Sandelholzöl

Santalum Spicatum (Sandalwood) Oil

Ostindisches Sandelholzöl (Santalum album) wird per Wasserdampfdestillation aus dem Sandelholz-Baum gewonnen und hat einen charakteristischen holzig-cremigen Geruch. Der immergrüne und bis zu zehn Meter hohe Santalum album trägt gefiederte Blätter und kleine, rot oder gelb geaderte Schmetterlingsblüten. Erst wenn der Baum etwa 15 Jahre alt ist, in Plantagen oder 30 Jahre in der Wildnis kann aus seinem Holz und Wurzeln das wertvolle Öl gewonnen werden. Die Intensität des Öls hängt von einer einfachen Tatsache ab: je karger der Standort des Bodens, umso holziger der Duft des Öls.

Die farblose bis leicht gelbliche Flüssigkeit gehört zu den weltweit ältesten und teuersten Rohstoffen für die Parfüm-Herstellung und wird bei den Hindus, Moslems und Buddhisten zur Meditation als Räucherwerk genutzt. Sie wird auch „göttliche Essenz“ genannt und spielt in der traditionellen Medizin seit mehr als 1000 Jahren eine wichtige Rolle.

Die Ausbeute bei der Wasserdampfdestillation ist relativ gering und beträgt etwa 3 bis 4 Prozent. Das heißt, dass für einen Liter Öl bis zu 33 Kilogramm Holz benötigt werden. Da der Bestand der Bäume gefährdet ist, gilt echtes Sandelholzöl aus dem Holz dieses Baums (Santalum album) als kostbare Rarität. Lange Zeit wurde aufgrund der hohen Nachfrage nach dem Öl exzessiver Raubabbau betrieben. Besitz, Handel und Lagerung des Holzes und seiner Produkte sind heute in Indien streng geregelt. Seit einigen Jahren wird daher in Australien ostindisches Sandelholz in nachhaltigen Plantagen angebaut, um der Nachfrage gerecht zu werden. Da der Baum halb-parasitär ist und mehrere Wirtsbäume für sein Wachstum benötigt, wird in einer sonst trockenen Region eine neue Biodiversität angelegt, bewässert durch den regelmäßigen Monsun. Der Preis pro Kilogramm liegt entsprechend bei annähernd 3000 US-Dollar.

Weitere Sandelholzarten sind das neukaledonische und das westaustralische Sandelholz (Santalum spicatum). Diese beiden Arten lassen sich auch in der Wildnis finden. Das olfaktorische Profil kommt nicht ganz an das traditionelle Santalum album heran. Die Qualität des Öls hängt grundsätzlich von seinem Santalolgehalt ab. Mit einem Anteil von 90 Prozent ist die ostindische Variante am hochwertigsten, dahinter folgen das neukaledonische Öl (bis zu 65 Prozent) sowie das westaustralische Sandelholzöl mit rund 40 Prozent.

Mittlerweile erhalten auch solche Öle die Deklaration Sandelholz, die einen ähnlichen Geruch vorweisen, aber von anderen Pflanzen stammen. Ein Beispiel ist das sogenannte westindische Sandelholzöl, bei dem es sich aber um Amyrisöl des Rautengewächses Amyris balsamifera handelt und nicht Sandelholz.

Sandelholzwald

Sandelholzöl und seine Inhaltsstoffe

Die isomeren Terpenoid-Alkohole alpha-Santalol und beta-Santalol machen mit einem Anteil von 50 beziehungsweise 20 Prozent die Hauptbestandteile des Öls aus. Zu den weiteren Inhaltsstoffen gehören die Terpene alpha- und beta-Santalen (6,0 Prozent) sowie Spuren von epi-beta-Santalen, alpha-Photosantalol, Campherenol, (Z)-trans-alpha-Bergamotol, epi-beta-Santalol, epi-beta-Photosantalol, beta-Bisabalo, Cyclosantalal, beta-Curcumenol, cis-Lanceol,Spirosantalol und cis-Nuciferol. Ausschließlich im westindischen Sandelholzöl kommen zudem diverse Sesquiterpenoide (Elemol, Eudesmol und alpha-Agarofuran) vor.

 

Sandelholzöl und seine Anwendungsgebiete

In verschiedenen Studien stellte sich heraus, dass Sandelholzöl ein echtes Multitalent ist. So stellten Wissenschaftler beispielsweise fest, dass die Inhaltsstoffe alpha-Santalol und beta-Santalol eine beeindruckende Anti-Helicobacter-pylori-Wirkung vorweisen. Außerdem besitzt das Öl eine antivirale Aktivität gegen die beiden Herpes-Simplex-Viren 1 und 2. Die in dem Öl enthaltenen Santalole haben zudem einen enormen Einfluss auf das antimikrobielle Potential gegen die Gram-positiven Bakterien Staphylococcus aureus, den Hefepilz Candida albicans sowie die Gram-negativen Bakterien Escherichia coli.

Als fester Bestandteil der chinesischen Medizin kommt Sandelholz zudem bei Erbrechen sowie bei Schmerzen im Oberbauch zum Einsatz. Homöopathisch wird das Öl bei Harnröhreninfektionen angewandt. Außerdem soll es in Form von Inhalationen gegen Lungenkrankheiten helfen können.

Das ätherische Öl ist ein beliebter Zusatz in Massageölen und häufig im Wellnessbereich zu finden, wo es beispielsweise als Aufguss in der Sauna eingesetzt wird. Wer unter Stress leidet und/oder schlecht schläft, kann einige Tropfen des Öls in eine Duftlampe oder ins Badewasser geben.

 

Sandelholzöl in der Kosmetik

Da das Öl antiseptisch, zellregenerierend, leicht antimykotisch, juckreizstillend, entzündungshemmend und antibakteriell wirkt, bietet es sich sehr gut für kosmetische Formulierungen an. So lässt sich beispielsweise mit entsprechenden Präparaten das unkontrollierte Wachstum von Akne auslösenden Bakterien eindämmen. Übergroße Poren ziehen sich zusammen, was eine zu starke Talgproduktion reguliert. Trockene und schuppige Haut wird mit dem Öl dagegen wieder praller, gesünder und elastischer. Mittlerweile ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass Sandelholzöl als idealer Radikalfänger fungiert. Hier bieten sich vor allem Kombinationen mit den Vitaminen A, C und E an. Auf diese Weise werden Zellschäden verhindert und die Haut behält lange ihr jugendliches Aussehen. Auch Ekzeme, die Bartflechte, Psoriasis und Cellulite können mit Sandelholzöl erfolgreich behandelt werden.

Selbst in der Haarpflege kann das Öl sein Potenzial ausschöpfen. Es stärkt die Haarwurzeln, beseitigt Schuppen, schenkt dem Haar mehr Glanz und kann sogar Haarausfall mildern.

Sandelholzöl erfüllt die ISO 9035, ISO 16128 (100%), Halal-, Kosher-Zertifizierungen liegen ebenso vor.

Wir nutzen Sandelholzöl darüber hinaus zur Beduftung von wertigen Kosmetikprodukten, denn Sandelholzöl  vermittelt einen warmen, holzigen Duft, ohne dabei ein „Parfum“ deklarieren zu müssen.

 

Steckbrief Ostindisches Sandelholzöl

INCI: Santalum Album (Sandalwood) Oil

ISO: 3518:2002

CAS-Nummer: 8006-87-9

EC-Nummer: 616-898-8

Beschreibung: farblose bis leicht gelbe, viskose, ölige Flüssigkeit

Inhaltsstoffe: hauptsächlich alpha-Santalol und beta-Santalol

 

Steckbrief Westaustralisches Sandelholzöl

INCI: Santalum Spicatum (Sandalwood) Oil

ISO: 22769:2009

CAS-Nummer: 8024-35-9

EC-Nummer: 296-618-5

Beschreibung: hellgelbe bis dunkelgoldene, klare viskose Flüssigkeit

 

Sandelholzöl, die „göttliche Essenz“

Sandelholzöl hat zahllose positive Eigenschaften, die für den Einsatz in kosmetischen Formulierungen geradezu prädestiniert sind. Cosmacon ist Ihnen bei der Entwicklung anspruchsvoller Rezepturen gerne behilflich.

 

Wenn Sie Interesse an Sandelholzöl haben, können Sie auch direkt unseren Lieferanten ansprechen:

 

Oliver Stanisch (Sales Director – Europe / MEA)

Alpha Santanol Pty Ltd

c/o Stendal Pulp Holding GmbH

Charlottenstrasse 59

10117 Berlin

 

Telefon: +49 40 35085574

Mobil: +49 173 1907202

E-Mail: oliver.stanisch@mercerint.com

Web: santanol.com

 

 

Quellen:

  • Anticancer Effects of Sandalwood (Santalum album); Sreevidya Santha, Chandradhar Dwivedi; ANTICANCER RESEARCH 35: 3137-3146 (2015)
  • Bommareddy A., Brozena S., Steigerwalt J., Landis T., Hughes S., Mabry E. (2017). Medicinal properties of alpha-santalol, a naturally occurring constituent of sandalwood: review. Natural Product Research, 527-543
  • Ohmori A., Shinomiya K., Utsu Y., Tokunaga S., Hasegawa Y., Kamei C. (2007). Effect of santalol on the slepp-wake cycle in sleep-disturbed rats. Nihon Shinkei Seishin Yakurigazu Zasshi, 27(4):167-71.
  • Ronald L. Moy, Corey Levenson (2017). Sandalwood Album Oil as a Botanical Therapeutic in Dermatology. The Journal of Clinical and Aestetic Dermatology, 10(19): 34-39.
  • Misra B., Satyahari D. (2013). Evaluation of in-vivo anti-hyperglycemic and antioxidant potentials of santalol and sandalwood oil. Phytomedicine, 20(5):409-416.
  • Sharma M., Levenson C., Clements I., Castella P., Gebauer K., Cox ME. (2017). East Indian Sandalwood Oil (EISO) Alleviates Inflammatory and Proliferative Pathologies of Psoriasis. Frontiers in Pharmacology, 8:125.
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