Karitebutter
Karitebutter eine aromatisch duftende Naturcreme mit einem sehr hohen Gehalt an hochwirksamen Substanzen. Sie wird aus den Früchten des Karitébaumes (Vitellaria paradoxa) gewonnen. Dieser besondere Baum wächst etwa 10 bis 15 Meter hoch und ist ein natürlicher Bestandteil der Vegetation in der sogenannten Sub-Sahel-Zone, einem mehr als 250 Kilometer breiten Vegetationsstreifen, der sich vom westafrikanischen Mali über Togo, Ghana und Burkina Faso bis hin nach Benin erstreckt. Nur hier ist der Karitébaum, der erst im Alter von 20 Jahren erstmals blüht, anzutreffen.
Wie wird Karitebutter gewonnen?
Die leicht pflaumenförmigen grünen Früchte haben einen Durchmesser von etwa vier Zentimetern. Das essbare Fruchtfleisch umgibt einen Kern: die Shea-Nuss, aus der Karitebutter gewonnen wird. Die Herstellung ist aufwendig: Nach dem Ernten und Trocknen der Früchte muss zunächst das Fruchtfleisch entfernt werden. Sind auch die gewonnenen Kerne ausreichend getrocknet, erfolgt die mechanische Auspressung. Die Nüsse werden von Frauen auch heute noch sehr oft traditionell per Hand und mit Stößeln zu einer leicht bräunlichen Masse gemörsert. Mittlerweile verfügen aber einige Frauenkooperativen über moderne Maschinen, die zumindest einige Teile der anstrengenden Handarbeit übernehmen.
Das daraus resultierende Reinöl kann nun zu Karitebutter weiterverarbeitet werden. Unraffinierte Karitebutter ist eine weiß-gelbe und würzig duftende Masse. Es handelt sich fast immer um ein Bio-Produkt, da Shea-Nüsse hauptsächlich aus Wildsammlungen stammen. Die Butter zeichnet sich durch viele positive Eigenschaften und eine ungewöhnlich lange Haltbarkeit von maximal drei Jahren aus. Sie wird im Lebensmittelbereich als Ersatzfett für Kakaobutter in der Schokoladenerzeugung verwendet und ist eine häufige Zutat für biologische Brühwürfel.
Karitebutter in der Kosmetik
Je wärmer die klimatischen Verhältnisse, in denen der Karitébaum gedeiht, desto aktiver ist auch gleichzeitig die Produktion an zellschützenden und antioxidativ wirkenden Tocopherolen.
In der afrikanischen Sahara hat Karitebutter eine fast schon lebenserhaltende Funktion: Sie schützt die Haut der dort lebenden Menschen gegen den austrocknenden Wind. Die afrikanischen Völker verwenden sie außerdem zur Hautpflege, bei Rheuma, Gelenk- und Muskelschmerzen, zur Babypflege sowie als Vorbeugung gegen Schwangerschaftsstreifen. Dass Karitebutter in ihrer Heimat so vielfältig eingesetzt wird, hat natürlich einen Grund. Durch den außerordentlich hohen Gehalt an Vitamin E, Karotin und Allantoin ist sie nämlich besonders hautpflegend. Allantoin hat beispielsweise einen positiven Einfluss auf die Zellbildung sowie den Zellaufbau und beruhigt die Haut, weshalb Karitebutter auch häufig in Cremes und Kosmetikprodukten zur Linderung von Entzündungen eingesetzt wird. Außerdem glättet Karitebutter die Haut und macht sie weich und geschmeidig, denn sie hat feuchtigkeitsspendende Eigenschaften. Vor allem die unverseifbaren Bestandteile erzeugen durch ihre hervorragenden feuchtigkeitsbindenden Eigenschaften ein sehr angenehmes Hautgefühl. Ein weiterer positiver Effekt: Sie reguliert sogar Verhornungsstörungen und kann die Wundheilung bei kleineren Verletzungen unterstützen.
Ideal bei trockener Haut
Die Anwendung empfiehlt sich bei einer trockenen, fett- und wasserarmen beziehungsweise stark schuppenden Haut. Wer unter berufsgeschädigter Haut oder extrem trockener Altershaut leidet, kann mit Kosmetikprodukten, die Karitebutter enthalten, ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielen. Karitebutter ist in der Regel sehr gut verträglich und eignet sich auch für Haut, die zu Allergien neigt.
Sie wird von der Kosmetikindustrie überaus geschätzt und in immer mehr Hautpflegeprodukten eingesetzt. Allerdings kommt sie meist raffiniert zum Einsatz. Die Verwendung von unraffinierter Karitebutter ist in Europa bis jetzt noch mehr ein Geheimtipp, in Afrika dagegen wird das Pflegemittel bis heute ausschließlich unraffiniert verwendet.
Die dann gelblich-grünliche Karitebutter enthält die meisten Wirkstoffe und sekundären Pflanzenbestandteile, ist jedoch auch geruchlich intensiv wahrnehmbar.
In Rezepturen wirkt Karitebutter als natürlicher Konsistenzgeber. Sie sorgt für geschmeidige Cremes, die sich optimal auftragen lassen. Durch den hohen Gehalt an Unverseifbarem und Ölsäure weist sie zudem eine hohe Penetrationsfähigkeit nach.
Steckbrief Karitebutter
CAS-Nummer: 194043-92-0
INCI: Karitebutter (Shea) Butter
Schmelzbereich: 24 bis 38 Grad Celsius
Verseifungszahl: 165 bis 188
Zusammensetzung: Ölsäure (40 bis 60 Prozent), Stearinsäure (25 bis 50 Prozent), Unverseifbares (hauptsächlich Beta-Sitosterol, Stigmasterol, Campesterol), Tocopherole, Vitamin A, Phenole, Catechine, Triterpene
Verwendung in der Kosmetik: universell einsetzbares Lipid, besonders wirksam bei trockener und rissiger Haut, bei Neurodermitis, Dermatosen sowie in Lippenpflegestiften. Ideale Salbengrundlage
Fazit: Das „heilige Geschenk Afrikas“ ist kosmetisch enorm wertvoll
Aufgrund des hohen Fettgehalts kann Karitebutter die Haut effektiv vor dem Austrocknen schützen und Feuchtigkeit an der Oberhaut binden. Sie ist gut verträglich und wird auch bei der Herstellung von Lippenbalsamen, Nasen- und Brustsalben sowie in Cremes gegen Schwangerschaftsstreifen eingesetzt.
Fragen Sie uns gerne, wenn Sie Produkte mit Karitebutter entwickelt haben möchten.
Literatur:
Anti-Inflammatory and Skin Barrier Repair Effects of Topical Application of Some Plant Oils.
Lin TK, Zhong L, Santiago JL.Int J Mol Sci. 2017 Dec 27;19(1):70.
Hon KL, Tsang YC, Pong NH, Lee VW, Luk NM, Chow CM, Leung TF.Hong Kong Med J. 2015 Oct;21(5):417-25
Megnanou RM, Niamke S.Springerplus. 2015 Nov 4;4:667.
Poljšak N, Kočevar Glavač N.Front Pharmacol. 2022 Apr 25;13:868461