Kopfschuppen
Sie sind unangenehm und richtig peinlich: Kopfschuppen. Rieseln sie vom Kopf auf die Schultern, machen sie sich auf der Kleidung meist sofort bemerkbar. Dabei kommen Kopfschuppen keineswegs selten vor, ganz im Gegenteil. Mehr als ein Drittel aller Europäer plagt sich mindestens einmal im Leben mit dem meist kosmetischen Problem herum. Anti-Schuppen-Produkte können jedoch gegen Kopfschuppen helfen.
So entstehen Kopfschuppen
Grundsätzlich verliert jeder Mensch im Laufe eines Tages Hautschuppen. Das ist völlig normal, denn unsere Haut erneuert sich ungefähr alle vier Wochen. Im Rahmen dieses Prozesses werden bereits abgestorbene Hautzellen abgestoßen. Allerdings sind diese Schüppchen so winzig klein, dass sie für das Auge kaum sichtbar sind und nicht auffallen. Erst wenn die alten Zellen der Kopfhaut zu schnell und in großen Mengen abgestoßen werden und dann auch noch verklumpen, fallen sie als die typischen Kopfschuppen auf. Für das menschliche Auge sind Verbände ab etwa 500 Zellen sichtbar.
Warum gibt es trockene und fettige Kopfschuppen?
Medizinisch werden Kopfschuppen in zwei Kategorien unterteilt. Da sind zum einen die trockenen Kopfschuppen. Sie sind typischerweise fast schneeweiß und bilden sich meist dann, wenn auch die Kopfhaut eher trocken und fettarm ist. Zu aggressive und entfettende Haarpflegeprodukte, die trockene Heizungsluft im Winter, Klimaanlagen, zu heißes Föhnen und auch der Aufenthalt in trocken-heißen Gebieten fördern die Bildung dieser Kopfschuppen. Manchmal ist die Ursache aber auch krankheitsbedingt: So sind trockene Kopfschuppen beispielsweise eine typische Begleiterscheinung von Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris). Auch eine Kontaktallergie, ein atopisches und ein seborrhoisches Ekzem können trockene Kopfschuppen verursachen. Betroffen sind zudem viele Frauen in den Wechseljahren.
Fettige Kopfschuppen sehen gelblich aus und fühlen sich ölig an. Sie sind fast immer größer als trockene Kopfschuppen. Aufgrund ihrer klebrigen und fettigen Beschaffenheit rieseln sie weniger auf die Schultern, sondern bleiben im Haar. Auslöser ist eine verstärkte Talgproduktion, die jedoch unterschiedliche Ursachen haben kann. So kommt es beispielsweise nicht selten zu einer starken Vermehrung des lipophilen Hefepilzes Malassezia furfur, der eigentlich zu unserer normalen Hautflora gehört. Warum sich der Hefepilz bei manchen Menschen plötzlich so exzessiv vermehrt, konnte bis heute nicht ausreichend geklärt werden. Vermutet wird bei den Betroffenen eine Prädisposition, auch Vorerkrankungen wie Diabetes oder ein geschwächtes Immunsystem werden mit dem starken Zuwachs von Malassezia furfur in Verbindung gebracht. Hormonschwankungen in der Pubertät zählen ebenfalls zu den Verursachern der gelblichen öligen Kopfschuppen.
Bei Männern treten fettige Kopfschuppen übrigens häufiger auf als bei Frauen. Da ihre Drüsen von Natur aus mehr Talg absondern, neigen sie auch zu einer fettigeren Kopfhaut.
In den meisten Fällen sind Kopfschuppen ein rein kosmetisches Problem. Der Gang zum Hautarzt ist aber dann zu empfehlen, wenn Juckreiz und/oder Entzündungsherde auf der Kopfhaut hinzukommen. Werden die juckenden Hautstellen rund um die Kopfschuppen aufgekratzt, können sich hier nämlich leicht Bakterien einnisten.
Was sollte bei Schuppen beachtet werden?
Jeder möchte trotz Schuppen gut aussehen, dennoch sollten nur leichte Stylinggele bzw. -produkte verwendet werden, die auf jeden Fall mikroplastikfreie sind. Auch das tragen von Caps, Hüte und Mützen sollte eher ausgesetzt werden, denn gerade bei fettigen Schuppen fördert das verstärkte Schwitzen die Schuppenbildung.
Die Kopfbedeckungen sollten nach dem Tragen auch immer bei mindestens 60°C gewaschen werden.
Diese Produkte und Wirkstoffe gibt es gegen Kopfschuppen
Das Anti-Schuppen-Shampoo gehört zu den bekanntesten und effektivsten Produkten gegen Kopfschuppen. Allerdings ist es für Menschen mit trockener Kopfhaut nur bedingt geeignet, da es die Kopfhaut noch weiter austrocknet und reizt.
In diesem Fall ist es wichtig auf PEG-freie und sulfatfreie Shampoogrundlagen zu verzichten. Hier sollten also auf jeden Fall Wirkstoffe enthalten sein, die die Kopfhaut mit zusätzlicher Feuchtigkeit versorgen. Alternativ bieten sich für die sehr trockene Kopfhaut auch Lotionen an, während bei fettiger Kopfhaut ein Tonikum erste Wahl sein sollte. Ist der Hefepilz Malassezia furfur Auslöser der Schuppen, wird in der Regel ein Shampoo mit dem fungiziden und antibakteriellen Wirkstoff Pirocton-Olamin empfohlen. Der Wirkstoff Climbazol ist dagegen in Verruf geraten, denn die chemische Verbindung gilt zwar als ausgesprochen antimykotisch und fungistatisch, sie soll aber auch allergieauslösend und sogar krebserregend sein. Schon 2007 hat das Bundesministerium für Verbraucherschutz für Kosmetik- beziehungsweise Haarpflegeprodukte einen maximalen Wert von 0,5 Prozent Climbazol festgelegt. Kritiker betonen jedoch, dass diese Höchstgrenze als Schutzmaßnahme nicht ausreicht. Außerdem belastet Climbazol massiv die Umwelt. Dagegen stehen Anti-Schuppen-Shampoos mit Salicylsäure bislang nicht in der Kritik. Der Wirkstoff löst die Schuppen sanft und zuverlässig ab und macht die darunter liegende Haut aufnahmefähiger für pflegende Substanzen. Salicylsäure ist gemäß Verordnung (EG) Nummer 1223/2009 über kosmetische Mittel als Antischuppenmittel in Haarpflegeprodukten in einer Konzentration bis maximal 3 Prozent zugelassen.
Dann gibt es noch Ursolsäure, die zur Stoffgruppe der Triterpenoide gehört. Sie ist entzündungshemmend und unterbindet die Bildung von bestimmten Hormonen und Enzymen, die maßgeblich an der Entstehung von Schmerz- und Entzündungsprozessen beteiligt sind. In Kräutern wie Rosmarin, Thymian, Basilikum und Bohnenkraut kommt Ursolsäure ganz natürlich vor.
Steckbrief Pirocton-Olamin
INCI: Piroctone Olamine
Beschreibung: gelber Feststoff
CAS-Nummer: 68890-66-4
Wirkung: fungizid und antibakteriell
Steckbrief Climbazol
INCI: Climbazole
Beschreibung: weißes kristallines Pulver
CAS-Nummer: 38083-17-9
EINECS/ELINCS-Nummer: 253-775-4
Wirkung: antimykotisch
Hinweis: steht im Verdacht, krebserregend zu sein
Steckbrief Salicylsäure
INCI: Salicylic Acid
Beschreibung: farb- und geruchlose Kristalle
CAS-Nummer: 69-72-7
Wirkung: antimikrobiell, entzündungshemmend, schmerzstillend
Hinweis: für Naturkosmetik zugelassen
Steckbrief Ursolsäure
INCI: Sodium Ursolate, Sodium Oleanolate
CAS-Nummer: 77-52-1
Beschreibung: farblose Kristallnadeln
Wirkung: entzündungshemmend, antimikrobiell, stabilisiert liposomale Membranen
Natürliche Komplexe gegen Kopfschuppen
In der brasilianischen Kräutermedizin spielt Copaiba Balsam schon lange eine große Rolle. Der Wirkstoff wird aus dem Harz des Copaiba-Baums gewonnen und hat erwiesenermaßen entzündungshemmende und antiseptische Eigenschaften. Bei der Behandlung von Kopfschuppen ist vor allem der Komplex Copaifera Officinalis (Balsam Copaiba) Resin (and) Bertholletia Excelsa Seed Oil interessant. Bei Bertholletia Excelsa Seed Oil handelt es sich um Öl, das aus essbaren Paranüssen gewonnen wird. Es besteht zu rund 43 Prozent aus Linolsäure, zu etwa 30 Prozent aus Ölsäure, zu 14 Prozent aus Palmitinsäure und zu circa zwölf Prozent aus Stearinsäure.
Der Komplex hat eine antiseborrhoische und entzündungshemmende Wirkung und kann in Produkten für trockenes oder fettiges Haar mit einer Neigung zur Schuppenbildung verwendet werden. Mögliche Einsatzgebiete sind Shampoos, Conditioner, Haarlotionen, Gele und Tonika.
Zur Bekämpfung von Juckreiz, Entschlackung der Kopfhaut und Stimulierung der lokalen Durchblutung bietet sich ein weiterer synergetischer und botanischer Komplex an. Der unter der INCI-Bezeichnung Aqua (and) Propylene Glycol (and) Thymus Serpyllum Extract (and) Adiantum Capillus-Veneris Leaf Extract entwickelte Komplex wirkt antiseptisch sowie beruhigend und reduziert die Bildung von Schuppen. Inhaltsstoffe sind unter anderem der Extrakt des Gewöhnlichen Frauenhaarfarns Adiantum Capillus-Veneris und Thymian-Extrakt (Thymus Serpyllum Extract).
Auch Teebaumöl ist ein sanfter, aber effektiver Wirkstoff gegen Kopfschuppen, denn es verfügt über antibakterizide, antimykotische und stark antimikrobielle Eigenschaften. Es besänftigt die Struktur der Kopfhaut und kann Entzündungen und Reizungen entgegenwirken.
Die Weide zählt schon seit Jahrhunderten zu den wichtigsten Heilpflanzen. Der wertvolle Weidenrindenextrakt enthält unter anderem Polyphenole und Salicin und hat eine hautbesänftigende und antimikrobielle Wirkung. Somit bietet auch er sich für natürliche Produkte gegen Kopfschuppen an.
Steckbrief Copaiba Balsam
INCI: Copaifera Officinalis (Copaiba) Oil
CAS-Nummer: 8001-61-4
EINECS-Nummer: 232-288-0
Ursprungspflanze: Copaifera officinalis
Beschreibung: leichte, viskose, klare Flüssigkeit
Geruch: würzig
Hauptbestandteil: Kopaivasäure (Acidum copaivicum)
Wirkung: entzündungshemmend und antiseptisch
Steckbrief Anti-Dandruff Complex
INCI: Aqua (and) Propylene Glycol (and) Thymus Serpyllum Extract (and) Adiantum Capillus-Veneris Leaf Extract
CAS-Nummern: Adiantum capillus-veneris extract 84649-72-9, Thyme Thymus serpyllum extract 84776-98-7
Wirkung: antiseptisch, reduziert die Bildung von Schuppen, bekämpft Juckreiz, stimuliert die Durchblutung der Kopfhaut, entschlackt.
Steckbrief Teebaumöl
INCI: Melaleuca Alternifolia Leaf Oil
CAS-Nummer: 85085-48-9
EINECS/ELINCS-Nummer: 285-377-1
Wichtigste Inhaltsstoffe: Terpineol, Terpinen-4-ol, Terpinen, Pinen
Wirkung: antibakterizid, antimykotisch, stark antimikrobiell, wirkt gegen entzündliche Hauterkrankungen
Steckbrief Weidenrindenextrakt
INCI: Salix Alba (Willow) Bark Extract
CAS-Nummer: 84082-82-6
EINECS-Nummer: 282-029-0
Wirkung: hautbesänftigend und antimikrobiell
Anspruchsvolle und natürliche Produkte gegen Kopfschuppen von Cosmacon
Gegen die lästigen und unangenehmen Kopfschuppen ist durchaus so manches Kraut gewachsen. Neben den konventionellen Wirkstoffen punkten nämlich vor allem die natürlichen Komplexe mit einer sehr guten Verträglichkeit und einer hohen Wirksamkeit. Cosmacon entwickelt für Sie gerne individuelle Formulierungen.