Kinder-Sonnenschutz

mineralische Sonnencremes; Zinkoxid

Kinderhaut ist höchst empfindlich gegenüber Sonne.

Ihre Haut hat noch keinen natürlichen Schutz ausgebildet, wie Lichtschwiele, Pigmentierung, Urocaninsäure im Schweiß, Reparaturmechanismen. Und auch die schützen nur bedingt und vermögen nicht, die altmachenden, krebsfördernden Wirkungen der Sonne abzuhalten.

Neben dem respektvollen Umgang mit der Sonne ist der Schutz vor ihr wichtig.

 

Aber, welche UV-Filter sind geeignet, insbesondere für den Kinder-Sonnenschutz?

Immer wieder ist von möglicherweise krebs- und allergieerzeugenden Filtern zu lesen.

Kritische UV-Filter und geeigneter Kinder-Sonnenschutz sind ein sensibles Thema.

Kinder-Sonnenschutz-Produkte müssen in besonderem Maße die Anforderungen, die für jedes kosmetische Sonnenschutzprodukt gelten, erfüllen.

Sie müssen gegen UVB- und UVA-Strahlen schützen; dabei muss der UVA-Schutz ein Drittel des UVB-Faktors betragen.

Meist werden in einem Produkt mehrere Filter kombiniert, um so einen Breitbandschutz zu erreichen.

Der UV-Filter darf nicht unter UV-Strahlen zerfallen, d.h. er muss fotostabil sein und über Stunden die ausgelobte Leistung erbringen.

Er darf keine Allergien auslösen oder negative Nebenwirkungen haben, z.B. hormonell wirken.

Kinder-Sonnenschutz kann auch mit guten Sonnenschutzcremes für die ganze Familie geleistet werden. Aber was sind gute Sonnenschutzprodukte?

Da hilft der Blick auf die Inhaltsstoffe. Der fällt in den USA übrigens einfacher, da die Sonnenschutzfilter getrennt gelistet sind.

 

Zunächst zur generellen Unterscheidung von Sonnenschutzfiltern:

Mineralische Filter

Mineralische oder physikalische Filter sind Titandioxid und Zinkoxid.

Sie bilden auf der Hautoberfläche eine alle Strahlen reflektierende Barriere.

Sie zerfallen nicht, lösen keine Allergien aus und sind darum in Kinder-Sonnenschutz verbreitet.

Ihr Nachteil ist der Weißschimmer, dass sie schwer zu verteilen und schwer von der Haut zu entfernen sind.

Mit kleinsten Partikeln, Nanopartikeln, lassen sie sich besser verteilen.

Hier setzt die Kritik an: Nanopartikeln können in die Blutbahn gelangen und sind vor allem in Kinder-Sonnenschutz bedenklich.

Partikeln in Nanogröße müssen auf dem Produkt gekennzeichnet sein, in Klammern mit dem Wort „Nano“ hinter dem Filter.

Laut EU-Definition sind Nanopartikeln Teilchen von einer Größe von 1- 100 Nanometer.

Die EU empfiehlt die Deklaration als „Nano“, wenn über die Hälfte der Weißpartikeln in der Größenordnung liegen.

Von den Labels ist der Umgang mit Nanopartikeln unterschiedlich geregelt.

Während Natrue Nanoteilchen erlaubt, verbietet Cosmos (BDHI und Ecocert) sie.

Zertifizierte Naturkosmetik verwendet ausschließlich mineralische Filter.

Sie kommen in vielen Produkten für empfindliche Haut und zum Kinder-Sonnenschutz zum Einsatz.

Ihre Verwendung kann den Anteil chemischer Filter in einer Formulierung verringern.

 

Chemische Filter

Sie lassen sich gut verteilen, leicht entfernen und – im Gegensetz zu mineralischen Filtern – sammeln sie sich nicht in der Hornschicht an und trocknen die Haut nicht aus.

Sie dringen in tiefere Hautschichten ein, nehmen die energiereiche UV-Strahlung auf und wandeln sie in unschädliche Wärmestrahlung um.

Mit dem Eindringen in die Haut ergeben sich potenzielle Probleme, denn dabei kann es zur Aufnahme in den Körper kommen.

Die Filtersubstanzen können in die Blutbahn gelangen und wurden bereits im Blut und in der Muttermilch nachgewiesen.

Für einige chemische Filter gibt es aus Laborversuchen Hinweise auf hormonähnliche Wirkungen.

Hinzu kommt, dass einige als krebsverdächtig und korallenschädlich gelten.

Letzter Kritikpunkt hängt mit der Wasserfestigkeit zusammen. Ein Produkt gilt als wasserfest, wenn nach 20 Minuten Aufenthalt im Wasser noch mindestens 50 Prozent des Produktes auf der Haut verbleiben. Es kommt zu einer Austragung von Substanzen ins Wasser.

Es gibt mittlerweile etliche moderne chemische Filter, die verträglich sind und Vorteile bieten.

Andererseits gibt es chemische Filter, die relativ häufig eingesetzt werden, obwohl sie wegen ihrer Nebenwirkungen in Kritik stehen und von der EU neu bewertet werden.

 

Natürliche Lichtschutzfilter

Auch natürliche Substanzen (z.B. Sheabutter, Bisabolol, Sonnenblumen-, Sesam- oder Reiskeimöl oder Vitamin C, Grüner Tee) haben Filterwirkung, aber die Schutzwirkung ist zu gering, um eine echte Alternative darzustellen.

 

UV-Filter im Einzelnen

HOMOSALAT

Homomenthylsalicat (Homosalate) absorbiert vor allem UVB-Strahlen, ist fotostabil und wird in Sonnencremes bis zu 10% eingesetzt.

Es seht in Verdacht, beim Menschen und in der Wasserfauna als endokriner Disruptor zu wirken. Es wird vom wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) untersucht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt den Verdacht bisher nicht.

Homosalat kann Allergien auslösen.

 

ETHYLHEXYLMETHOXY CINNAMATE

Das Derivat der Zimtsäure, auch als Octinoxat bezeichnet, schützt vor UVB-Strahlen und trägt zum Schutz der Haut gegen Hautkrebs bei. Sein Einsatz bis zu 20% ist erlaubt.

Es steht im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken und wird von der EU-Kommission überprüft.

Die WHO bestätigt den Verdacht bisher nicht.

Zudem soll es mitverantwortlich für die Korallenbleiche sein und ist darum in Hawaii verboten.

Ethylhexylmethoxycinnamat kann Allergien auslösen.

 

OCTOCRYLEN

Es schützt vor allem gegen UVB-Strahlen und Sonnenschäden und trägt zum Schutz gegen Hautkrebs bei. Es ist fotostabil und ermöglicht die Anwendung von Avobenzon, das gegen langwellige UV-Strahlen schützt. Außerdem ist es wichtig für die Wasserfestigkeit.

Allerdings steht es im Verdacht, als endokriner Disruptor zu wirken, eine negative Auswirkung auf Korallen zu haben und schlecht biologisch abbaubar zu sein.

Bei längerer Sonneneinwirkung kann es zu Allergien kommen.

Das SCCS stuft Octocrylen allerdings nicht als Allergen ein und hält es in den erlaubten Höchstmengen für hormonell nicht wirksam; auch die WHO bestätigt die Wirkung als endokrinen Disruptor bisher nicht.

Octocrylen gilt als korallenschädlich und ist in Hawaii und im Südseeraum Palau verboten.

Octocrylen zersetzt sich im Laufe der Zeit in schädliche Substanzen. Produkte, die Octocrylen enthalten, sollten darum nicht lange aufbewahrt werden.

Französische Forscher stellten fest, dass sich in Produkten mit Octocrylen als Sonnenschutz im Laufe der Zeit Benzophenon bildet, das im Verdacht steht, Krebs zu erzeugen.

Das SCCS spricht von einer „gefährlichen Verunreinigung“ mit Benzophenon in Produkten mit Octocrylen.

Das BfR erwartet keine gesundheitlichen Auswirkungen, dennoch sei eine „grundsätzliche Empfehlung nicht möglich“.

 

BENZOPHENON

Die in der Liste der Inhaltsstoffe als Benzophenone deklarierte Substanz schützt gegen UVB- und kurzwellige UVA-Strahlen. Sie ist fotostabil. Sie hat aber ein ungünstiges Umweltprofil und steht im Verdacht, zur Korallenbleiche beizutragen und als endokriner Disruptor zu wirken. Während die WHO die hormonaktive Wirkung verneint, wird Benzophenn deshalb vom SCCS neu bewertet.

Benzophenon gilt als allergieerzeugend.

In Hawaii ist Benzophenon aufgrund seiner korallenschädlichen Wirkung verboten.

 

 

Unbedenkliche Chemische UV-Filter

Sie gelten als hautverträglich und sind fotostabil:

 

Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine

Ethylhexyl Triazone

Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate

Diethylhexyl Butamindo Triazone

Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid

Phenylene Bis-Diphenyltriazine

 

Betrachtung der mineralischen UV-Filter

 

TITANDIOXID

Das Mineral aus Titan und Sauerstoff, in der Liste der Inhaltsstoffe als Titanium dioxide aufgeführt, schützt gegen UVB- und UVA-Strahlen.

In die Kritik geraten ist es durch eine Studie der International Agency for Research and Cancer, nach der es als krebserregend bei oraler Aufnahme eingestuft wurde.

Gleiches gilt für das Einatmen, wenn Titandioxid im Spray feinst zerstäubt wird.

Darum hat das SCCS Titandioxid neu bewertet und als krebserregend eingestuft, wenn es eingeatmet wird und hat es darum in Sonnensprays verboten.

In Cremes ist es unproblematisch, auch in Nanogröße, und in einer Konzentration von 25% zugelassen.

In Cremes, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), kann es nach bisherigen Erkenntnissen nicht in den Körper gelangen. Die Nanopartikeln sind 10-100mal größer als die kleinsten Partikeln in chemischen Filter.

Cosmacon formuliert mineralische Sonnenschutzprodukte nur noch mit Zinkoxid-uns ist die Lage zu Titandioxid zu unsicher.

 

ZINKOXID

Das Mineral, in der Liste der Inhaltsstoffe als Zinc Oxide aufgeführt, schützt gegen UVB- und UVA-Strahlen. Außerdem wirkt es entzündungshemmend, beruhigend, adstringierend, aber auch austrocknend.

Laut der Food and Drug Administration ist es sicher und zählt zu den wenigen zugelassenen Sonnenschutzfiltern, die als allgemein sicher und wirksam gelten.

Allerdings kann es, wie auch Titandioxid, sich in der Hornschicht ansammeln, in der dickeren Männerhaut weniger als in der dünneren Haut von Frauen. Das führt zum Wasserverlust und Austrocknen der Haut. Da die Haut von Babys und Kindern noch aufnahmefähiger ist, raten einige davon ab, mineralische Filter in Kinder-Sonnenschutz zu verwenden.

 

Fazit

Es gibt eine Vielzahl von UV-Filtern – und nicht alle gängigen Filter sind für Kinder-Sonnenschutz gut geeignet. Neue Studien bringen Erkenntnisse, die neue Prüfungen verlangen und deren Ergebnisse moderne Produkte sicherer machen.

Nach bisherigem Wissen, scheinen mineralische Filter, insbesondere Zinkoxid, die bessere Wahl für Kinder-Sonnenschutz zu sein. Für Babys und Kleinkinder sollten sie keine Nanopartikeln enthalten oder nur so viel, wie für die angenehme Anwendung erforderlich.

Es gibt auch geeignete Kinder-Sonnenschutz-Produkte mit chemischen Filtern. Wichtig ist, die in Kritik stehenden Filter zu meiden. Die beste Alternative ist, kleine Kinder nicht der Sonne auszusetzen und auf Shirt, Hut, Brille zu achten.

Cosmacon hilft Ihnen gern bei der Wahl der geeigneten Filter für den Kinder-Sonnenschutz.

Die beste Zeit Sonnenschutzprodukte entwickeln zu lassen ist in den Sommermonaten, so dass die SPF-Messungen im  Herbst/Winter durchgeführt werden können. Die Produktion der neuen Produkte erfolgt dann im Februar/März eines Jahres, so dass die neuen Produkte zur Hauptsaison verkauft werden können.