Naraöl

Acanthosicyos Horridus, Naraölnüsse, Feld von Naranüße

Die Nara ist ein Kürbisgewächs, das zur Gattung Acanthosicyos gehört und in Namibia endemisch ist. Die korrekte Schreibweise müsste eigentlich !Nara lauten, wobei das Ausrufezeichen für einen bestimmten Klick- oder Schnalzlaut steht, den die einheimischen Volksgruppen Damara und Nama verwenden. Die Pflanze wächst auf Dünen und in zeitweilig wasserführenden Flüssen, sofern die bis zu 40 Meter langen und 30 Zentimeter dicken Pfahlwurzeln das Grundwasser erreichen. Sie ist optisch eher unscheinbar und ähnelt einem stark verzweigten Gestrüpp. Wissenschaftler vermuten, dass die Art schon seit vielen Millionen Jahren existiert.

In der Namib-Wüste ist sie die am häufigsten vorkommende Pflanze. Als dorniger und blattloser Strauch kann die Nara Wuchshöhen von einem Meter erreichen. Sie wird bis zu 100 Jahre alt und kann Flächen von 1500 Quadratmetern bedecken. Die Photosynthese findet in den Dornen, Blüten und Ästen statt. Aus den Blüten, die aus den Achseln der Dornen entspringen, bilden sich später melonenförmige, orange-gelbe, stachelige Beeren. Sie können ein Kilogramm schwer werden und erreichen einen Durchmesser von 20 Zentimetern. Darin befinden sich die nussig schmeckenden, cremefarbenen Samen.  Die Nara-Frucht ist für viele Tiere der Namib eine echte Lieblingsspeise.

Das Nashorn frisst sie genauso gerne wie die Hyäne, die Giraffe und der Schakal. Zur Weiterverbreitung der Samen tragen hauptsächlich Elefanten und Stachelschweine bei, die sie unverdaut wieder ausscheiden. Frucht und Samen sind aber auch für den menschlichen Verzehr geeignet. In Namibia wird die Pflanze zudem als natürlicher Sonnenschutz, zur Wundheilung und gegen Magenschmerzen eingesetzt.

 

Die Gewinnung von Naraöl

Um das kostbare Naraöl zu gewinnen, ziehen die Einheimischen zunächst mit ihren traditionellen Eselskarren in die ausgedehnten Gebiete zwischen den Dünen. Sie ernten die Früchte per Hand, halbieren sie und schaben das Fruchtfleisch in eine Trommel. Die Schalen werden üblicherweise an die Esel verfüttert. Ist die Trommel mit Fruchtfleisch gefüllt, wird sie über einem Feuer und unter ständigem Rühren erhitzt.

So gelingt es, die Samen von dem immer flüssiger werdenden Fruchtfleisch zu trennen. Der Verkauf der Samen ist für die Einheimischen eine wichtige Einnahmequelle. Die Samen werden sorgfältig getrocknet und von Hand sortiert. So lässt sich sicherstellen, dass nur absolut hochwertige und reine Samen in die Weiterverarbeitung kommen. Durch Kaltpressung entsteht aus ihnen schließlich das wertvolle Naraöl. Dafür werden spezielle kleine Spindelpressen verwendet.

Auf den Einsatz von Chemikalien oder künstlichen Zusatzstoffen wird konsequent verzichtet. Dass Naraöl so kostbar ist, liegt zum einen an der Tatsache, dass die Pflanze in Namibia völlig ohne menschliche Manipulation wachsen kann und die Früchte nach wie vor traditionell geerntet werden. Zum anderen spielen aber natürlich auch die Inhaltsstoffe eine wichtige Rolle.

 

Die wertvollen Substanzen im Naraöl

Naraöl ist reich an ungesättigten (Omega-6-)Fettsäuren. Der Anteil an Linolsäure liegt bei rund 55 Prozent. Linolsäure ist für den Wasserhaushalt der Haut und eine gut funktionierende Hautbarriere von hoher Bedeutung. Außerdem ist in Naraöl sehr viel Vitamin E enthalten.

Diese besondere Fettsäure- und Vitamin-Kombination bietet sich vor allem bei trockener und gereizter Haut an. Außerdem empfiehlt sich Naraöl als begleitende Pflege bei Schuppenflechte und Neurodermitis. Naraöl dringt tief in die Haut ein und spendet sehr viel Feuchtigkeit. Gleichzeitig unterstützt es die natürliche Schutzfunktion der Haut. In Körperöl, Gesichtscreme, Körper- und Handcreme, aber auch in Badesalz und Peeling kann Naraöl seine positiven Eigenschaften optimal entfalten.

Es macht die Haut zart und glatt, trägt effektiv zur Regeneration bei, wirkt schmerzhaften Hautrissen entgegen und dient sogar als Anti-Aging-Wirkstoff. Nach der Dusche kann es sehr gut auf die warme und noch feuchte Haut aufgetragen werden. Für eine wohltuende und entspannende Massage wird das Naraöl kurz zwischen den Handflächen erwärmt und anschließend mit kreisenden Bewegung einmassiert. Darüber hinaus eignet es sich sehr gut zur sanften Pflege bei leichtem Sonnenbrand.

Zusätzlich bietet sich Naraöl für die Haarpflege an. Gereizte Kopfhaut wird dadurch wunderbar beruhigt, das Haar erhält eine natürliche Geschmeidigkeit. Allerdings ist bei der Verwendung darauf zu achten, dass es sich um qualitativ hochwertiges Naraöl handelt, das frei von Parabenen, Mineralöl und PEG ist. Interessanter Fakt am Rande: Naraöl wird erst seit ein paar Jahren in der Kosmetik eingesetzt. Dennoch konnte es sich bereits durchsetzen, denn die positive Wirkung spricht eine deutliche Sprache.

 

Steckbrief Naraöl

INCI: Acanthosicyos Horridus Seed Oil

Gewinnung: durch Kaltpressung aus dem Samen der Nara-Früchte

Inhaltsstoffe: Vitamin E, ungesättigte Fettsäuren (vor allem Linolsäure)

Beschreibung: eine ölige, goldgelbe Flüssigkeit

Wirkung: beruhigend, regulierend, feuchtigkeitsspendend, unterstützt die hauteigene Schutzfunktion

Einsatzbereiche: zur Gesichts-, Hand- und Körperpflege, für Massagen und Peelings, für die Haar- und Kopfhautpflege

 

 

 

 

 

 

 

Naraöl in anspruchsvoller Kosmetik von Cosmacon

In Namibia ist die Nara-Pflanze schon seit Jahrtausenden eine wertvolle Nahrungsquelle für Mensch und Tier. Nun hat sich bei uns auch ihr kosmetischer Nutzen herumgesprochen. Wer unter trockener, spröder, gereizter oder gar rissiger Haut leidet, trifft mit Naraöl eine vorzügliche Wahl. Das gut verträgliche Öl enthält Wirkstoffe, die unsere Haut beruhigen und sie optimal mit Feuchtigkeit versorgen. Gerne unterstützt Cosmacon Sie bei der Entwicklung hochwertiger Formulierungen. Setzen Sie sich einfach mit uns in Verbindung.

 

Download  Fettsäurespektrum von Naraöl: Fettsäureanalyse !Nara

Download  technisches Datenblatt von Naraöl: Nara Oil Technical Data Sheet

 

Literatur:

 

Characterization of Acanthosicyos horridus and Citrullus lanatus seed oils: two melon seed oils from Namibia used in food and cosmetics applications. Cheikhyoussef N, Kandawa-Schulz M, Böck R, de Koning C, Cheikhyoussef A, Hussein AA.3 Biotech. 2017 Oct;7(5):297

 

Livestock impacts on an iconic Namib Desert plant are mediated by abiotic conditions. Kerby JT, Krivak-Tetley FE, Shikesho SD, Bolger DT.Oecologia. 2022 May;199(1):229-242