Mönchspfeffer
Der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) zählt zur Pflanzenfamilie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae) und wird auch Keuschbaum, Liebfrauenbettstroh oder Keuschlamm genannt. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Südwestasien. Sie bevorzugt Bachläufe, wo die violett-blauen Blüten oftmals die Uferränder säumen, und dichte Waldböden. Mönchspfeffer kann bis zu vier Meter hoch werden und blüht zwischen Juli und September. In den ährenartigen Blütenständen reifen kleine schwarz-rote Früchte, die optisch an Pfefferkörner erinnern.
Schon in der Antike wurde der Strauch für rituelle und medizinische Zwecke genutzt. Im Altertum schmückten sich die Frauen während eines traditionellen Fruchtbarkeitsfestes mit den Blüten der Pflanze, um auf diese Weise ihre Keuschheit auszudrücken. 400 Jahre vor Christi Geburt empfahl kein Geringerer als Hippokrates die Einnahme vom Mönchspfeffer-Blättern mit Wein: Der Trank sollte die Nachgeburt beschleunigen. In der Klosterküche dienten die Früchte und Samen der Pflanze dagegen als Ersatz für echten Pfeffer, da sie einen scharfen Geschmack haben. Doch sie wurden dort nicht nur als Gewürzpflanze genutzt, sondern sollten bei Nonnen und Mönchen auch den Geschlechtstrieb dämpfen.
Mönchspfeffer und seine Inhaltsstoffe und medizinischen Wirkungsweisen
Der Mönchspfeffer ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Erwähnenswert sind vor allem die lipophilen Flavonoide, Triglyceride, Öl- und Linolsäure, bizyklische Diterpene sowie die Iridoidglykoside, zu denen unter anderem Aucubin und Agnusid gehören. Im ätherischen Öl der Pflanze sind die Substanzen Sabinen, Cineol und alpha-Pinen enthalten. All diese Inhaltsstoffe tragen dazu bei, dass Mönchspfeffer einen harmonierenden Effekt auf den weiblichen Hormonhaushalt hat. In der Naturmedizin wird der Extrakt darum traditionell gegen Menstruationsstörungen, einem unregelmäßigen Zyklus, Kopfschmerzen und Brustspannen eingesetzt. Der Grund: Das prämenstruelle Syndrom steht oft in Verbindung mit einem Anstieg des Prolaktin-Spiegels und einem zu niedrigen Progesteron-Spiegel. Mönchspfeffer ist in der Lage, das Prolaktin zu reduzieren und das hormonelle Gleichgewicht günstig zu beeinflussen. Dies wirkt sich sehr positiv auf das Hautbild aus, da zu viel Prolaktin die Entstehung von Pickeln und Pusteln begünstigt. Indem der Extrakt die Dopamin-Rezeptoren der Hypophyse anspricht, steuert er je nach Dosierung die Freisetzung des Hormons. Im Gegensatz zu allen anderen Hormonen, die im vorderen Teil des Hypophysenlappens gebildet werden, ist Prolaktin nämlich stets von der jeweiligen Menge an Dopamin abhängig. Der Neurotransmitter Dopamin hemmt die Produktion von Prolaktin. Die Hyperprolaktinanämie, also ein Überschuss an Prolaktin, gilt als ein weit verbreitetes Hormonproblem bei Frauen.
Mönchspfeffer bietet sich auch gegen typische Begleiterscheinungen der Wechseljahre an und wirkt bei hormonell bedingter Depression als natürliches Antidepressivum. Für Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch aufgrund eines hormonellen Ungleichgewichts ist Mönchspfeffer ebenfalls vielfach ein Rettungsanker.
Grundsätzlich ist jedoch zu beachten, dass Schwangere und stillende Mütter auf die Einnahme von Präparaten wie beispielsweise Tabletten mit Mönchspfeffer verzichten sollten. Als Grund wird auch hier der Eingriff der Inhaltsstoffe in den Hormonhaushalt genannt.
Allerdings profitieren auch Männer von den positiven Eigenschaften der Pflanze. Kleinere Dosierungen können dem Mann dabei helfen, Erektionsstörungen zu lindern und seine Libido zu verbessern. Umgekehrt sorgt eine höhere Dosis dafür, dass eine übermäßig starke sexuelle Lust abgemildert wird.
Mönchspfeffer als innovativer Inhaltsstoff in Kosmetik
Zunehmend findet die Heilpflanze auch in der Kosmetik Verwendung. Dies ist insbesondere dem Inhaltsstoff Artemetin zu verdanken. So lässt sich beispielsweise aus den Früchten der Pflanze ein Extrakt herstellen, der hervorragende antimikrobielle Eigenschaften hat und sich sehr gut für kosmetische Präparate gegen Akne und Hautunreinheiten eignet. Der hohe Anteil an freien Fettsäuren, Linolsäure und dem erwähnten Artemetin trägt oft zu einer deutlichen Verbesserung des Hautbildes bei, sofern es sich bei den Hautunreinheiten um ein hormonelles Problem handelt.
Als natürlicher Regulator des Hormonhaushaltes beeinflusst Mönchspfeffer indirekt die Sexualhormone und vermindert auf diese Weise die Androgene, die in der Regel für die Akne verantwortlich sind. Die Bildung von Progesteron wird angekurbelt, die Testosteronproduktion dagegen vermindert.
Entsprechende Produkte richten sich zudem nicht nur an Frauen, sondern auch an Männer, die unter Akne und Pickeln leiden. Darüber hinaus bieten sich kosmetische Präparate mit Mönchspfeffer zur Behandlung von Juckreiz und Ekzemen an. Studien deuten außerdem darauf hin, dass Mönchspfeffer auch bei hormonell bedingtem Haarausfall eine heilende Wirkung haben kann. Der Extrakt aus der Heilpflanze kommt üblicherweise in Salben und Cremes zum Einsatz, wo er eine besonders effektive Wirkung zeigt. Im Handel wird auch Tee mit Mönchspfefferextrakt angeboten, der ebenfalls gegen Hautunreinheiten wirken soll.
Bei der kosmetischen Anwendung von Mönchspfeffer sind bislang keine nennenswerten Nebenwirkungen beobachtet worden. Allerdings sind allergische Reaktionen grundsätzlich nicht auszuschließen. Sie können unter Umständen einen juckenden Hautausschlag mit oder ohne Quaddelbildung verursachen.
Steckbrief Mönchspfeffer
INCI: Vitex Agnus-Castus Extract, Vitex Agnus-Castus Fruit Extract
CAS-Nummer: 91722-47-3
EINECS / ELINCS Nummer: 294-446-5
Alternative Bezeichnungen: Liebfrauenbettstroh, Keuschbaum, Keuschlamm
Beschreibung: Pflanzenart in der Familie der Lippenblütler
Inhaltsstoffe: bizyklische Diterpene, lipophile Flavonoide, Triglyceride,Iridoidglykoside, Öl- und Linolsäure
Wirkung: trägt zur Regulierung des Hormonhaushaltes bei, im kosmetischen Bereich wirksam gegen hormonell bedingte Akne, Hautunreinheiten, Juckreiz und Ekzeme
Mönchspfefferextrakt in hochwertigen Rezepturen von Cosmacon
Mönchspfeffer hat sich als wirksames Mittel gegen hormonell bedingte Akne bewährt und bietet sich in kosmetischen Formulierungen vor allem für Cremes und Salben an. Auf Wunsch entwickeln wir für Sie anspruchsvolle Rezepturen für Ihre Zielgruppe.