Efeuextrakt 

Extrakt vom Efeu, Hederae Helix Leaf Extract

Efeu ist wohl in fast jedem Garten zu finden. Als Efeuextrakt ist diese Pflanze auch als Wirkstoff in der Kosmetik verfügbar. Die immergrüne Pflanzenart aus der Familie der Araliengewächse wächst unermüdlich und überwuchert schnell Böden, Mauern, Bäume und Zäune. Dank seiner Haftwurzeln kann Efeu extrem gut klettern und Höhen von 20 bis 30 Metern erklimmen. Viele alte Gemäuer und Burgruinen hat er bereits „erobert“. Unter guten Bedingungen wird er bis zu 450 Jahre alt. Efeu ist in fast ganz Europa zu Hause und liebt Wälder, Steinbrüche und Auengehölze. Obwohl er die Bäume regelrecht umschlingt, sind viele Wissenschaftler der Auffassung, dass er ihnen nicht schadet. Eine Gefahr soll er lediglich für Sträucher und kleinere Bäume darstellen, die er durch massives Überwachsen im schlimmsten Fall zum Absterben bringen kann. Außerhalb Europas wird Efeu oft als invasiv angesehen: im kanadischen Vancouver beispielsweise, in Australien und auch in Neuseeland. Dort wird er teilweise sogar bekämpft.

 

Efeu ist giftig!

Efeu ist mit all seinen Pflanzenteilen giftig. Der Verzehr von zwei bis drei Beeren kann bereits Vergiftungserscheinungen wie Durchfall und Erbrechen, Krämpfe und einen erhöhten Puls hervorrufen. Wurden sehr große Mengen eingenommen, kann es sogar zu Atemstillstand und einem (tödlichen) Schock kommen. Allerdings wird wohl niemand freiwillig Efeu verzehren, da er sehr bitter ist.

Trotz der Giftigkeit bietet die wuchsfreudige Pflanze aber auch viele Vorteile. So haben die enthaltenen Saponine beispielsweise eine seifenartige Wirkung, so dass Efeu als natürlicher Waschmittel-Ersatz verwendet werden kann. In früheren Zeiten schrieb man der Pflanze einen abtreibenden und empfängnisverhütenden Effekt zu. Außerdem diente sie in der Antike als Arzneimittel gegen Spinnenbisse, Nierensteine, Kopfschmerzen, Geschwüre, Ohrenschmerzen Milzschmerzen sowie eine „übelriechende“ Nase. Bei Festgelagen trugen die alten Griechen oftmals Efeukränze, die das Gehirn kühlen sollten. Wuchs an einem Ort viel Efeu, deuteten die Menschen sein Vorkommen als Beweis für die Anwesenheit des Gottes Dionysos.
Die Volksheilkunde empfiehlt Umschläge mit Efeuextrakt noch heute gegen Nervenschmerzen. Die meisten Menschen kennen medizinischen Efeu jedoch von Medikamenten gegen Husten und Bronchialerkrankungen. In niedrigen Dosen hat Efeuextraktnämlich spasmolytische (entkrampfende) und auswurffördernde Eigenschaften. 2009 wurde Efeu darum auch zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Dass es überhaupt dazu kam, ist einem Zufall zu verdanken: Vor etwa 200 Jahren beobachtete nämlich ein Arzt, dass Kinder deutlich seltener an Husten erkrankten, wenn sie ihre Milch aus Schalen aus Efeuholz tranken. Efeu gilt trotz seiner Giftigkeit als gut verträglich, da die Stoffe, die hauptsächlich für die Toxizität verantwortlich sind (unter anderem Falcarinol) bei der Extraktion nicht in die Lösung übergehen.

 

Efeuextrakt in der Kosmetik

Die Wissenschaft kennt rund 400 verschiedene Efeusorten, für den Kosmetikwirkstoff Efeuextrakt werden aber meist nur die getrockneten Blätter vom „Gemeinen Efeu“ (Hedera helix) verwendet. Die Pflanze ist reich an Hederin, einem wasserlöslichen Saponin, das zahlreiche positive Eigenschaften hat und den Efeu vor Eindringlingen wie Pilzen schützen soll. So gilt es beispielsweise als antiinflammatorisch, sekretolytisch, spasmolytisch, antifungal, antioxidativ und anticancerogen. Übertragen wir diese Eigenschaften nun auf Efeuextrakt und die kosmetische Anwendung, lassen sich folgende Schlüsse ziehen: Efeuextrakt reduziert übermäßige Talgbildung und hilft somit gegen Pickel, Hautunreinheiten und Akne. Wird er in Lotionen und Cremes eingebracht, hat er einen porenverfeinernden und straffenden Effekt. Außerdem soll Efeuextrakt in gewissem Maße vor UV-Strahlen schützen und die Bildung von Sommersprossen hemmen können. Hier bieten sich vor allem Formulierungen mit Sonnenblumen-Extrakt und Reiskleie an. Efeuextrakt fördert die Durchblutung der Kopfhaut, hält schnell fettendes Haar länger frisch und verleiht glanzlosem Haar einen schönen Schimmer. Dank der enthaltenen Hederine kann Efeuextrakt zudem unterstützend bei Cellulite angewandt werden. Er festigt die Gewebeoberfläche, hält die Kollagen- und Elastinfasern elastisch und fördert den Lymphtransport. Sind die Augen geschwollen, kann eine Augencreme mit Efeuextraktschnell für einen abschwellenden Effekt sorgen.
Wichtig: Da Efeuextrakt hitzeempfindlich ist, sollte er stets in handwarme Formulierungen eingearbeitet werden.

 

Steckbrief Efeuextrakt
INCI: Hederae Helix Leaf Extract
CAS-Nummer: 84082-54-2
EINECS / ELINCS: 282-000-2
Beschreibung: Extrakt aus im Frühjahr oder Sommer geernteten und getrockneten Efeublättern
Wichtigste Inhaltsstoffe: Hedera-Saponine (Hederin), Flavonoide
Kosmetische Wirkung: reguliert übermäßige Talgproduktion, erfrischt und belebt, strafft das Bindegewebe, abschwellend, durchblutungsfördernd
Einsatzmöglichkeiten: Shampoos und Haarspülungen, Körperpeelings, Anti-Falten- und Augen-Cremes sowie Cremes, Lotionen und Masken gegen Hautunreinheiten, Cellulite und Sommersprossen

 

Efeu, die oft verkannte Heilpflanze

Für Gartenbesitzer ist Efeu oft lästig, da er binnen kurzer Zeit alles überwuchert. In der Medizin und in der Kosmetik leistet Efeuextrakt dagegen wertvolle Dienste. Er ist nicht nur ein seit seit Jahres bewährtes Arzneimittel gegen Husten, sondern hilft auch bei fettiger Haut und fettigem Haar, bei Cellulite, schlaffer Haut, übermäßig großen Poren, geschwollenen Augen und Sommersprossen. Efeuextrakt bietet sich also optimal für moderne, natürliche und anspruchsvolle Kosmetik an. Gerne sind wir Ihnen bei der Entwicklung hochwertiger Formulierungen mit Efeuextrakt behilflich. Fragen Sie doch noch Heute an.

 

Quellen

Characterization of physicochemical properties of ivy nanoparticles for cosmetic application.

Huang Y, Lenaghan SC, Xia L, Burris JN, Stewart CN Jr, Zhang M.J Nanobiotechnology. 2013 Feb 1;11:3