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Medizinische Kosmetikprodukte: Mehr als nur ein Trend

Medizinische Kosmetikprodukte, exklusive Wirkstoffe

Ein neuer Trend macht sich seit einiger Zeit auf dem Kosmetikmarkt bemerkbar, und da er durchaus Sinn macht, ist er auch gekommen, um zu bleiben. Es geht um medizinische Kosmetikprodukte. Sie vereinen das Beste aus zwei Welten, nämlich aus dem medizinischen und dem kosmetischen Bereich. Viele kennen medizinische Kosmetikprodukte nur von ihren Hausarzt. Dort werden dann mit verschiedenen Verfahren und Produkten Hauterkrankungen und -probleme wie Rosazea, Akne, Fältchen, periorale Dermatitis, Neurodermitis, Narben sowie Milien (Grieskörnchen) therapiert. Die Behandlungen zielen primär auf die Verbesserung von Hautleiden und die Hauterneuerung ab. In der dekorativen beziehungsweise klassischen Kosmetik liegen dagegen die reine Verschönerung und die Gesunderhaltung der Haut im Mittelpunkt. Medizinische Kosmetikprodukte stehen somit NICHT in Konkurrenz zur dekorativen oder klassischen Kosmetik, obwohl neben einer qualitativen Verbesserung der Haut auch die optische Hautverbesserung natürlich eine Rolle spielt.

 

Was machen Medizinische Kosmetikprodukte aus?

Medizinische Kosmetikprodukte stützen sich im Wesentlichen auf drei Säulen:

auf speziell ausgewählte, hochdosierte Wirkstoffe,

die Übertragung von wissenschaftlichen Erkenntnissen auf die Produkte

sowie auf ein exzellentes hautphysiologisches Wissen.

Die Tatsache, dass gesunde Haut und ein gutes Aussehen in der Regel Hand in Hand gehen, nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Der Trend richtet sich an fast alle Menschen, denn quasi jeder von uns hat mehr oder weniger stark mit Hautproblemen zu kämpfen. Bei einigen sind es kleine Fältchen, die durch die (vielleicht vorzeitige) Hautalterung entstehen, bei anderen sind es deutlich sichtbare Reizungen oder Rötungen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Umweltbelastungen wie beispielsweise UV-Belastung und Luftverschmutzung über einen ungesunden Lebensstil bis hin zu genetischer Veranlagung (unter anderem bei Schuppenflechte).

Herkömmliche Kosmetik reicht dann entweder nicht mehr aus oder wird nicht mehr gut vertragen. Medizinische Kosmetikprodukte sind keine Arzneimittel, ihre Wirkung geht aber weit über den Effekt von klassischer dekorativer Kosmetik hinaus, und der medizinische Einfluss ist unverkennbar. Nicht umsonst haben sich in diesem Bereich die Schlagwörter „Medical Beauty“ und „Doctor Brands“ durchgesetzt.

 

Die wichtigsten Wirkstoffe für medizinische Kosmetikprodukte

Generell unterscheidet sich die Zusammensetzung für medizinische Kosmetikprodukte deutlich von den Rezepturen von herkömmlichen Cremes und Seren. Zum Einsatz kommen in erster Linie Peptide, aber auch Enzyme, Lipide, Vitamine, Proteine, Spurenelemente sowie Antioxidantien. Strenge Qualitätskontrollen stellen sicher, dass die Produkte trotz ihrer hohen Wirkstoffkonzentration sicher sind. Nachfolgend stellen wir einige Wirkstoffe für medizinische Kosmetikprodukte vor.

 

Die Bedeutung von Peptiden für medizinische Kosmetikprodukte

Peptide sind auf natürliche Weise in unserem Körper vorkommende Ketten von Aminosäuren, die in unserem Organismus an vielfältigen Funktionen beteiligt sind. Sie haben einen großen Einfluss auf unseren Stoffwechsel und signalisieren beispielsweise unserem Organismus, den natürlichen Reparaturmechanismus der Haut zu aktivieren. Mit zunehmendem Alter nimmt ihre Anzahl jedoch ab. Umso sinnvoller und wichtiger ist es daher, sie für medizinische Kosmetikprodukte zu verwenden.

 

Kupferpeptide

Die sehr gut erforschten Kupferpeptide tragen zur Stimulierung der Kollagensynthese bei, fördern die Wundheilung und die Hautreparatur und besitzen eine entzündungshemmende sowie antioxidative Wirkung. Sie können die sichtbaren Zeichen der Hautalterung reduzieren, die Haut vor freien Radikalen schützen und zu einer verbesserten Elastizität und Festigkeit beitragen. Außerdem fördern sie die Hautregeneration und beschleunigen die Wundheilung. Medizinische Kosmetikprodukte mit Kupferpeptiden enthalten oft noch zusätzlich weitere Peptide mit Anti-Aging-Wirkung, die den Effekt insgesamt noch verstärken.

Steckbrief Kupferpeptide

INCI: Copper Tripeptide-1

CAS-Nummer: 89030-95-5

EINECS/ELINCS Nummer: 1308068-626-2

Natürliches Vorkommen: in Körperflüssigkeiten wie Speichel und Plasma

Wirkung: antioxidativ, straffend, regenerierend, wundheilungsfördernd, reduziert Fältchen und Linien

 

Hexapeptid 11

Dieses bioaktive und von vielen Wissenschaftlern als revolutionär angesehenes Peptid schützt Fibroblasten vor vorzeitiger Zellalterung, die durch oxidativen Stress hervorgerufen wird, indem es für eine Regulierung zellulärer Proteine wie Ataxia telangiectasia mutated (ATM) und p53 sorgt .

Hexapeptid 11 stammt ursprünglich aus der Hefefermentation und kann nachweislich die Festigkeit und Elastizität der Haut verbessern. Außerdem erhöht es das Wasserhaltevermögen und hat einen leicht aufhellenden Effekt, das heißt, es reguliert die Melaninproduktion und reduziert dadurch dunkle Flecken. Es regt die Kollagenproduktion an, bekämpft Alterserscheinungen wie Fältchen und Linien und gilt als ein moderner und effektiver Anti-Aging-Wirkstoff. Außerdem hat es einen beruhigenden Effekt und kann beispielsweise bei Rötungen und Entzündungen helfen.

Die empfohlene Dosierung liegt zwischen 0,5 und 3,0 Prozent.

Steckbrief Hexapeptid 11

INCI: Hexapeptide-11

CAS-Nummer: 161258-30-6

Wirkung: beruhigt gereizte, empfindliche Haut, verringert das Auftreten von Verfärbungen, verbessert die Hautstruktur, erhöht die Hautfeuchtigkeit, strafft die Haut und reduziert Fältchen

 

Nonapeptid 1

Nonapeptid 1 besteht aus insgesamt neun Aminosäuren und bietet unserer Haut zahlreiche Vorteile. Es hemmt die Produktion von Melanin und reduziert auf diese Weise Hyperpigmentierungen und Hautverfärbungen. Zusätzlich hat es einen entzündungshemmenden Effekt und stimuliert in der Haut feuchtigkeitsstimulierende Faktoren. Dadurch lässt sich das Auftreten von Fältchen und feinen Linien aufhalten. Insgesamt gesehen trägt Nonapeptid 1 zu einer strahlenden und straffen Haut bei.

Steckbrief Nonapeptid 1

INCI: Nonapeptide-1

CAS-Nummer: 158563-45-2

Summenformel: C61H87N15O9S

Beschreibung: Antagonist des ?-Melanozyten-stimulierenden Hormons (?-MSH) mit einem IC50 von 11 nM

Wirkung: verringert Hyperpigmentierung, hält die Haut elastisch und feucht, reduziert Entzündungen

 

N-Acetyl-L-Tyrosyl-L-Arginine Hexadecyl Ester

Das Peptid mit dem fast schon unaussprechlichen Namen fördert die Bildung von wichtigen Proteinen der Epidermis und kann so die epidermalen Hautbarriere verbessern. Außerdem ist es in der Lage, Entzündungsreaktionen zu reduzieren. Wichtig zu erwähnen ist zudem, dass das Peptid das Stratum corneum leicht durchdringen kann, um so in den tieferen Hautschichten seine Wirkung zu entfalten.

INCI: Acetyl Dipeptide-1 Cetyl Ester

CAS-Nummer: 96604-48-5

Beschreibung: ein Neurotransmitter-inhibierendes Peptid

Gewinnung: durch biologische Fermentation

Wirkung: entzündungshemmend, reizlindernd, regeneriert die Haut, reduziert die Wasserverdunstung

 

Myristoyl Hexapeptid 5

Hier handelt es sich um ein Reaktionsprodukt von Myristinsäure mit einem synthetischen Peptid. Es enthält Valin-, Tyrosin-, Glutaminsäure-, Prolin- sowie Isoleucinreste. Das Peptid tötet Akne verursachende Bakterien ab und eignet sich optimal für problematische Haut. Außerdem kann es die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit der Haut verbessern.

Steckbrief Myristoyl Hexapeptid 5

INCI: Myristoyl Hexapeptide-5

Beschreibung: basiert auf dem Bindungs- und Verankerungsprotein Fibronektin

Summenformel: C47H92N10O7

Molekulargewicht: 909,3 g/mol

 

Exosome

Exosome sind die winzig kleinen Botensysteme unserer Zellen. Die Zellen nutzen sie, um miteinander zu kommunizieren, denn sie transportieren wichtige Informationen und Signale. Medizinische Kosmetikprodukte machen sich Exosome ebenfalls zu Nutze, denn die können bis in die tiefen Hautschichten vordringen und dort die Regeneration fördern sowie die Kollagenproduktion stimulieren. Medizinische Kosmetikprodukte mit Exosomen eignen sich besonders gut für altersbedingte Hautprobleme, Hyperpigmentierungen, große Poren und Aknenarben. Nachfolgend zwei der wichtigsten Vertreter.

Extrakt aus den Blättern des Tigergrases

Ein Wirkstoff der neuesten Generation mit einer entzündungshemmenden, kollagenproduktions- und zellerneuernden Wirkung. Er spendet der Haut Feuchtigkeit und Elastizität.

INCI: Centella Asiatica Leaf Vesicles

CAS-Nummer: 84696-21-9

EC-Nummer: 283-640-5

Exosome auf Basis von Milchsäurebakterien

Diese Exosome stabilisieren den Säureschutzmantel und regulieren den pH-Wert der Haut. Das Wachstum hautfremder Mikroorganismen wird gehemmt und die Hornschicht der Haut dünner, was gerade im Hinblick auf Psoriasis, Akne und unreine Haut ein großer Vorteil ist.

INCI: Lactobacillus Extracellular Vesicles

 

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