Vitamin H
Vitamin H wird auch als Biotin oder Vitamin B7 bezeichnet. Im menschlichen Körper ist es am Fett-und Eiweißstoffwechsel beteiligt, außerdem wird es für die Gesunderhaltung von Haut, Nägeln und Haaren gebraucht. Es ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Der Anteil in Leber, Hefe, Eigelb, Haferflocken, Nüssen, Spinat, ungeschältem Reis und Nieren ist ganz besonders hoch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät Erwachsenen zu einer täglichen Aufnahme von etwa 30 bis 60 Mikrogramm. Der genaue Bedarf ist allerdings noch immer weitestgehend unbekannt, da bis heute entsprechende Studien fehlen. Wer sich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt, kann den angegebenen Schätzwert aber problemlos mit der Nahrung decken. Beispiel: 150 Gramm Erdnüsse liefern bereits den vollen Tagesbedarf an Vitamin H (Biotin).
Die Entdeckung des Vitamins erfolgte in mehreren kleinen Schritten und begann 1898. Doch erst 1936 gelang es Wissenschaftlern erstmals, Vitamin H (Vitamin H) aus getrocknetem Eidotter zu isolieren. Die chemische Struktur konnte gar erst 1942 vollkommen geklärt werden.
Vitamin H: für Haut, Haare und Nägel immens wichtig
Eine Überdosierung von Vitamin H (Biotin, Vitamin B7) ist laut Bundesinstitut für Risikobewertung eigentlich gar nicht möglich, eine Obergrenze für die Einnahme gibt es daher generell nicht. Sicherheitshalber und vorbeugend wird aber darauf hingewiesen, dass die tägliche Menge 180 Mikrogramm nicht überschreiten sollte. Ob es bei einer starken Überdosierung zu Nebenwirkungen oder gesundheitlichen Auswirkungen kommen könnte, ist bis heute nicht geklärt. Eine Toxizität konnte niemals nachgewiesen werden, denn wie alle anderen wasserlöslichen Vitamine auch, wird überschüssiges Vitamin H (Biotin, Vitamin B7) ganz einfach mit dem Urin ausgeschieden.
Auf der anderen Seite kann eine Unterversorgung aber durchaus Folgen haben, diese machen sich allerdings erst nach längerer Zeit bemerkbar. Symptome sind unter anderem Appetitlosigkeit, Muskelschmerzen und Haarausfall, darüber hinaus kann es zu Störungen des gesamten Nervensystems kommen. Ein Mangel an Vitamin H (Biotin, Vitamin B7) kann außerdem die Entstehung von Depressionen begünstigen. Für Schwangere hat eine Unterversorgung im schlimmsten Fall gravierende Folgen, die Frauen sollten hier unbedingt auf eine ausreichende Zufuhr achten. Wichtig: Wer regelmäßig rohe Eier zu sich nimmt, riskiert ebenfalls einen Mangel an Vitamin H (Biotin, Vitamin B7). Verantwortlich dafür ist der Stoff Avidin, der im Eiklar vorhanden ist. Er bindet das Vitamin und entzieht es somit dem Körper. In erhitzten beziehungsweise gekochten Eiern ist Avidin jedoch unwirksam.
Vitamin H in der Kosmetik
Für die Kosmetik ist Biotin von hoher Bedeutung. Ohne das Vitamin wäre ein gesunder und konstanter Aufbau von Haaren, Haut und Nägeln gar nicht möglich. Der Grund: Unser Körper kann das wichtige Keratin nur dann produzieren, wenn im Organismus ausreichend Vitamin H (Biotin, Vitamin B7) vorhanden ist. Das Eiweiß Keratin ist eine wertvolle Hornsubstanz, ohne die Haut, Haare und Nägel kraftlos und anfällig gegenüber äußeren Einflüssen sein würden. Spröde oder gar ausfallende Haare, brüchige Nägel und ein schlechtes Hautbild wären die Folgen. Übrigens: Die Bezeichnung Vitamin H, die für Vitamin H ebenfalls üblich ist, ist lediglich eine Abkürzung für das Wort „Haut“, was die immense Bedeutung des Stoffes eindrucksvoll beweist. Inzwischen sind am Markt viele hochwertige Shampoos und Spülungen mit diesem Vitamin erhältlich. Außerdem ist es in vielen kosmetischen Nagelhärtern enthalten. Die Nägel gewinnen an Kraft und wachsen auch deutlich schneller. Beliebt sind auch Nahrungsergänzungsmittel, in Form von Vitamin H-Tabletten und Vitamin H-Kapseln die Gesundheit von Haut, Haaren und Nägeln positiv beeinflussen beziehungsweise verbessern können. Entsprechende Produkte enthalten meist noch Zink, was den positiven Effekt zusätzlich verstärkt. Zink ist ein Spurenelement, das die Haut mit Feuchtigkeit versorgt, die Nägel stärkt und einem Haarausfall vorbeugen kann.
Mittlerweile hat das Vitamin auch in der Ernährung unserer Haustiere Einzug gehalten. Das Vitamin soll vor allem Hunden und Katzen zu einem gesunden und glänzenden Fell verhelfen. Beim Pferd sorgt das Vitamin sogar für besonders kräftige und widerstandsfähige Hufe.
Steckbrief Vitamin H
Alternative Namen: Vitamin B7, Vitamin H, D-Vitamin H, Biotin
CAS-Nummer: 58-85-5
Beschaffenheit: fest, farblose Nadeln
Schmelzpunkt: 232 bis 233 Grad Celsius
Löslichkeit: löslich in Wasser und Ethanol
Summenformel: C10H16N2O3S
Physiologische Funktion: Coenzym bei biochemischen Carboxylierungsreaktionen
INCI-Funktion: antiseborrhoeisch, haarkonditionierend, haarpflegend
Fazit: Vitamin H verbessert die Keratinstruktur von Haut, Haaren und Nägeln
Wer seinen Haaren, seiner Haut und seinen Nägeln etwas Gutes gönnen möchte, kann bedenkenlos zu Präparaten mit Biotin greifen, denn Nebenwirkungen gibt es selbst bei einer Überdosierung nicht. Der positive Effekt tritt aber gerade bei Nahrungsergänzungsmitteln (Tabletten oder Pillen) nicht sofort ein, ein Ergebnis ist meist nach rund zwei bis drei Monaten sichtbar. Darüber hinaus stehen im Handel auch viele kosmetische Produkte wie beispielsweise Haarspülungen, Shampoos oder Nagelhärter zur Verfügung. Eine erhöhte Zufuhr an Vitamin H (Biotin, Vitamin B7) wird auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. So kann das Vitamin unter anderem die Beschwerden bei chronischen Ekzemen, Neurodermitis, Urtikaria, Psoriasis und allergischen Hautreaktionen lindern.
Wir arbeiten gerne mit diesen Vitamin H-haltigen Rohstoffen:
Handelsname | INCI | Hersteller | Bemerkung |
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D-Biotin | Biotin | DSM | |
Biotin | Biotin | Gfn-Selco | |
Cytobiol Burdock 2 | Butylene Glycol (and) Water (and) Arctium Majus Extract (and) Zinc Sulfate (and) Biotin | Gattefossé | |
Asebiol LS 9853 | Water (and) Pyridoxine HCL (and) Niacinamide (and) Glycerin (and) Panthenol (and) Hydrolyzed Yeast Protein (and) Threonine (and) Allantoin (and) Biotin | BASF |
Für weitere Informationen, Produkt- oder Konzeptideen sprechen Sie uns gerne an.
Quellen:
Vitamine; Hans K. Biesalski, Jürgen Schrezenmeir, Peter Weber, Hubert E. Weiß, Thieme-Verlag
AACC Guidance Document on Biotin Interference in Laboratory Tests.