Acai

Euterpe oleracea, Kohlpalme

Die Acai-Palme, auch Kohlpalme genannt, wächst im südamerikanischen Amazonasgebiet, vor allem im Norden Brasiliens, im Bundesstaat Pará. In dem feuchten, warmen Klima erreichen die vielen schlanken Stämme des Baumes eine Höhe von etwa 25 Meter.

Die Acai-Palme, deren botanische Bezeichnung Euterpe Oleracea ist, trägt meist zweimal im Jahr Früchte. Die glänzenden dunkelvioletten Steinfrüchte wachsen in üppigen Dolden. Sie sind etwa kirschgroß und ihr Kern macht bis zu 90 Prozent der Frucht aus. Ebenso wie die Palmherzen sind sie essbar. Sie haben einen fettigen, erdigen Geschmack, mit dem sie etwas an Oliven erinnern, und bewirken im Mund ein adstringierendes Gefühl.

Als Nahrungsmittel haben sie für die Urbewohner eine lange Tradition. Sie werden gemeinsam mit Fisch und Maniok gegessen oder als Soße oder süße Nachspeise.

Assai ist ein in Südamerika beliebtes nussig schmeckendes Getränk aus den Früchten der Kohlpalme. In den Städten, wo es Gefriertruhen und Eiscafés gibt, wird die pürierte Beere als violettes Speiseeis angeboten.

Neben der Verwendung als Lebensmittel werden aus den Blättern der Palme Hüte, Matten, Körbe hergestellt. Das Holz wird als Baustoff verwendet.

Auch als Heilmittel gegen Durchfall, Hautgeschwüre und Fieber finden die Früchte und deren Öl Anwendung.

 

Steigende Nachfrage

In Brasilien wird die Acai-Beere nicht nur als Nahrungsmittel, sondern zu einem Großteil

für die Seifenherstellung verwendet.

Die Nachfrage nach der Acai-Beere steigt auch weltweit.

In Europa ist sie mittlerweile zu einer Modefrucht geworden und gilt heute aufgrund ihrer antioxidativen Eigenschaften als Superfrucht oder Wunderbeere.

Sie wird in Pulverform, Energy Drinks, Saft, Kapseln, Fruchtaufstrich, Lutschbonbons angeboten oder als Speiseöl für Salat.

Wurden Acai-Produkte zunächst vorwiegend im Online-Handel angeboten, sind sie mittlerweile im Supermarkt zu kaufen.

In der steigenden Nachfrage liegen Chancen und Risiken.

Durch die traditionelle Sammlerwirtschaft allein kann der Bedarf nicht mehr gedeckt werden.

Bei der Nutzung von Acai als Rohstoff oder als fertiges Konsumprodukt ist es darum wichtig, auf die nachhaltige Herkunft zu achten.

 

Nachhaltige Gewinnung

Die Nachfrage nach den Acai-Beeren kann neue Einkommensquellen für die Bewohner des Amazonasbeckens und eine nachhaltige Bewirtschaftung ermöglichen, wenn der Schutz der Biodiversität des sensiblen Regenwaldes und der faire Handel mit den indigenen Bewohnern beachtet werden. Dann bietet die Acai-Palme gute Chancen, Kommerzialisierung, Natur und Verbesserung des Lebensstandards der Ureinwohner zu verbinden.

Da die Palme eine Dauerkultur ist, entfallen Brandrodungen für immer wechselnde Jahreskulturen.

Bei der nachhaltigen Gewinnung natürlicher Rohstoffe aus empfindlichen Ökosystemen, wie dem brasilianischen Regenwald, arbeiten verantwortungsvolle Unternehmen darum in entsprechenden Programmen mit den Gemeinden und Vereinigungen vor Ort zusammen, um den Schutz der natürlichen Ressourcen und faire Handelsbedingungen in der Rohstoffgewinnung und -herstellung zu sichern.

Um den Wert für den internationalen Handel zu steigern und gute Produktqualität zu garantieren, kommen Zertifizierungen hinzu, z.B. Ecocert, Cosmos, USDA Organic, Organico Brasil, Euro-Bio-Label für die Produkte des brasilianischen Rohstoffanbieters Beraca.

Fehlen entsprechende Angaben/ Zertifizierungen zur Gewinnung der Acai-Produkte, ist nicht auszuschließen, dass Umwelt- und Arbeitsschutz nicht beachtet wurden, und auch der Gehalt an den wertvollen Inhaltsstoffen ist nicht gewährleistet.

 

Nachteile

Unerwünschte Wirkungen der Acai-Beeren sind nicht bekannt.

Allerdings kann die rohe Frucht Erreger der Chagas-Krankheit enthalten.

Die Früchte liefern wertvolle Nährstoffe, aber die oft beworbenen Wirkungen gegen Übergewicht, Diabetes, Arthritis, Herz-Kreislauf-Probleme oder Krebs sind ebenso wenig wissenschaftlich bestätigt wie die angeblich appetithemmenden oder Cholesterin senkenden Effekte.

Ein Nachteil ist die leichte Verderblichkeit der Beeren. Sie müssen innerhalb von acht Stunden nach der Ernte verarbeitet werden. Entweder werden sie gefriergetrocknet und luftdicht verpackt, um dann als Extrakt in Pulverform verwendet zu werden. Für die Ölgewinnung muss die Kaltpressung ebenso rasch erfolgen. Werden sie püriert, müssen sie wie Konfitüre konserviert oder sofort eingefroren werden. Der hohe Gehalt an Vitamin C in der frischen Frucht geht durch Transport, Verarbeitung zum Teil verloren.

Das Gebot der Frische gilt auch für die Verwendung als Rohstoff in der Kosmetik.

Auch der richtige Erntezeitpunkt erfordert Fingerspitzengefühl. Die Beeren sollen reif sein, um ihre Vitalstoffe ausgebildet zu haben und dürfen nicht zu früh geerntet werden. Im Gegensatz zu z.B. Bananen reifen sie nicht nach.

Bioqualität, Nachhaltigkeit und rückverfolgbare Lieferketten sind Voraussetzung, um verantwortungsvolle und sichere Produkte zu bekommen. (s.o.)

Bei Rohstoffen aus nicht streng kontrollierter Erzeugung ist eine Belastung mit Mineralölkohlenwasserstoffen aus dieselbetriebenen Trocknungsanlagen zudem nicht auszuschließen.

 

Welche sind die wertvollen Substanzen in Acai?

Die Früchte enthalten Antioxidantien in hoher Konzentration. Vorherrschend sind die Anthocyane, die den Beeren ihre dunkelviolette Farbe verleihen. Sie sind extrem gute Radikalfänger und der Hauptgrund für den Ruf, den die Açai-Beeren als Superfood haben.

Relevante Anthocyane sind Cyanidin-3-0-glycosid und Cyanidin-3-0-rutinosid.

Allerdings ist der Anthocyan-Gehalt in Holunder und schwarzer Johannisbeere höher. Auch Heidelbeeren, rote Trauben oder Rotkohl können durchaus mithalten, haben zudem kürzere Transportwege und sind dank ihrer Frische für den Verzehr wertvollere Lieferanten.

Da die Açai-Beere aber zum großen Teil aus dem Kern besteht, ergibt sich ein hoher Fettgehalt von über 50 Prozent. Über die Hälfte ist Ölsäure, hinzu kommen Palmitinsäure, ungesättigte Fettsäuren, wie Linolensäure, sowie Omega-6 und -9-Fettsäuren im ausgewogenen Verhältnis und Phytosterine.

 

Die Fette sind hautaffin und für die Hautpflege alle empfehlenswert:

 

Ölsäure: Bestandteil im Hauttalg.

Palmitinsäure. Komponente im Lipidmantel der Haut

Linolensäure: gut für trockene Haut

Phytosterine: im Lipidfilm der Haut

Omega 6, 9: entzündungshemmend, stärken Hautbarriere und Zellmembran, gegen Juckreiz, Trockenheit

Der hohe Anteil an antioxidativen, entzündungshemmenden und zellschützenden Polyphenolen sowie die pflanzlichen Fettsäuren machen die Açai-Beere für die Kosmetik interessant.

Hinzu kommen die Vitamine A, C, E, B1, 2, 3, 6 und Mineralstoffe wie Eisen, Mangan, Magnesium. Erwähnenswert ist vor allem der hohe Calcium-Gehalt, durch den die Frucht eine vegane Ernährung sinnvoll ergänzen kann.

 

Acai in der Kosmetik

Mit dem hohen Anteil an antioxidativen Polyphenolen und pflanzlichen Lipiden bieten sich der Açai-Fruchtextrakt und das Fruchtöl für die Verwendung in der Haut- und Haarpflege an.

Formulierungen mit Açai ziehen schnell in die Haut ein, lassen sich gut verteilen. Sie wirken feuchtigkeitsspendend, aufpolsternd und glättend, reduzieren Alterungsanzeichen, hemmen Glykosylierung, schützen vor schädigenden Umwelteinflüssen, verbessern die Ausstrahlung der Haut.

 

Aus diesen Eigenschaften resultiert eine ganze Reihe von Einsatzmöglichkeiten in der Hautpflege

 

Anti-Aging- und Anti-Falten-Produkte: Ideal für reife Haut, Gesichtsmasken, Seren zur Hautreparatur und Revitalisierung

Hautreinigungsproduke mit antioxidativen, entzündungslindernden, pflegenden Effekten

Bade- und Duschprodukte mit rückfettender Wirkung

Körperlotionen zur Pflege trockener Haut

 

Auch in der Haarpflege bewährt sich die Palmbeere

Sie macht das Haar besser kämmbar, geschmeidig, verleiht ihm Glanz und Volumen, ist ideal in Conditioner, als Konsistenzgeber und dank natürlicher Tenside in Haarshampoos.

Aufgrund der konsistenzgebenden und pflegenden Fette passt Açai auch gut in Lippenpflegeprodukte, Pflegenagellack und eignet sich auch als Trägeröl für die Aromatherapie.

 

Acai – Ideal zum Kombinieren

Beim Hersteller Beraca, der hochwertige Komponenten aus dem brasilianischen Regenwald für die Kosmetik anbietet, haben wir einige interessante Wirkstoffkombinationen mit Açai gefunden.

– Acai plus Passionsfrucht (s. > Maracuja) und Reiskleieöl ersetzt in einem revitalisierenden Haarpflegekomplex das Silikon.

– Oben beschriebene Kombination plus Babaçu-Öl kann in Feuchtigkeitspflegecremes und

-lotionen, After-Sun-Lotionen, Cellulite-Creme, Tatoo-Pflege und Augenbrauen-Creme und -Gels eingesetzt werden.

– In einem Komplex aus Acai plus Copaíba (s. > Copaíba) und Andiroba (s. > Andiroba) zur Verwendung in Produkten zur Pflege der öligen und zu Akne neigenden Haut.

– Acai-Samen eignen sich als Schleifpartikel, ob in Duschgels, Seifen, Kopfhautpflegeprodukten, Gesichtsreinigern, Hand- und Fußpflege- oder Massageprodukten. Sie sind eine 100prozentige natürliche Alternative zu Polyethylenkörnchen.

 

Steckbrief:  Acai

INCI: Euterpe Oleracea Fruit Extract / Euterpe Oleracea Fruit Oil

CAS-Nr. 879496-95-4, 861902-11-6, 906351-38-0

Herkunft: Brasilien

Beschreibung:  Öl

Herstellung: Kaltpressung

Lagerung: kühl, trocken, lichtgeschützt

Haltbarkeit: 12- 24 Monate

Hauptbestandteile: Anthocyane, Antioxidantien, Omega-6,-9-Fettsäuren, Ölsäure, Palmitinsäure, Linolensäure, Phytosterine

Verwendung: Seifen, Körper-, Gesichtspflege, Feuchtigkeitsprodukte, Shampoos, Haarpflege

Eigenschaften: zieht schnell in die Haut ein, gute Verteilungseigenschaften

Wirkung: feuchtigkeitsspendend, antioxidativ, revitalisierend, Anti-Aging

Empfohlene Einsatzkonzentration: 2-5%

Das kaltgepresste Öl entfaltet sein volles Potenzial, wenn es in kaltem Zustand in die Ölphase gegeben wird.

 

Hochwertige Acai-Kosmetik von Cosmacon

Der Amazonas-Regenwald ist mit seiner überwältigenden Biodiversität eine wertvolle Rohstoffquelle. Um die kostbaren Ingredienzien für Pharmazie, Kosmetik und Ernährung nachhaltig, für kommende Generationen und in bester Qualität nutzen zu können, müssen sie verantwortungsvoll und mit Respekt vor der Natur und den dort lebenden Menschen gewonnen werden. Darum achten wir besonders auf die Herkunft der Acai-Beere, die wir Ihnen für unterschiedliche Formulierungen anbieten. Die Frucht der Kohlpalme überrascht mit ihrer Zusammensetzung aus starken Antioxidantien und hohem Fettsäureanteil. Dadurch eignet sie sich optimal für hochwertige Anti-Aging-Produkte, Naturkosmetik oder Haarpflegeformulierungen. Fragen Sie uns gerne, wenn Sie Acai für eines Ihrer Produkte einsetzen möchten.