Haaröl

Haaröl

Haaröl pflegt das Haar. Es verleiht dem Haar nach dem Haarewaschen Glanz, verbessert seine Kämmbarkeit, bändigt Frizz, reduziert Spliss. Wird es vor der Haarwäsche wie eine Haarkur angewendet, schützt es das Haar.

Haaröle sind meist Mischungen aus mehreren Ölen, mit einem hohen Anteil an Pflanzenölen.

 

Haaröl ist Schutz und Styling-Hilfe

 Wird das Öl vor der Haarwäsche aufgetragen und kann es einige Zeit einwirken, schützt es das Haar beim Waschen. Es verhindert, dass beim Aufquellen einzelne Schuppen aus der Schuppenschicht des Haares herausbrechen und es folglich rau und brüchig wird. Die Ölkur bildet einen Schutzfilm, der das Haar nach dem Waschen leichter kämmbar macht, ihm eine glatte Oberfläche und Geschmeidigkeit verleiht.
Nach der Haarwäsche angewendet, verbessert es vor allem den Glanz des Haares und die Frisierbarkeit von widerspenstigem Haar.
Bleibt es auf dem Haar, schützt es vor Umwelteinflüssen, ob Hitze, UV-Strahlen, Wind, Kälte, trockene Luft, da es Feuchtigkeit im Haar bindet und die Haaroberfläche schützend ummantelt. Durch den Schutz der Feuchtigkeit im Haarinneren kann Haaröl auch den schädigenden Einfluss der Hitze von Fön oder Glätteisen abmildern.
Zudem pflegen viele Haaröle auch die Kopfhaut, wenn sie in diese einmassiert werden.
Sprödes, strapaziertes, zum Brechen neigendes Haar profitiert von der Ölpflege, aber auch fettiges Haar kann Haaröl für sich nutzen.

 

Haaröl richtig anwenden

Feines Haar sollte sich tröpfchenweise an das Haaröl herantasten. Das Öl muss dünn aufgetragen werden, um das Haar nicht zu beschweren.
Zwei bis drei Tropfen in die Spitzen kneten, dann eventuell auf die gesamte Haarlänge ausdehnen.
Kräftiges, dickes Haar kann mehr Öl vertragen. Es kann über die ganze Haarlänge verteilt werden. Sind nur die Spitzen strohig, wird das Öl nur auf diesen angewendet.
Lockiges Haar neigt dazu, trocken und glanzlos zu sein.  Das Öl umschließt die raue Oberfläche, gibt Glanz und Geschmeidigkeit und betont die Kontur der Locken auf eine weiche Weise.
Trockenes, strapaziertes Haar freut sich über die Ölkur, auch zwei- bis dreimal in der Woche. Vor der Haarwäsche das Haaröl in die Kopfhaut und die gesamte Haarlänge einkneten, mindestens dreißig Minuten oder auch über Nacht einwirken lassen.
Auch fettiges Haar kann Öl nutzen. Nach dem Prinzip ‚Gleiches mit Gleichem behandeln‘ können einige Öl, wenn sie über einen längeren Zeitraum für die fettige Kopfhaut und das fettige Haar angewendet werden, eine regulierende Wirkung auf die Talgdrüsen ausüben und Haar und Kopfhaut normalisieren.

 

Nass oder trocken anwenden?

Wird das Haaröl nach der Haarwäsche im feuchten Haar verteilt, kann es durch die noch geöffnete Schuppenschicht gut einziehen und Feuchtigkeit im Haarinneren binden.
Wer das Haaröl auf dem trockenen Haar anwendet, sollte beachten, dass schwere Pflanzenöle schlechter in das trockene Haar einziehen und einen Ölfilm hinterlassen können.
Darum gilt der generelle Rat für die Haaröl-Anwendung hier umso mehr: Langsam herangehen. Zwei bis drei Tropfen zwischen den Handflächen verreiben und auf die Spitzen verteilen. Auf der Haarlänge ausprobieren.
Haaröl wird meist in Tropfenform oder im Zerstäuber angeboten. Der Sprüher ist praktisch, erlaubt die Feinverteilung auf dem Haar, während Tropfen, gerade zum Ausprobieren oder für die ausschließliche Anwendung auf den Haarspitzen, abzählbar sind und ein Herantasten ermöglichen.

 

Die Öle im Haaröl

In Haarölen sind meist mehrere Öle gemischt.
Edlere Pflegeöle, wie Arganöl oder Macadamianussöl, sind in kleineren Anteilen in ein Basisöl oder Neutralöl gemischt. Sie stehen in der Liste der Inhaltsstoffe an erster Stelle und machen den Hauptanteil der Öle aus. Sie sorgen für die gute Verteilbarkeit der pflegenden Bestandteile.
Als Basisöl werden oft Sojaöl, Sonnenblumenöl, Erdnussöl, Traubenkernöl, Sesamöl, Esteröle, wie hydrogenierter Olivenölester, oder Caprylic/Capric Triglyceride verwendet.
Sie sollten aber auch pflegende Eigenschaften haben. Es sollte sich also nicht um Silikonöle oder Erdölderivate handeln. Diese umhüllen das Haar mit einem dünnen Film, der es glättet, geschmeidig macht und ihm Glanz verleiht, haben keine pflegende, reparierende Wirkung und den Nachteil, biologisch schwer abbaubar zu sein. Die Wirkstofföle können auch ungemischt verwendet werden.

 

Ein Überblick:

APRIKOSENKERNÖL (INCI: Prunus Armeniaca Kernel Oil)
Das Öl gibt dem Haar seidigen Schimmer, ohne Fettglanz zu hinterlassen. Es macht das Haar geschmeidig gibt ihm Volumen und Griffigkeit und kann direkt auf die Kopfhaut gegeben werden. Es ist ideal für trockenes, sprödes, strapaziertes Haar und reduziert Spliss.

ARGANÖL (INCI: Argania Spinosa Kernel Oil)
Das Öl ist ein Allrounder für jeden Haartyp, speziell wohltuend aber für trockenes Haar und trockene Kopfhaut. Es wirkt feuchtigkeitsbewahrend, schützt vor Umwelteinflüssen mit Vitamin E, wirkt filmbildend durch Stearinsäure und Phytosterole. Es bändigt auch krauses, widerspenstiges Haar und verleiht ihm schimmernden Glanz.

AVOCADOÖL (INCI; Persea gratissima)
Das Öl pflegt Haar und Kopfhaut mit Vitaminen und ungesättigten Fettsäure. Es wird vor allem für trockenes Haar empfohlen, denn es bindet Feuchtigkeit im Haar. Zudem schenkt es Haarlängen seidigen Glanz, entwirrt auch krauses Haar und definiert lockiges Haar.

BROKKOLIÖLSAMENÖL (INCI: Brassica Oleracea Italica (Broccoli) Seed Oil)
Der sehr hohe Gehalt an Erucasäure verleiht dem Öl hohe Oxidationsstabilität und nicht fettende Haptik.
Es eignet sich aufgrund der weichmachenden und filmbildenden Eigenschaften in Haarölen als glanzgebende Komponente und Silikonersatz. In Studien erwies es sich in 5 % Konzentration als ebenso wirksam wie die gleiche Menge Silikon hinsichtlich Nass-Kämmbarkeit, Glanz, Weichheit. Zudem verringerte es die Aufladung des Haares. Es lässt das Haar nicht strähnig wirken und kann auch für fettiges Haar verwendet werden. Es stärkt die Struktur von trockenem und feinerem Haar.

CRAMBEÖL (INCI: Crambe Abyssinica Seed Oil)
Das ultraleichte Öl fettet nicht, konditioniert das Haar, vermindert Kräuseln und fliegendes Haar. Es kann für alle Haartypen empfohlen werden.

ERDNUSSÖL (INCI: Arachis Hypogaea Oil)
Das fette, geruchlose Öl ist als Basisöl gut geeignet. Es pflegt die trockene, schuppige Kopfhaut und bildet einen Schutzfilm um das Haar.

GLYCERIN-CAPRINSÄURE/CAPRYLSÄURE (INCI: Caprylic/Capric-Triglyceride)
Der Fettsäureester aus gereinigten Fettsäuren des Kokosöls wirkt rückfettend, macht Haar und Kopfhaut geschmeidig, hinterlässt keinen Fettglanz, ist eine gute Alternative zu Silikonöl und Mineralöl. Er wird als Neutralöl eingesetzt und sorgt für die gute Verteilbarkeit der nährenden Pflegeöle.

GRANATAPFELÖL (INCI: Punica Granatum Seed Oil)
Die enthaltene Punicinsäure, eine Omega-5-Fettsäure, wirkt stark antioxidativ, stärkt die Hautbarriere. Das Öl pflegt die trockene, juckende Kopfhaut, repariert Umweltschäden, revitalisiert und schützt das Haar.

HAFERÖL (INCI: Avena sativa (Oat) Kernel Oil)
Das Öl ist reich an Proteinen und Lipiden und insbesondere für strapaziertes, reparaturbedürftiges Haar zu empfehlen.

JOJOBAÖL (INCI: Simmondsia Chinensis Seed Oil)
Das geruchsneutrale, flüssige Wachs hinterlässt kaum Fettglanz und wird auch als hochwertiges Basisöl verwendet. Es macht das Haar geschmeidig und weich, hat gutes Eindringungsvermögen, schützt langanhaltend vor Wasserverlust, verbessert Kämmbarkeit und Volumen des Haares und ist für trockene Haarspitzen ideal.

KOKOSNUSSÖL (INCI: Cocos Nucifera Oil)
Das angenehm duftende Kokosöl kann aufgrund der kurzen Fettsäureketten besonders gut in das Haar eindringen und sich dort verankern. Es verleiht dem trockenen, schuppigen Haar Glanz, wirkt regulierend auf Haar, Kopfhaut und Haarwurzeln. Wird es kurmäßig bei fettigem Haar angewendet, kann es die Talgdrüsentätigkeit regulieren.

MACADAMIANUSSÖL (INCI: Macadamia Ternifolia Seed Oil)
Das nicht fettende Öl hat filmbildende Eigenschaften, hält das Haar geschmeidig, pflegt jedes Haar, insbesondere das trockene.

MANDELÖL (INCI: Prunus Amygdalus Dulcis Oil)
Das fast geruchlose Öl hat einen hohen Gehalt an Ölsäure und ist darum in der Lage, den Wasserverlust aus Haar und Kopfhaut zu reduzieren. Es hält das Haar weich, reduziert fliegendes Haar und pflegt jeden Haartyp.

OLIVENÖL (INCI: Olea Europaea Fruit Oil)
Das fette Öl enthält viel Ölsäure, reduziert darum den Wasserverlust und ist für trockenes, sprödes, strohiges Haar geeignet und kann nicht zu voluminöse Locken zähmen. Olivenöl kann bei fettigem Haar helfen, wenn es über einem längeren Zeitraum wiederholt in das Haar und die Kopfhaut einmassiert und nach ca. zehn Minuten ausgewaschen wird. Die Talgdrüsen beruhigen sich und finden ins Gleichgewicht. Hydrogenierter Olivenölester wird als Basisöl verwendet.

SANDDORNÖL (INCI: Hippophae Rhamnoides)
Mit Linolsäure, Linolensäure und Aminosäuren stärkt das Öl die Haarstruktur, unterstützt die Haarregeneration, macht das Haar leichter kämmbar, glättet seine Oberfläche. Es ist vor allem bei trockenem, strapaziertem Haar zu empfehlen.

SESAMÖL (INCI: Sesamum Indicum Seed Oil)
Es hemmt schädliche Oxidation, absorbiert UV-Strahlen. Es macht das Haar griffig, geschmeidig, weich, gibt Glanz, aber auch Volumen und Leichtigkeit. Dank seiner filmbildenden Eigenschaften erleichtert es das Entwirren des Haares. Es eignet sich für fast alle Haartypen. Es wird auch als Basisöl eingesetzt.

SHEABUTTER (INCI: Butyrospermum Parkii Butter)
Aufgrund ihrer rückfettenden, feuchtigkeitsbewahrenden Wirkung und guten Penetrationsfähigkeit ist Sheabutter für die Anwendung vor der Haarwäsche ideal. Nach dem Haarewaschen gibt sie einen leichten UV-Schutz. Sie ist für trockenes Haar ebenso zu empfehlen wie zur Verbesserung der Kämmbarkeit von starker, störrischer Naturkrause.

SOJAÖL (INCI: Glycine Max. Oil)
Das Öl ist als Basisöl gut geeignet. Dank der enthaltenen Linolsäure vermindert es den Feuchtigkeitsverlust des Haares, schützt vor Trockenheit, hält das Haar geschmeidig und ist für alle Haartypen geeignet.

SONNENBLUMENÖL (INCI: Helianthus Annuus Seed Oil)
Das leichte Öl ist ein geeignetes Basisöl. Es wirkt rückfettend, glättend, feuchtigkeitsbewahrend und pflegt alle Haartypen.

TRAUBENKERNÖL (INCI: Vitis Vinifera Grapeseed oil)
Das Öl schützt das Haar vor Trockenheit und oxidativen Stress. Es ist ein leichtes Öl, das für alle Haartypen geeignet ist und als Basisöl eingesetzt wird.

WEIZENKEIMÖL (INCI: Triticum Vulgare Germ Oil)
Dank seines hohen Gehalts an essentiellen Fettsäuren (Linolsäure, Linolensäure, Ölsäure) und Proteinen stärkt das Öl die Haarstruktur, bietet antioxidativen Schutz und unterstützt die Regeneration des Haares nach Sonneneinwirkung. Es ist besonders für trockenes Haar, Spliss und als Glanzgeber zu empfehlen.

 

Haaröle: ein wachsender Marktanteil

Sie machen das Haar weich und geschmeidig, pflegen Haar und Kopfhaut, helfen beim Styling. Das Pflanzenreich bietet eine große Auswahl an Ölen für die Pflege aller Haartypen. Zudem passen Haaröle gut in das Sortiment der Naturkosmetik, da sie Silikone und Mineralöle ersetzen können. Cosmacon berät sie gern bei der Auswahl Ihres Haaröls.

 

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