Acrylamid

Acrylsäureamid; Acrylamid; Polyacrylamide

Acrylamid ist in seiner reinen Form ein weißes, geruchloses und kristallines Pulver, das zur chemischen Gruppe der Amide gehört. Verwendet wird der Stoff hauptsächlich zur Herstellung von Polymeren und Farbstoffen. Doch seit dem Jahr 2000 kann Acrylamid auch immer wieder in verschiedenen stärkehaltigen Lebensmitteln nachgewiesen werden.

Der Grund: Es entsteht beim Backen, Braten, Rösten, Grillen und Frittieren in der sogenannten Maillard-Reaktion. Werden kartoffel- und getreidehaltige Lebensmittel im trockenen Zustand über 180 Grad Celsius erhitzt, bildet sich besonders viel Acrylamid. Wer mehrmals in der Woche Lebensmittel wie Pommes frites oder Kartoffelchips konsumiert, muss mit einem erhöhten Acrylamidspiegel im Blut rechnen.

 

Acrylamid in der Kosmetik und im menschlichen Körper

 

Bislang konnte noch immer nicht endgültig geklärt werden, welche genauen Auswirkungen Acrylamid auf unsere Gesundheit hat. Tierversuche wiesen jedoch klar nach, dass der Stoff mit hoher Wahrscheinlichkeit erbgutschädigend und krebserregend ist. Wie unter anderem die Weltgesundheitsorganisation WHO bekannt gab, soll der Verzehr von Lebensmitteln mit Acrylamid-Belastungen zum allgemeinen Krebsrisiko beitragen. Innerhalb der Trinkwasserverordnung wurde ein maximaler Höchstwert von 0,0001 Milligramm Acrylamid pro Liter Trinkwasser festgelegt.

 

Acrylamid in Kosmetika

 

Auch in Kosmetika wurden bereits Spuren von Acrylamid nachgewiesen. Dies liegt hauptsächlich an den Polyacrylamiden, die in den Produkten als Bindemittel und Filmbilder eingesetzt werden. Polyacrylamide enthalten oft schädliches Acrylamid. Der Gesetzgeber hat darum schon vor einiger Zeit Höchstmengen und Grenzwerte festgelegt. Bei Kosmetikartikeln, die nach der Benutzung abgespült werden, beträgt der Grenzwert 0,5 Milligramm pro Kilogramm Produkt. Bei Artikeln, die auf der Haut verbleiben, liegt der Höchstwert sogar bei maximal 0,1 Milligramm pro Kilogramm Produkt. Haar-Shampoos und Körperlotionen sind in der Regel besonders betroffen, denn hier leisten Polyacrylamide scheinbar sehr wertvolle Dienste. Der Stoff wirkt nämlich antistatisch, er unterstützt die Schaumbildung und dient auch gleichzeitig als Binde- und Haftmittel. Durch die Benutzung solcher Kosmetika nimmt der Körper also Acrylamid über die Haut auf. Wissenschaftler erklärten bereits, dass die Verwendung ein „unvertretbar hohes Krebs-Risiko“ bedeuten würde.

Hier muss der Verbraucher also selbst aktiv werden, indem er auf hochwertige Kosmetik ohne entsprechende Inhaltsstoffe zurückgreift.

 

Produkte mit Acrylamid-Belastungen besser meiden

 

Ob häufiger Verzehr von Kartoffelchips oder die Verwendung belasteter Kosmetikartikel: Der gesundheitsbewusste Verbraucher sollte darauf lieber verzichten, wenngleich eventuelle Risiken und Gesundheitsschäden noch immer nicht ausreichend geklärt werden konnten. Die Wahrscheinlichkeit, das Acrylamid nicht nur in Tierversuchen, sondern auch beim Menschen Krebserkrankungen begünstigt und Schäden am Erbgut hervorruft, ist jedenfalls enorm hoch. Der Kauf von Naturkosmetik oder traditioneller Kosmetik ohne synthetische Polymere trägt auf jeden Fall zur Vermeidung von möglichen Risiken bei.