Mitesser
Mitesser
Mitesser, im medizinischen Fachjargon auch Komedonen genannt, kommen hauptsächlich in der sogenannten T-Zone vor, also im Bereich von Stirn, Nase und Gesicht, denn hier wird der meiste Talg produziert. Bei sehr fettiger Haut können sie sich auch über das gesamte Gesicht und manchmal auch am Rücken oder Dekolleté erstrecken. Mitesser entstehen dann, wenn infolge übermäßiger Verhornung der Kanal der Talgdrüsenfollikel verstopft. Die Verhornung verdichtet sich früher oder später zu einem zähen Pfropfen, der dann den Ausgang des jeweiligen Follikelkanals vollständig verschließt. Durch die Kombination von Sauerstoff und dem eingelagerten Farbstoff Melanin verfärbt sich dieser Pfropfen dann meist dunkel, er oxidiert. Es handelt sich bei den Verfärbungen also nicht, wie oft vermutet wird, um Schmutz. Die typischen schwarzen Punkte sind darüber hinaus übrigens offene Mitesser. Geschlossene Mitesser sind weiß bis hellgelb und, wie der Name bereits sagt, verschlossen, denn sie liegen tief unter der Hautoberfläche. Wachsen geschlossene Mitesser im Laufe der Zeit, können sie zu offenen Mitessern werden.
Der Begriff Mitesser wurde übrigens schon im Jahre 1691 erstmals in einem Wörterbuch festgehalten. Er basiert auf der einstigen Vermutung, dass die meisten Krankheiten auf Parasiten und Schmarotzer zurückzuführen sind. Mitesser hielten die Menschen damals für Maden oder Würmer, die sich ähnlich wie Blutegel am menschlichen Körper festsaugen und sich dort von Sekreten ernähren. Auch als diese These längst widerlegt wurde, blieb der Begriff Mitesser umgangssprachlich bis heute erhalten.
Mitesser: Ursachen und Auslöser
Ein hormonelles Ungleichgewicht ist die häufigste Ursache für Mitesser. Dieses Ungleichgewicht wiederum wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Die Pubertät, die Schwangerschaft, aber auch die einsetzenden Wechseljahre können die Bildung von Mitessern bei Jugendlichen und Erwachsenen begünstigen. Weitere Auslöser sind Stress und Hektik, Anabolikamissbrauch, starker Zigaretten- oder Alkoholkonsum und letztendlich auch die genetische Veranlagung. Eine gesunde und vernünftige Lebensführung kann jedoch dafür sorgen, dass weniger oder gar keine Mitesser entstehen. Ein Speiseplan, auf dem vorwiegend Obst, Gemüse und Vollkornprodukte stehen, ausreichend Schlaf sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin: Wer solche einfachen Regeln beherzigt, hemmt die Bildung der lästigen Mitesser. Ganz wichtig ist natürlich auch eine typgerechte Hautpflege. Wer also prinzipiell zu fettiger Haut neigt, sollte auch Hautpflegeprodukte verwenden, die speziell für diesen Hauttyp vorgesehen sind.
Mitesser: Nicht alle Behandlungsmöglichkeiten führen zum Erfolg
Viele Betroffene neigen dazu, Mitesser selbst auszudrücken. Das Problem scheint dann auch zunächst beseitigt, Hautärzte sehen diese Art der Selbstbehandlung aber eher kritisch. Durch das manuelle Ausdrücken können auch gleichzeitig Bakterien tiefer in die Haut gedrückt werden, wo sie im schlimmsten Fall schwere Abszesse auslösen. Aber auch in harmloseren Fällen führt das Ausdrücken der Mitesser oft zu Entzündungen, die später unschöne Narben hinterlassen. Trotzdem muss natürlich niemand mit den lästigen Mitessern leben, die von den meisten Menschen als unästhetisch und unangenehm empfunden werden. Als Geheimtipps gelten diverse Hausmittelchen, die von Generation zu Generation verbreitet werden und in leichten Fällen durchaus für Linderung sorgen können. Eine Garantie bieten Omas Tricks aber nicht. So soll beispielsweise Natron als Packung oder Maske in der Lage sein, Mitesser zu bekämpfen. Auch eine Mischung aus Speisesalz und Wasser könnte hilfreich sein, denn sie verhindert Verstopfungen, indem sie abgestorbene Hautzellen entfernt, und wirkt gleichzeitig ein wenig desinfizierend. Ein weiteres Hausmittel ist Teebaumöl, um das vor einigen Jahren ein regelrechter Hype entstanden ist. Doch aufgepasst: Teebaumöl muss sorgfältig dosiert werden, denn es trocknet die Haut stark aus.
Auf vielen kosmetischen Präparaten gegen unreine Haut ist der Hinweis „nicht komedogen“ zu lesen. Das heißt, diese Präparate enthalten keine Inhaltsstoffe, die Mitesser begünstigen würden, und sind somit zu empfehlen.
Wirksame Inhaltsstoffe gegen Mitesser
Kämpfen Sie bereits gegen Mitesser, sollten Sie ausschließlich zu Kosmetika mit dem Vermerk „nicht komedogen“ greifen.
Zu den auslösenden und somit komedogenen Inhaltsstoffen zählen hauptsächlich Mineralölprodukte wie beispielsweise Paraffinöl, außerdem Silikon und PEG. Solche Inhaltsstoffe sind zum Teil auch in Produkten gegen unreine Haut enthalten, da sie jedoch Mitesser begünstigen können, sind sie bei Menschen, die von Pickeln und Mitessern betroffen sind, kontraproduktiv.
Wirksam gegen Mitesser sind dagegen Produkte mit Retinoiden wie beispielsweise Tretinoin, Isotretinoin oder auch Adapalen. Diese Derivate von Vitamin A wirken sowohl anti-entzündlich als auch komedolytisch, das heißt, sie öffnen Mitesser und bauen sie ab. Gleiches gilt für Azelainsäure, die als sehr gut verträglich gilt und sogar in der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden kann. Waschgels oder Cremes mit Benzoylperoxid helfen in der Regel ebenfalls gegen Mitesser. Dieser Wirkstoff tötet nicht nur die Bakterien auf der Haut ab, sondern sorgt auch dafür, dass die Poren weniger verstopfen. Salicylsäure bricht ebenfalls die Öle und Fette innerhalb der Poren auf und verhindert somit, dass abgestorbene Hautpartikel zu Verstopfungen führen.
Mitesser müssen zum Glück nicht sein
Wer auf eine gesunde Lebensführung achtet und Mitesser nicht durch eigenhändiges Ausdrücken bekämpft, sondern auf speziell entwickelte Produkte zurückgreift, muss sich mit den lästigen Komedonen nicht abfinden. Darüber hinaus sollte die Haut nach Möglichkeit nicht mit Seife, sondern mit milden Waschlotionen gereinigt werden, denn sonst könnte der Säureschutzmantel der Haut zerstört