Dehnungs­streifen

Dehnungsstreifen, Schwangerschaftsstreifen

Dehnungsstreifen: Fast jeder kennt diese roten, bläulichen oder gelblich-weißen Streifen auf der Haut, die ein bisschen wie Narben aussehen. Besonders oft kommen sie am Bauch, an den Oberschenkeln, an der Brust und am Po vor. Frauen sind deutlich häufiger betroffen. Auslöser sind dann hormonelle Umstellungen und die Schwangerschaft, in der sich insbesondere die Haut am Bauch sehr stark dehnt. Darum tragen die Hautveränderungen, die im Medizinjargon übrigens Striae distensae oder Striae cutis genannt werden, umgangssprachlich auch die Bezeichnung Schwangerschaftsstreifen. Weitere Ursachen sind Gewichtsschwankungen, die bei beiden Geschlechtern zu Dehnungsstreifen führen können. Von den meisten Menschen werden Dehnungsstreifen als unattraktiv oder unästhetisch empfunden. Das geht so weit, dass manche Betroffene ihren Körper sogar als regelrecht abstoßend empfinden und sich schämen, ihn in der Öffentlichkeit – beispielsweise im Schwimmbad – zu zeigen. Andere haben Hemmungen, sich vor ihrem Partner zu entblößen. Dabei sind Dehnungsstreifen eine völlig normale und harmlose Sache und somit lediglich ein kosmetisches Problem. Doch der Leidensdruck ist groß, denn der vermeintliche Makel entspricht nicht dem heutigen Schönheitsideal. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, die unschönen Dehnungsstreifen zu bekämpfen.

 

Warum und wie entstehen Dehnungsstreifen überhaupt?

Die optisch mehr oder weniger auffallenden Dehnungsstreifen entstehen meist dann, wenn sich unsere Haut ungewöhnlich stark und schnell ausdehnen muss. Die elastischen Fasern der Dermis werden dadurch überdehnt und so geschädigt, dass sie sich nicht mehr selbst regenerieren können. Aber keine Angst: Das ist weder schmerzhaft noch gefährlich und wird nur optisch wahrgenommen. Oft sind Dehnungsstreifen auch eine Begleiterscheinung der Pubertät, wenn es im Körper zu massiven hormonellen Veränderungen kommt. Starkes Muskelwachstum kann ebenfalls eine Ursache sein. Ob und wie stark ein Mensch von Dehnungsstreifen betroffen ist, hängt aber nicht zuletzt auch von der Beschaffenheit seines Bindegewebes ab. Diese ist teilweise genetisch vorgegeben, was bedeutet, dass sich Dehnungsstreifen bei einigen Menschen leichter und schneller bilden als bei anderen. Anfangs erscheinen sie fast immer rötlich-blau: Das ist das akute Stadium, wenn die elastischen Fasern gerade erst gerissen sind. Später dann heilen die Läsionen ab und werden weiß bis gelblich. Sie können im Laufe der Jahre auch verblassen, völlig verschwinden werden sie von alleine jedoch nicht.

 

Was hilft bei Dehnungsstreifen?

Auf dem Markt sind zahllose Salben und Cremes, die das Blaue vom Himmel versprechen, häufig aber nur geringe oder gar keine Erfolge bieten. Sie enthalten dann Wirkstoffe wie Mandelöl, Vitamin A und Kokosbutter, die zwar durchaus einen positiven Effekt auf die Haut haben, sie pflegen, aufbauen und geschmeidig machen, gegen die Dehnungsstreifen an sich aber nichts ausrichten können, weil sie dafür nicht ausgelegt sind.

Auch regelmäßige Trockenbürsten- und Zupf-Massagen, kaltes Duschen, Peelings sowie das Einölen mit Rizinusöl sollen helfen können, führen aber in vielen Fällen zu Enttäuschungen, weil die Wirkung eher gering ist.

Einige Betroffene unterziehen sich einer teuren Laserbehandlung oder Mikrodermabrasion. Da es sich bei Dehnungs- oder Schwangerschaftsstreifen um ein rein kosmetisches Problem handelt, werden die Kosten nämlich nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Forschern ist es aber mittlerweile gelungen, Wirkstoffe zu entwickeln, die deutlich effektiver sind als herkömmliche kosmetische Produkte und zu guten Ergebnissen im Kampf gegen Dehnungsstreifen führen.

 

Regestril

Einer davon ist Regestril, eine Kombination aus dem Extrakt von Phaseolus lunatus (der sogenannten Mond- oder Limabohne), Rutin sowie zwei Matrikinen. Während die Matrikine dazu beitragen, Schäden an der extrazellulären Matrix zu reparieren, können Phaseolus lunatus Extrakt und Rutin den am Abbau der Matrix beteiligten, aktivierten Entzündungszellen entgegenwirken. Die signifikante und sichtbare Wirkung wurde sowohl durch In vitro als auch durch In vivo Studien nachgewiesen. Bei der In vivo Studie erfolgte die Beurteilung durch dermatologische Untersuchungen und Ultraschall.

Die an der Studie beteiligten Frauen wendeten die entsprechende Creme, die Regestril in einer zweiprozentigen Konzentration enthielt, zuvor zweimal täglich an. Das Ergebnis war eindeutig: Dehnungsstreifen wurden bereits nach einer zweimonatigen Anwendungszeit blasser und glatter. Besonders beeindruckend: Die Tiefe der Streifen konnte um bis zu 72 Prozent vermindert werden. Gleichzeitig beugt Regestril aber auch der Entstehung von Dehnungs- und Schwangerschaftsstreifen vor, denn wie die Wissenschaft inzwischen weiß, beginnt die Entzündungsreaktion schon vor dem Sichtbarwerden der ersten Streifen. Laut Hersteller beträgt die maximale Einsatzkonzentration von Regestril vier Prozent.

 

Centellin

Ein weiterer innovativer Wirkstoff gegen Dehnungsstreifen ist Centellin. Dabei haben wir es mit dem Extrakt aus Centella asiatica zu tun, dem Asiatischen Wassernabel. Andere Bezeichnungen für die Pflanze sind Tigergras und Gotu Kola. In der Traditionellen Chinesischen Medizin hat das krautartige Doldenblütlergewächs schon seit langer Zeit einen hohen Stellenwert, und auch bei uns gilt der Asiatische Wassernabel als Heilpflanze. Er hat antioxidative und anti-entzündliche Eigenschaften und wurde bereits in der Antike zur Behandlung von oberflächlichen Wunden und Dermatitis angewendet.

Eine umfangreiche Studie mit 100 Frauen zeigte nun auch, dass eine Creme mit dem Extrakt von Centella asiatica in Kombination mit Kollagen-Elastin-Hydrolysaten und Alpha-Tocopherol dafür sorgt, dass sich Dehnungsstreifen nicht mehr so leicht und häufig bilden. Als Vergleich diente eine Kontrollgruppe, die eine Placebo-Creme verwendete. Der Extrakt trägt nämlich nachweislich zu einer Erhöhung des Gehalts an enzymatischen und nicht-enzymatischen Antioxidantien in neu gebildetem Gewebe bei und kann auch zur Behandlung von Narben sowie zur Regeneration reifer Haut eingesetzt werden.

 

TECA

Centella asiatica bildet auch die Basis des Wirkstoffes TECA. Dieser Extrakt besteht aus Asiaticosid, asiatischer Säure und Madecassinsäure. Er wird unter anderem bei schweren Beinen, Akne, zur Hautreparatur, aber auch bei Dehnungsstreifen eingesetzt, die durch die Anwendung entweder verhindert werden können oder – falls schon vorhanden – zurückgehen. TECA verbessert die Wundheilung, aktiviert die Mikrozirkulation und stimuliert die Kollagensynthese.

INCI: Asiaticoside, Madecassic Acid, Asiatic Acid

CAS-Nummer: 16830-15-2, 18449-41-7, 464-92-6

 

Tasmanol

Wie der Name schon vermuten lässt, hat der Hauptinhaltsstoff von Tasmanol seine Ursprung in Tasmanien. Genauer gesagt handelt es sich dabei um einen natürlichen Extrakt aus den Blättern des Tasmanischen Bergpfeffers Tasmannia lanceolata. Er liefert Polygodial, einen Wirkstoff, der entzündungshemmende und heilende Eigenschaften hat.

In einer klinischen Studie mit 30 Frauen über 56 Tage zeigte sich im Vergleich zur Placebo-Gruppe in der klinischen Bewertung und im Rahmen einer Messung mit dem Life Viz Mikroskop, dass Tasmanol die Tiefe der Dehnungsstreifen signifikant verringern kann. Bei 80 Prozent der beteiligten Frauen sind die Streifen weniger sichtbar, bei 93 Prozent wurde die Haut sogar weicher. Tasmanol hat einen positiven Effekt auf die Kollagensynthese und erhöht die Dichte der Dermis.

Steckbrief Tasmannia Lanceolata Leaf Extract (Tasmanol)

CAS-Nummer: 183815-52-3

Gewinnung: aus den Blättern des Tasmanischen Pfeffers

Wirkung: entzündungshemmend, heilend, verringert die Tiefe von Dehnungsstreifen

 

Acetyltripeptid-30 Citrullin

Acetyltripeptid-30 Citrullin könnte man auch als DAS Anti-Dehnungsstreifen-Peptid bezeichnen. Der Wirkstoff ist in der Lage, die Aktivität von Matrix-Metalloproteinasen zu hemmen, die Synthese von Kollagen und Elastin zu fördern, Gewebe vor dem Abbau zu schützen und die Wundheilung zu unterstützen. Er trägt effektiv zum Wiederaufbau zusätzlicher zellulärer Matrixkomponenten bei, lindert die Hautspannung und reduziert die Entstehung von Dehnungsstreifen.

Chemisch gesehen handelt es sich dabei um ein Reaktions-Produkt von Essigsäure und Citrullin mit Tripeptide-30. Die Summenformel lautet C26H41N13O7.

 

Innovative Wirkstoffe für moderne Produkte gegen Dehnungsstreifen

Viele Menschen – vor allem Frauen – leiden unter ihren Dehnungsstreifen, sie schämen sich für ihren Körper und trauen sich kaum, ihn zu zeigen. Dank hochmoderner Wirkstoffe kann ihre Entstehung reduziert werden. Bereits vorhandene Dehnungsstreifen werden zwar nicht komplett unsichtbar, sie verblassen aber, verlieren an Tiefe und fallen dadurch insgesamt viel weniger auf. Dies schenkt den Betroffenen häufig mehr Selbstbewusstsein und Lebensfreude. Lassen Sie sich von Cosmacon beraten, wenn Sie Ihrer Zielgruppe hochwertige und anspruchsvolle kosmetische Produkte gegen Dehnungsstreifen anbieten wollen: Wir sind Ihnen gerne bei der Entwicklung behilflich.

 

Literatur:

Striae Distensae Treatment Review and Update. Lokhande AJ, Mysore V.Indian Dermatol Online J. 2019 Jul-Aug;10(4):380-395

New Progress in Therapeutic Modalities of Striae Distensae. Huang Q, Xu LL, Wu T, Mu YZ.Clin Cosmet Investig Dermatol. 2022 Sep 30;15:2101-2115

An Overview on the Properties of Ximenia Oil Used as Cosmetic in Angola. Satoto G, Fernandes AS, Saraiva N, Santos F, Neng N, Nogueira JM, Santos de Almeida T, Araújo MEM.Biomolecules. 2019 Dec 20;10(1):18.

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