Graues Haar
Der Natur kann auch die moderne Kosmetik kein Schnippchen schlagen – graues Haar wird für fast jeden von uns irgendwann Realität. Das liegt an den farbgebenden Zellen in den Haarwurzeln, den Melanozyten. Sie arbeiten mit den Jahren unregelmäßiger und langsamer und führt zur Abnahme der Produktion des Farbpigmentes Melanin. Das Ergebnis sind dann die ersten weißen Haare an den Schläfen und am Ende des Prozesses auch am Hinterkopf. Im Alter von 20-30 Jahren beginnt das Grauwerden und mit 50 ist oft schon jedes zweite Haar ergraut. Wann es beginnt und wie schnell es voranschreitet ist allerdings erblich bedingt. Wenn die Haare altern nimmt der Anteil an farbigen Pigmenten ab, der Anteil farbloser Haar steigt und lassen das Haar grau erscheinen. Es handelt sich dabei also um eine Mischung aus farblosen und pigmentierten Haaren. Ein Gelbstich jedoch deutet auf aggressive Sauerstoffmoleküle, sogenannte freie Radikale hin. Vergilben kann das Haar aber auch durch starke Sonneneinstrahlung, Chlorwasser oder Nikotin zur Verfärbung führen.
Haarpflege für graues Haar
Die Struktur der Haare verändert sich im Alter. Die Haardichte verringert sich und das Keratin, Hauptbestandteil des Haares wird weniger, so dass das Haar trockener wird. Bei der Pflege kommt es darum mehr auf den Haarzustand, als auf die Farbe des Haares an. Älteres und weißes Haar ist empfindlicher und es empfiehlt sich hier ein Pflegeprodukt für strapaziertes Haar zu benutzen. Spezielle Shampoos mit Liposaminsäuren und milden Zuckertensiden helfen der Kopfhaut die Hautflora im Gleichgewicht zu halten. Wer widerspenstiges Haar hat, benutzt ein Produkt zur besseren Kämmbarkeit z.B. mit Polysacchariden aus der Guarbohne und Spülungen mit Ceramiden, Proteinen und Polymeren für eine besondere Geschmeidigkeit. Wenn graues Haare stumpf und matt wirken hilft ein Glanzspray oder Glanzshampoo mit Macadamia-, Roucou-Ölen oder Wachsen (Sheabutter). Graues Haar ist vor Sonneneinstrahlung weniger geschützt, da ihm das Farbpigment Melanin fehlt, das wie ein UV-Filter wirkt. Hier sind Haarpflegeprodukte mit UV-Schutz eine gute Wahl.
Haarfärbung
Wer dem Gilb-Effekt entgegen wirken möchte kann spezielle Silbershampoos oder Silbertönungen mit Salbei-Extrakt benutzen. Sie enthalten blaue Farbpigmente, die als Komplementärfarbe zu Gelb die Verfärbung aufheben. Haar-Colorationen und Farbsträhnen sind eine weitere Möglichkeit weißes Haar zu kaschieren. Hier sollte man eine professionelle Friseurberatung zu Hilfe nehmen, denn graues Haar ist nicht gleich weißem Haar. Achten Sie auf eine hohe Haltbarkeitsstufe für eine möglichst hohe Grauabdeckung. Wie bei allen Haarfarben und Tönungen ist regelmäßiges Nachfärben notwendig. Bei Naturfarben ist zu beachten, dass sie weißes Haar meist nur ein Kaschieren und oft den Farbton von Karotten annehmen, was nicht immer gewünscht ist.
Graues Haar ist für Männer oft kein Thema, aber auch hier gibt es einen Trend zu weniger weiß und mehr Farbe. Produkte die „repigmentieren“ sind hier aktuell im Trend. Sogenannte Naturtonprodukten bilden in einem langwierigen Prozess über viele Anwendungen hinweg mit dem Luftsauerstoff naturähnliche Farbpigmente und bauen so die ursprüngliche Farbe wieder auf. Die Wirkung beschränkt sich derzeit auf leicht ergrautem Haar. Bei hellblondem oder schwarzem Haar ist leider oftmals ein Stich ins Violette festzustellen.
Fazit: Graues Haar ist natürlich schön und sollte gepflegt werden