligt:

–          Sklerodermie (Bindegewebsverhärtung der Haut)

–          Lichen planus (Hauterkrankung mit roten und juckenden Knötchen)

–          Keloiden (gutartige Tumore, die aus verwachsenem Narbengewebe entstehen)

–          Wundheilung

–          Epidermolysis bullosa dystrophica inversa (genetisch bedingte Hautkrankheit)

–          Lipodermatosklerose (entzündliche chronische Reaktion der Haut und Unterhaut)

–          Ulcus cruris venosum („offenes Bein“)

–          Basalzellkarzinom (häufigste Form des Hautkrebses)

–          Malignes Melanom („Schwarzer Hautkrebs“)

–          Hautalterung unter dem Einfluss von UV-Licht

Eine verminderte Expression der Matrix-Metalloproteinasen trägt bei Fibrosierungsprozessen dazu bei, dass extrazelluläre Matrixproteine vermehrt in die Haut eingelagert werden.

 

Einige wichtige Vertreter aus der Gruppe der Matrix-Metalloproteasen

 

MMP-1

Das Enzym ist eine interstitielle Kollagenase, die Kollagene vom Typ I, II, III, VII und X spaltet.

 

MMP-3

Diese spezielle Art gehört zur Gruppe der Stromelysine (Stromelysin-1 / Transin-1). Sie schädigt unter anderem die Blut-Rückenmarks-Barriere, eine erhöhte Expression der Matrix-Metalloprotease wird aber auch mit der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte in Verbindung gebracht.

 

MMP-9

Hier handelt es sich um eine Gelatinase vom Typ B. Das Enzym spaltet Gelatine vom Typ I, V sowie Kollagene vom Typ IV, V.

 

MMP-12

MMP-12 ist eine Metalloelastase/Makrophagen-Elastase und maßgeblich an Gewebeumbauprozessen beteiligt. Sie ist in der Lage, extrazelluläre Matrixkomponenten wie beispielsweise Elastin abzubauen.

 

Der Einsatz von innovativen MMP-Hemmern in der Kosmetik

Um die Expression von Matrix-Metalloproteasen zu reduzieren, können spezielle Matrix-Metalloproteasen-Hemmer eingesetzt werden. In der Medizin und auch in der Dermatologie beziehungsweise Kosmetik wird schon lange an der Forschung und Entwicklung entsprechender Hemmer gearbeitet. Cosmacon zeigt Ihnen gerne die verschiedenen Möglichkeiten auf, Matrix-Metalloproteasen-Hemmer in der Kosmetik zu nutzen. Sprechen Sie uns an.