Hautmikrobiom und Postbiotika

Hautmikrobiom-Ökosystem, Auslobungen, Staph. aureus, Staph. epidermis

Die Zusammenhänge und Wirkstoffe zum Hautmikrobiom und Postbiotika werden hier nachfolgend vorgestellt. Postbiotika werden von lebenden Bakterien ausgeschieden oder nach bakterieller Lyse freigesetzt.

Postbiotika sind Produkte von probiotischen Bakterien und werden auch als Paraprobiotika bezeichnet. Es handelt sich um nicht lebensfähige Mikroorganismen oder deren Lysate.

Diese nicht lebenden Bestandteile von inaktivierten Mikroorganismen bzw. die Produkte von lebenden Mikroorganismen werden in der Kosmetik verwendet, da sie einen förderlichen Einfluss auf die Haut haben sollen.

In einem Artikel zu Hautmikrobiom und Postbiotika ist von der immunomodulatorischen Eigenschaft probiotischer Mikroorganismen über ihre Lebensfähigkeit hinaus die Rede. Die Autoren sprechen darum von „ghost probiotics“ und einem, „paraprobiotischen Konzept“.

 

Hautmikrobiom und Postbiotika

Die positiven Wirkungen dieser Ghost-Probiotika sind vor allem für die Darmgesundheit und die Homöostase im Darm belegt und können zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen. Es wird vermutet, dass die Wirkung auf dem regulatorischen Einfluss auf das Immunsystem beruht.

Zudem bieten Postbiotika Vorteile für Menschen, die auf für die Darmgesundheit angewendete Probiotika mit Unverträglichkeit reagieren.

Inwieweit sich die positiven Effekte auf das Hautmikrobiom und Postbiotika übertragen lassen ist noch nicht vollkommen geklärt.

 

Welche Wirkstoffe gibt es schon?

Ein bekannter Wirkstoff unter dem Aspekt Hautmikrobiom und Postbiotika ist die Milchsäure. Sie wird von Lactobacillus-Organismen gebildet und weist antimikrobielle Wirkungen auf, zeigt Peeling- und Anti-Aging-Effekte und reguliert den pH-Wert der Haut.

Ein weiteres Beispiel für Wirkstoffe unter der Rubrik Hautmikrobiom und Postbiotika sind die von Staphylococcus epidermis gebildeten mikrobiellen Peptide. Sie können die Immunreaktion der Hautzellen steigern und die Ausbreitung unerwünschter Mikroorganismen verhindern.

Postbiotika aus inaktivierten Bakterien- oder Hefestämmen haben positive Wirkungen auf die Darmflora, können gegen Heuschnupfen schützen, die Dauer von Erkältungen verkürzen, die körpereigenen Abwehrkräfte stärken.

Postbiotika sind keine Nahrung für lebendige Bakterien, sondern die Produkte von probiotischen Bakterien.

Die inaktivierten Bakterienlysate oder Stoffwechselprodukte bestehen aus Proteinen, Polyphenolen, Vitaminen, Faserstoffen, Aminosäuren, Antioxidantien, Beta-Glucanen, kurzkettigen Fettsäuren. Diese Substanzen sind in der Kosmetik bekannt, da sie Alterungsanzeichen der Haut mindern, die Feuchtigkeitsbindung verbessern, glättend, festigend wirken, die Ausstrahlung der Haut verbessern können.

Sie werden meistens aus Milchsäurebakterien, Bifidobakterien oder Hefestämmen gewonnen.

Allerdings gibt es viele kosmetische Inhaltsstoffe mikrobiellen Ursprungs, die somit als postbiotisch bezeichnet werden können, ob Zitronensäure (z.B. biotechnologisch aus Schimmelpilzen) oder Hyaluronsäure.

 

Fazit

Hinsichtlich Hautmikrobiom und Postbiotika besteht der Zusammenhang demnach vor allem über die Gewinnung des Wirkstoffes, der sich oftmals bereits seit längerem in der Kosmetik bewährt. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie mikrobiomfreundliche Produkte entwickeln lassen möchten.

 

Literatur:

Publikation 15.6.2022 Haut-Mikrobiom und Kosmetik – eine Bestandsaufnahme

Deutsche Gesellschaft für wissenschaftliche und angewandte Kosmetik e.V. (DGK)

www.sgk-ev.de/wp-content/uploads/2022/06/Microbiom

Taverniti, V., Guglielmetti, S. (2011): The immunomodulatory properties of probiotic microorganisms beyond the viability (ghost-probiotics: proposal of paraprobiotic concept)