Cannabidiol
Wer an die Hanfpflanze Cannabis denkt, dem fallen meist spontan diverse Rauschmittel ein. Und tatsächlich werden aus den getrockneten Blüten und Blättern die Drogen Marihuana und Haschisch hergestellt. Dabei kann die krautige Pflanze, die für ihre auffallend handförmig zusammengesetzten Blätter bekannt ist, noch viel mehr. Sie leistet sogar in vielerlei Hinsicht wertvolle Dienste, denn sie enthält mehr als 500 verschiedene Inhaltsstoffe. So bilden die Fasern der Stängel schon seit Jahrhunderten die Grundlage für hochwertige Seile, während die Samen zur Gewinnung von Speiseöl genutzt werden. Hanföl zählt zu den besten Speiseölen überhaupt, da es ein hervorragendes Fettsäuremuster vorweist.
Die Wirksamkeit von Hanf als Arzneimittel wird derzeit noch intensiv erforscht. Studien zeigten bereits, dass medizinisches Cannabis bei einigen Krebsarten ein arzneiliches Potenzial entwickeln kann, ausreichende Belege gibt es dafür aber noch nicht. Bei uns in Deutschland ist die Pflanze mit all ihren Pflanzenteilen schon seit 2017 ein verschreibungsfähiges Arzneimittel. Cannabis kann somit ärztlich verschrieben werden, sofern die Anwendung als sinnvoll erachtet wird. Verantwortlich für die medizinische Wirkung der Hanfpflanze sind die Cannabinoide, allen voran das unter dem Kürzel THC bekannte Tetrahydrocannabinol sowie Cannabidiol (CBD). THC ist eine psychoaktive Substanz, das heißt, sie beeinflusst die menschliche Psyche und „benebelt“. Cannabidiol ist dagegen nicht-psychotrop, es führt also zu keinen Veränderungen des Bewusstseins und der Psyche.
Im Speiseöl (Hanfsamenöl) sind nur geringe Spuren von Cannabidiol enthalten, THC kommt darin gar nicht vor. Es kann darum auch vollkommen problemlos und legal erworben werden.
Was ist Cannabidiol?
Es wird vermutet, dass Hanf ursprünglich in Zentralasien heimisch war. Allerdings sorgen die Menschen schon seit Jahrtausenden für die Verbreitung der Nutzpflanze. Sie ist darum mittlerweile fast überall auf der Welt zu Hause, bevorzugt ein gemäßigtes bis tropisches Klima und kann je nach Standort unterschiedliche Wuchshöhen erreichen. Das ausschließlich im weiblichen Hanf enthaltene Cannabidiol wird aus den Blättern und Blüten der Pflanze gewonnen. Die Substanz liegt in der Hanfpflanze hauptsächlich als Säure vor und ist fettlöslich. Der israelische Forscher und Hochschullehrer Raphael Mechoulam konnte das Cannabinoid 1963 erstmals isolieren. Außerdem war er der Erste, dem die Synthese von CBD, Tetrahydrocannabinol und Cannabigerol (ein weiteres Cannabinoid) gelang.
CBD ist ein wichtiger Bestandteil von Nabiximol, einem medizinisch genutzten Hanfextrakt, der bei Multipler Sklerose zum Einsatz kommt. Darüber hinaus wird Cannabidiol seit 2019 zur Behandlung von verschiedenen Epilepsieerkrankungen eingesetzt (Epidyolex). Grundsätzlich werden CBD entzündungshemmende, entkrampfende und angstlösende Effekte zugeschrieben. Außerdem soll es Übelkeit und Brechreiz unterdrücken und Kopfschmerzen lindern können. Anders als THC unterliegt Cannabidiol keinen betäubungsmittelrechtlichen Regelungen mehr. Die Substanz macht nicht abhängig und verändert auch nicht die Wahrnehmung. Der Wirkstoff eignet sich sowohl für die innerliche als auch für die äußerliche Anwendung. Darum kommt er auch zunehmend in der Kosmetik zur Anwendung.
Cannabidiol in der Kosmetik
CBD ist bereits in vielen medizinischen Kosmetikprodukten zu finden, was vor allem der entzündungshemmenden Wirkung zu verdanken ist. Ob Akne, Neurodermitis oder Rosacea, für viele Hauterkrankungen sind entzündliche Reaktionen verantwortlich. Diese können durch CBD deutlich gelindert werden, das heißt, Schwellungen und Schmerzen gehen meist nach relativ kurzer Zeit zurück und Verletzungen heilen schneller ab. Im Gegensatz zu Cortison-haltigen Präparaten, die früher oder später unweigerlich zu Nebenwirkungen führen, kann ein Produkt mit CBD bedenkenlos über einen längeren Zeitraum angewendet werden.
Auch trockene Haut profitiert von Cannabidiol, da der Wirkstoff einen guten feuchtigkeitsspendenden Effekt hat, prinzipiell richtet sich CBD jedoch an jeden Hauttyp. Die enthaltenen Antioxidantien wirken dem Hautalterungsprozess entgegen und schonen die Zellen. Cannabidiol ist sogar in der Lage, die Neubildung von Hautzellen anzukurbeln und Falten zu reduzieren.
Produktideen mit Cannabidiol
Die Bandbreite an CBD-haltigen Produkten wird daher auch immer größer. Auf dem Markt sind bereits Cremes, Salben, Duschcremes, Tinkturen, Badesalze, Shampoos und Präparate für die Gesichtsreinigung. Sportler genießen nach dem Wettkampf oder Training eine entspannende Massage mit einem CBD-haltigen Balsam oder Öl. Männer pflegen ihren Bart mit einem Cannabidiol Bartöl, das strapazierte und gereizte Haut sanft beruhigt. Gegen trockene und spröde Lippen hilft ein Lippenbalsam mit CBD. Bei den meisten Produkten ist der Übergang vom rein kosmetischen Einsatz bis zur medizinischen Wirkung fließend. Kosmetik mit Cannabidiol wird meist aus speziell ausgewählten Hanfpflanzen-Züchtungen hergestellt. So können eine gute Qualität und ein hoher Wirkstoffgehalt gewährleistet werden. CBD-Produkte mit Bio-Siegel sind besonders empfehlenswert. Allerdings kommt auch Cannabidiol-haltige Kosmetik meist nicht ohne Trägerstoffe aus. Im Idealfall sind diese ebenfalls natürlichen Ursprungs. Besonders gut eignen sich Teebaumöl, Sheabutter und Hanfsamenöl, denkbar sind aber natürlich auch andere Rezepturen. Für Verbraucher kann bei der Auswahl beziehungsweise Kaufentscheidung folgende Faustregel hilfreich sein: Je höher der CBD-Anteil in einem Kosmetikprodukt ist, desto stärker kann es auch wirken.
Letztendlich sollte aber auch der nachhaltige Aspekt nicht unerwähnt bleiben. Die Hanfpflanze benötigt im Vergleich zu Baumwolle deutlich weniger Wasser und zählt daher zu den nachhaltigsten Nutzpflanzen der Welt.
Natürliches Cannabidiol als Kosmetikwirkstoff von der EU reguliert
Die Datenbank für kosmetische Inhaltsstoffe (CosIng), die von der „Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU (GROW)“ der Europäischen Kommission unterhalten wird, wurde erst kürzlich um einen neuen Eintrag erweitert. Vorher kam in Kosmetikprodukten nur synthetisch erzeugtes CBD zum Einsatz. Das hat sich nun geändert. Jetzt dürfen die Hersteller auch reines natürliches Cannabidiol für ihre kosmetischen Präparate verwenden. Die Kosmetikunternehmen innerhalb der EU begrüßen diesen Schritt sehr. Schon im November des vergangenen Jahres stellte der Europäische Gerichtshof in einem Urteil fest, dass Cannabidiol nicht als Betäubungsmittel eingestuft werden darf. Die EIHA (European Industrial Hemp Association) bat die Generaldirektion „GROW“ daraufhin darum, die Datenbank für kosmetische Inhaltsstoffe zu aktualisieren. Die bisherigen Verbote für Cannabis Sativa L. wurden aufgehoben und neue INCI-Einträge integriert. Cannabidiol ist nun als „Derivat aus einem Extrakt, einer Tinktur oder einem Harz der Cannabispflanze“ aufgeführt. Reines, natürlich gewonnenes Cannabidiol darf also künftig innerhalb der EU offiziell für Kosmetikprodukte vermarktet werden. Gleiches gilt für CBD-haltige Extrakte aus Blättern und Blüten. Allerdings: Der maximale THC-Gehalt darf in der EU einen Grenzwert von 0,2 Prozent auf keinen Fall überschreiten.
Steckbrief Cannabidiol
INCI: Cannabidiol
CAS-Nummer: 13956-29-1
Beschreibung: ein nicht-psychotropes Cannabinoid aus der weiblichen Hanfpflanze
Schmelzpunkt: 66 bis 67 Grad Celsius
Löslichkeit: löslich in Methanol, Ethanol, Benzol, Diethylether, Petrolether und Chloroform, in Wasser dagegen praktisch unlöslich
Molare Masse: 314,46 g·mol-1
Wirkung: entzündungshemmend, entkrampfend, schmerzlindernd, angstlösend, hilft gegen Übelkeit und Brechreiz
Kosmetische Anwendungsgebiete: bei entzündlichen Hauterkrankungen wie Rosacea und Akne, zur Pflege von trockener und reifer Haut sowie zur Gesunderhaltung von allen anderen Hauttypen.
Einsatzmöglichkeiten: Pflegecreme, Balsam, Tinktur, Massage- und Bartöl, Shampoo
Hochwertige Kosmetik mit Cannabidiol von Cosmacon
Während das berauschende Cannabinoid THC sozusagen im Kopf wirkt, entfaltet Cannabidiol seine durchweg positive Wirkung im Körper und in der Haut. Es fällt nicht unter das Betäubungsmittelgesetz, kann also völlig legal eingesetzt werden, macht nicht abhängig und ist frei von Nebenwirkungen. Ein weiterer großer Vorteil ist der nachhaltige Anbau der Hanfpflanzen. Der Wirkstoff ist für anspruchsvolle Kosmetik also geradezu prädestiniert und kann unter anderem bei entzündlichen Hauterkrankungen helfen. In einer guten Qualität kostet Cannabidiol pro Kilogramm etwa 2700 Euro: Kosmetik mit CBD gilt darum auch als höchstes Level der Naturkosmetik. Fragen Sie uns gerne, wenn Sie diesen legalen Trendwirkstoff auch in Ihre Kosmetik nutzen möchten.