Octocrylen
Sonnenbäder ohne UV-Schutz sind möglich, aber schmerzhaft. Und äußerst ungesund. Dieses Wissen gehört heutzutage zum kleinen Einmaleins der Gesundheitsfürsorge. Für den Sommer und den Aufenthalt im Freien gilt daher: Eincremen. Leider können nicht nur von den wärmenden Sonnenstrahlen, sondern auch von den Schutzcremes selbst Gefahren für die Gesundheit ausgehen.
Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, wirksame Formulierungen gegen Sonnenbrand und Hautalterung herzustellen:
- auf physikalischem,
- auf chemischem Wege oder aus einer
- Kombination chemisch und physikalisch
wirkender Ingredienzen. Unter den chemischen Wirkstoffen von Sonnencremes und Pflegeprodukten mit UV-Schutz ist Octrocrylene ein fester Baustein.
Was ist Octocrylen?
Octocrylen ist eine chemische Verbindung, die als ölige, klar-gelbe Flüssigkeit in Kombination mit anderen chemischen UV-Filtern eingesetzt wird. Octocrylen wird vor allem gegen die sonnenbrandverursachende UV-B-Strahlung verwendet, hilft aber gleichzeitig, die Photostabilität von UV-A-Filtern zu erhöhen, die gegen den Hautalterungseffekt des Sonnenlichts zum Einsatz kommen.
Produkte mit chemischem UV-Schutz lassen sich mühelos auf dem Körper verteilen und dringen zügig in die äußere Schicht der Oberhaut ein.
Octocrylen absorbiert die Photonen vor allem der UV-B-Strahlen und wandelt sie in Wärme und in Strahlung größerer Wellenlänge um. Dabei können chemische Reaktionsprodukte entstehen, deren Wirkung auf den menschlichen Organismus noch nicht vollends erforscht ist und deren Unbedenklichkeit in der Fachwelt diskutiert wird. Octocrylen ist für die Herstellung von Naturkosmetika ungeeignet. In Japan ist diese chemische Filtersubstanz für Kosmetika nicht zugelassen, da japanische Forscher in Zellversuchen nachgewiesen haben, dass Octocrylen einen Einfluss auf die Hormone hat. Ebenfalls wird eine allergisierende Wirkung diskutiert. Spuren chemischer UV-Filter, darunter auch das Octocrylen, sind sowohl in der Muttermilch wie in Fischen nachgewiesen worden.
UV-Schutz hat immer eine Kehrseite
Die Meeresbiologen der italienischen Universität Ancona hatten bereits 2008 Alarm geschlagen, indem sie den Kausalzusammenhang zwischen Korallensterben und chemischem UV-Schutz belegten. Wegen dieses Mißkredits, in den Octocrylen und Co. geraten sind, arbeitet die Kosmetikindustrie fieberhaft an der Verbesserung der UV-Filtersysteme. Eine Lösungsmöglichkeit ist mineralischer UV-Schutz. Dieser hatte bisher zwei Nachteile: die erschwerte Verteilung auf der Haut und der niedrige Lichtschutzfaktor. Mittlerweile sind physikalische UV-Schutz-Produkte mit Schutzfaktoren bis 50 auf dem Markt. Eine Teilchenverkleinerung bis in den Nano-Bereich ermöglicht eine leichte Verteilbarkeit des Produkts auf der Haut. Diese Produkte müssen mit dem Zusatz (nano) deklariert werden, was einige Hersteller ihren Kunden nicht zumuten möchten und daher auf diese physikalischen Filter verzichten.
Gesunder Sonnenschutz ist möglich
Aus heutiger Sicht sind die UV-Filter
- Ethylhexyl Triazone
- Phenylbenzimidazol Sulfonic Acid
- Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate
- Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine
- Tris-Biphenyl Triazine (nano) (and) Aqua (and) Decyl Glucoside (and) Butylene Glycol (and) Disodium Phosphate (and) Xanthan Gum
- Polysilicone-15
- Butyl Methoxydibenzoylmethane
- Diethylhexyl Butamido Triazone
- Ethylhexyl Salicylat
- Homosalate
- Titandioxid – Rutil-form
sicher und sollten in moderne Sonnenschutzformulierungen formuliert werden.
Unsere Rezepturen sind mit diesen UV-Filtern formuliert und wir haben, auf den sich abzeichnenden Trend der octocrylenfreie Sonnenschutzformulierungen, reagiert.
Einige Formulierungsbeispiele ohne Octocrylene