Fungal Akne
Fungal Akne, Pilzakne oder, dermatologisch korrekt, Malassezia follicullitis ist eine von Malassezia-Hefen verursachte Störung des Mikrobioms der Haut.
Malassezia-Hefen gehören zur Mikroflora bzw. zum Mikrobiom der Haut und können gleichzeitig Krankheitserreger sein. Sie brauchen langkettige Fettsäuren und besiedeln die Haut darum in talgreichen, seborrhoischen Zonen.
Es gibt mehrere Arten von Malassezia Erkrankungen. Erreger der Malassezia folliculitis, der Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor), von Kopfschuppen und seborrhoischen Ekzemen ist der Pilz Malassezia furfur.
Wahrscheinlich dringt der Malassezia-Pilz in tiefere Follikelbereiche ein und stört die schützende Schicht aus Bakterien, Pilzen, Viren, Milben in ihrer Zusammensetzung. Folglich kann die Mikroflora ihre Aufgaben der Abwehr von Krankheitserregern nicht mehr erfüllen.
Von der klassischen Akne, der Akne vulgaris, die durch Propioni-Bakterien ausgelöst wird, unterscheidet sich die so genannte Fungal Akne dadurch, dass sie kleine Pickelchen, entzündliche, aber ungefüllte Papeln gleicher Größe, die sich nicht ausdrücken lassen, aufweist und mit starkem Juckreiz einhergeht, der sich bei Wärme verschlimmert.
Die Papeln treten im Gesicht, auf der Brust und dem oberen Rücken auf.
Faktoren, die das Wachstum der Malassezia-Hefen und die Veränderung des Mikrobioms der Haut fördern, sind zu viel Feuchtigkeit und Talg. Stress, Veränderung der Lebensgewohnheiten, Medikamente können ebenso eine Rolle spielen wie eine sehr zuckerreiche Ernährung, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes über längere Zeiträume, nicht atmungsaktive Kleidung, Schwangerschaft oder ein geschwächtes Immunsystem.
Die Behandlung der Fungal Akne
Die Fungal Akne bzw. Malassezia folliculitis muss anders behandelt werden als die klassische Akne. Meist kann ein Antimykotikum helfen. Dieses kann die Pilze auf der Haut reduzieren und das Mikrobiom wieder ins Gleichgewicht bringen.
Die topische Therapie erfolgt mit Shampoos oder Gelen mit Antimykotika als Wirkstoffen.
Da Fungal Akne und Kopfschuppen mit Malassezia furfur den gleichen Erreger haben, kann ein Anti-Schuppen-Shampoo helfen.
Das Anti-Schuppen-Shampoo, das wie eine Maske auf der Haut angewendet wird, kann das Wachstum von Hefepilzen hemmen, trocknet die Haut aber sehr aus.
Nach 5-7 Minuten Einwirkzeit, wird es gründlich abgewaschen, danach wird eine Feuchtigkeitspflege als Maske oder Creme aufgetragen.
Die Behandlung erfolgt zunächst alle 1-2 Tage. Bei Besserung kann sie im Abstand von 14 Tagen wiederholt werden, um den nicht seltenen Rückfallen vorzubeugen.
Selen(di)sulfid ist in Europa nur in Anti-Schuppen-Shampoo mit einer maximalen Konzentration von 1% zur Behandlung von Pilzen der Gattung Malassezia zugelassen.
Zinkpyrithion in Anti-Schuppen-Shampoos ist ein kritischer Inhaltsstoff, da er in der Haut Hitze-Schock-Proteine aktivieren kann und als potenziell wassergefährdend gilt.
Schwefel (INCI: Sulfur, CAS-Nr.: 7704-34-9) gilt dagegen als sicher. Mit seinen antibakteriellen, antimykotischen Eigenschaften, seiner Wirksamkeit gegen Seborrhoe, Schuppenbildung und zur Sebumkontrolle kommt er auch zur Behandlung von Fungal Akne in Frage und wird in Produkten zur Hautreinigung oder in Masken eingesetzt.
Lavendelöl (INCI: Lavendula Angustifolia Oil, CAS-Nr.: 8000-28-0 / 90063-37-9) zählt zu den wenigen ätherischen Ölen, die pur auf der Haut angewendet werden können. Kosmetikerinnen berichten von Erfolgen bei der Behandlung der Fungal Akne. Allerdings ist aufgrund der möglichweise Allergie-auslösenden Substanzen Linalool, Geraniol, Limonen und Cumarin Vorsicht geboten.
Aufgrund ihrer antimykotischen Eigenschaften können Honig (INCI: Mel, CAS-Nr.:8028-66-8) und Grüner Tee-Extrakt Alternativen für die Behandlung der Fungal Akne sein.
Um allergische Reaktion auszuschließen, sollte medizinischer Honig bzw. Manuka Honig verwendet werden.
Grüner Tee (INCI: Camellia Sinensis Leaf Extract, CAS-Nr.: 84650-60-2) punktet vor allem als starker Radikalfänger und wird wegen seine antioxidativen, antimikrobiellen, hautpflegenden und hautschützenden Wirkungen geschätzt.
Teebaumöl kann den Zustand von Fungal Akne verschlimmern und sollte nicht angewendet werden. Ein anderes Hausmittel zur Linderung von Fungal Akne ist Apfelessig, der pur in guter Qualität vielleicht einen Versuch wert ist.
Pflege der Haut bei Fungal Akne
Selbstverständlich sollte bei der kosmetischen Pflege der von Fungal Akne betroffenen Haut darauf geachtet werden, dass die Haut mild gereinigt wird und kritische Inhaltsstoffe gemieden werden. (s.> ABC Gesichtsreinigung)
Die Pflegelotion/-creme sollte nicht zu fettreich sein, sondern eine Öl-in-Wasser-Emulsion oder ein Hydrogel. Leichte Cremes mit antioxidativen Substanzen, wie Vitamin C, können empfohlen werden.
Der Hinweis „nicht komedogen“ hilft, das geeignete Produkt zu wählen.
Bei hoher Luftfeuchtigkeit sollten keine zu starken Moisturizer verwendet werden; durch den Feuchtigkeitsstau oder das Überangebot verschlimmert sich die Fungal Akne.
Dermoroller mit geringer Nadellänge von 0,25 mm und Vitamin C können der Haut helfen.
Hautroller, z.B. Jade-, Rosenquarz- oder Kristallroller, können im Kühlschrank aufbewahrt werden und die Haut mit einer kühlenden, leichten Massage entspannen.
Fungal Akne vorbeugen
Schweiß nicht auf der Haut lassen.
Kleidungsstücke, die mit betroffenen Stellen in Berührung gekommen sind, gründlich reinigen.
Nach dem Sport duschen und frische Kleidung anziehen.
Keine synthetische Kleidung tragen.
Betroffene Stellen kühlen, um Juckreiz zu lindern.
Sauna und Sonnenbäder meiden.
Milde, leichte Hautpflegeprodukte anwenden.
Fungal Akne – immer häufiger
Fungal-Akne kommt relativ häufig vor – Tendenz steigend. Das hängt mit Kleidungsgewohnheiten, dem häufigen Tragen einer Hygienemaske ebenso zusammen wie mit vermehrtem Sport und somit Schwitzen, mit häufigen Reisen in tropischen Regionen, wo die Hautpilze und somit die Fungal Akne verbreiteter sind als in gemäßigten Zonen, und dem Klimawandeln, der uns häufiger feucht-heiße Tage bringt. Cosmacon berät Sie zu Fragen der kosmetischen Möglichkeiten zur Behandlung und Pflege der von Fungal Akne betroffenen Haut.
Quellen:
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