Bienenhonig

Bienenhonig; Mel; Honig der Bienen

Honig ist das Bienenprodukt, welches uns adhoc einfällt wenn wir über Bienen sprechen. Praktisch schon immer ist Bienenhonig als Nahrungs- und meist eher als Genussmittel begehrt. Es ist eines der wenigen Genussmittel, das gesundheitlich unumstritten und eines der komplexesten Naturprodukte überhaupt.

 

Woraus besteht Bienenhonig?

Bienenhonig ist eine dickflüssige bis feste (teilweise kristallisierte) Substanz, die aufgrund ihres hohen Anteils an Frucht- und Traubenzucker sehr süß schmeckt. Neben diesen und weiteren Zuckerarten (insgesamt 70% Glucose + Fructose und 10% Sucrose + Maltose) enthält Bienenhonig 15 bis 21 % Wasser (Heidehonig kann bis 23 % Wasser enthalten) sowie Enzyme, Vitamine, Aminosäuren, Pollen, Aromastoffe und Mineralstoffe. Der Bienenhonig ist in seiner Zusammensetzung schwankend, denn die Witterung und auch die regionale Beschaffenheit der Blumenwelt ist sehr unterschiedlich. Das gilt auch für seine Farbe und den Geschmack-beides sind Merkmale der verschiedensten Bienenhonigsorten.

Durch diese Zusammensetzung gilt Bienenhonig für den menschlichen Gebrauch allgemein als gesünder als Haushaltszucker (Saccharose).

Laut der EU-Verordnung und deutscher Bienenhonig-Verordnung darf dem Bienenhonig nichts hinzugefügt und nichts entzogen werden. Damit ist der Bienenhonig 100 % natürlich.

 

Zucker

Zucker ist der Hauptbestandteil des Bienenhonigs. Zucker, aus dem arabischen sukkar (verb: sakkara), ist Nahrungsmittel und gleichzeitig Genussmittel. Der chemische Begiff Zucker ist ein Sammelbegriff, der eine ganze Klasse unterschiedlicher Substanzen umfasst. Nachfolgend sind die wichtigsten Zucker kurz skizziert, die im Bienenhonig vorkommen.

 

Fruktose

Fruchtzucker (Fructose, von lat. fructus (dt. „Frucht“), oft auch Fruktose, veraltet Lävulose) gehört als Monosaccharid (Einfachzucker) zu den Kohlenhydraten. Die Fructose kommt in der Natur vor allem in Früchten und in Bienenhonig vor. Fructose ist optisch aktiv (stereoisomer) und gehört zu den Hexosen, dort wegen der Ketogruppe zu den Ketosen. Sie hat die Summenformel C6H12O6. In kristalliner Form liegt sie als Fructopyranose vor, gebunden als Fructofuranose.

 

Saccharose

Saccharose, auch Sucrose genannt, ist der Haushalts- oder Kristallzucker, der gemeinhin als „der Zucker“ gilt. Die Saccharose gehört wie andere Zuckerarten zu den Kohlenhydraten. Sie ist ein Disaccharid (Zweifachzucker). Saccharose besteht als Dimer aus je einem Molekül alpha-D-Glucose und beta-D-Fructose. Diese beiden Moleküle sind über eine a,b-1,2-glycosidische Bindung miteinander verbunden.

 

Glucose

Traubenzucker, auch D-Glucose oder Dextrose genannt, ist ein Einfachzucker (Monosaccharid).

Die Summenformel von Traubenzucker ist C6H12O6. Traubenzucker ist der wichtigste Energielieferant im menschlichen Organismus. Die roten Blutkörperchen und das Nierenmark sind sogar völlig auf Traubenzucker zur Energiegewinnung angewiesen, das Gehirn zum Teil. Im Hungerstoffwechsel kann das Gehirn bis zu 80% der Energie aus Ketonkörpern beziehen. Der Glukosegehalt des Blutes beträgt etwa 0,1% und wird durch die Hormone Insulin und Glucagon geregelt.

Der Traubenzucker kann im Körper über die Glykolyse, die Oxidative Decarboxylierung, den Citratzyklus und die Atmungskette vollständig zu Wasser und Kohlenstoffdioxid abgebaut werden. Bei hohem Angebot an Glucose kann der Metabolit Acetyl-CoA aber auch zur Fettsäuresynthese genutzt werden. Ebenfalls wird durch Glucose der Glykogen-Speicher des Körpers wieder aufgefüllt, der vor allem in Leber und Skelettmuskulatur zu finden ist.

 

Maltose

Maltose ist die lateinische Fachbezeichnung für den Malzzucker. Es handelt sich um einen Zweifachzucker: Zwei Alpha-D-Glucose-Moleküle sind über eine glykosidische und eine alkoholische OH-Gruppe unter H2O-Abspaltung acetalartig miteinander verknüpft (1,4-alpha-glykosidische Bindung). Bei der Isomaltose erfolgt die Verknüpfung der beiden Glucose-Moleküle dagegen zwischen dem C1- und dem C6-Atom.

 

Melezitose (Melizitose)

Melezitose ist eine besondere Zuckerart, die z. B. im Bienenhonigtau, einem zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt verschiedener Schnabelkerfe (Hemiptera), z. B. der Blattläuse (Aphidina) enthalten ist. Es wird von diesen Insekten aus Saccharose und Glucose gebildet, um den eigenen Wasserhaushalt (weniger Wasserentzug durch Osmose) zu verbessern und um Ameisen als Beschützer anzulocken.

Melezitose gehört wie andere Zuckerarten zu den Kohlenhydraten und ist ein Dreifachzucker, bestehend aus der Verknüpfung von zwei Molekülen Glucose und einem Molekül Fructose. Bei einer Hydrolyse unter milden Bedingungen entstehen Glucose und Turanose (ein Isomer der Saccharose).

In der Imkerei tritt bei dem aus Bienenhonigtau entstandenen Waldhonig gelegentlich der Effekt auf, dass neben den Hauptkomponenten von Fructose und Glucose ein Anteil von über 10 bis 12 % an Melezitose vorhanden ist. Dies führt dann dazu, dass der Bienenhonig schnell, meist schon im Bienenhonigraum des Bienenvolks (vom Boden der Wabenzelle aus) kristallisiert, so dass er nicht mehr, oder nur noch teilweise, mit deutlich erhöhtem Aufwand, geerntet werden kann. Dieser Bienenhonig wird dann  Melezitosehonig oder Zementhonig genannt.

 

Bienenhonig fast ewig haltbar

Aufgrund seines hohen Zucker- und geringen Wassergehalts ist Bienenhonig lange haltbar, wobei er auskristallisieren kann. Für die Neigung zum Kristallisieren ist das Verhältnis von Frucht- zu Traubenzucker (den beiden Hauptbestandteilen) verantwortlich. Sind beide Zuckerarten in etwa zu gleichen Anteil vorhanden, wie z.B. beim Rapshonig, so erfolgt die Kristallisation innerhalb weniger Tage. Bei den Bienenhonigtauarten, z.B. dem Tannenhonig, ist das Verhältnis etwa 1,6 : 1. Dieser Bienenhonig bleibt über Monate oder sogar Jahre flüssig.

Fest gewordener auskristallisierter Bienenhonig kann durch schonende Erwärmen wieder verflüssigt werden; Temperaturen über 40 °C zerstören allerdings wichtige Inhaltsstoffe (Enzyme).

Der hohe Zucker- und der geringe Wassergehalt verhindern, dass sich Bakterien und andere Mikroorganismen (z. B. Hefen) vermehren können; sie werden osmotisch zersetzt.

 

Bienenhonig in der Kosmetik

Bienenhonig (INCI-Name = Mel) wird in der Kosmetik gerne als Konzeptwirkstoff, u.a. in Kombination mit Milch eingesetzt. Durch die enthaltenden Enzyme, Spurenelemente und antibakteriell wirkenden Bestandeile hat Bienenhonig einen günstigen Einfluss auf den Hautzustand. Es schützt und pflegt Haut und Haar. Es gibt mittlerweile auch einige Extrakte oder Wirkstoffe, die auf Bienenhonig basieren. Diese Wirkstoffe haben dann ganz spezielle funktionale Wirkungen auf Haut oder Haar.

 

Sehen Sie hier die honigbasierten Rohstoffe, mit denen wir gerne arbeiten:

HandelsnameINCIHerstellerBemerkung
Honey PowderHoney (and) Maltodextrine Norevo GmbH
Low Bac HoneyMelNorevo GmbH
Honey Herbasol Vinegar Extract Glycerine SB Water (and) Glycerin (and) Honey Extract (and) Vinegar (and) Sodium Benzoate (and) Potassium Sorbate Lipoid
Honey-Extract H.G. Aqua (and) Propylene Glycol (and) Honey Extract Provital Group
HydraporineBetaine (and) Aqua (and) Glycerin (and) Hydrogenated Lecithin (and) Honey (and) Pectin Lucas Meyer
Melhydran LS 9876 Aqua (and) Butylene Glycol (and) Honey Extract (and) Glycerin (and) UreaBASF
Honeyquat 50 PFHydroxypropyltrimonium Honey (and) Sorbic AcidLonza
Glycoderm (P)Aqua (and) Honey (and) Phospholipids (and) Sphingolipids (and) Hyaluronic Acid CLR
Honeybee Moisture Complex Betaine (and) Hydroxypropyltrimonium HoneyLonza
Blackberry Fruit Herbasol Vinegar Extract Glycerine SBWater (and) Glycerin (and) Honey Extract (and) Vinegar (and) Sodium Benzoate (and) Potassium Sorbate Lipoid
Acacia Honey (COS)MelLipoid

 

Quellen:

  • Christof Hahn – Imkerei https://www.imkerei-hahn.de/
  • Eigene Erfahrungen