Lactobionsäure

Lactobionic Acid,Polyhdroxysäuren, Bionik-Säuren.

Die Lactobionsäure ist eine Zuckersäure. Zuckersäuren, auch als Polyhydroxysäuren bezeichnet, entstehen durch Oxidation aus einfachen Zuckern.

Die Lactobionsäure ist ein Oxidationsprodukt von Lactose. Sie hat einen Galactose-Anteil, der durch eine Ether-Bindung an ein Gluconsäure-Molekül gebunden ist. Aufgrund der hohen Anzahl der Hydroxy-Gruppen ist die Lactobionsäure stark hygroskopisch. Sie bildet Gele mit 14% Wasser aus Umgebungsfeuchtigkeit. Mit dieser Fähigkeit übertrifft sie traditionelle Befeuchter wie Glycerin oder Sorbitol.

Viele Zuckersäuren kommen als Stoffwechselprodukte vor und sind Bestandteile natürlicher Verbindungen, wie Pektin bei Pflanzen oder Glycosaminoglycan oder Chondroitinsulfat im Körper.

Deshalb spricht man bei den in der Kosmetik verwendeten Polyhdroxysäuren auch von Bionik-Säuren.

Ihre Wirksamkeit ist durch viele klinische Studien und Laborstudien bestätigt.

 

Lactobionsäure verbessert die Hauthydration

In einer klinischen Untersuchung wendeten Testpersonen im Alter von 26-73 Jahren mit kaukasischem Hauttyp auf einer Gesichtshälfte eine 10% Lactobionsäure-Peeling-Formulierung und auf der anderen ein 30% Lactobionsäure-Peeling einmal wöchentlich an. Nachts verwendeten sie eine 5% Lactionbionsäure-Nachtcreme.

Die Haut war nach 8 Wochen einmal wöchentlichem Peeling signifikant verbessert.

 

Lactobionsäure im Vergleich mit Glycolsäure

Bei täglicher Anwendung über 2 bzw. 4 Wochen einer Formulierung mit 6% Lactobionsäure wurden mehrere Maße zur Beurteilung der Verträglichkeit und Wirksamkeit im Vergleich mit Glycolsäure erfasst, wie Hautfarbton, transepidermaler Wasserverlust, elektrische Leitfähigkeit, pH-Wert. Im Vergleich mit Glycolsäure war die Lactobionsäure bei gleicher Wirksamkeit reizärmer.

 

Lactionbionsäure für ein klareres Hautbild, prallere und festere Haut

31 Frauen im Alter von 35 bis 65 Jahren wendeten eine 8% Lactobionsäure-Formulierung sechs bzw. 12 Wochen lang zweimal täglich auf Gesicht und Unterarmen an.

Die behandelten Partien zeigten eine statistisch bedeutsame Verbesserung der Klarheit der Haut und eine Reduktion von feinen Linien. Auch die Festigkeit und die Elastizität hatten sich gegenüber dem Anfangszeitpunkt deutlich verbessert.

Histologische Proben wiesen eine Zunahme der Epidermisdichte und einer Verminderung der Enzyms MMP9 auf.

Die Ergebnisse legen den korrigierenden und präventiven Einsatz von Lactobionsäure in Anti-Aging-Produkte nahe.

 

Lactobionsäure in Verbindung mit Glucono-lacton verbessert den Hautzustand.

Eine Verbindung von 12% Lactobionsäure und der PHA Glucono-lacton führte zu einer statistisch bedeutsamen Verbesserung der Hautklarheit und Polsterung.

 

In vitro Untersuchung bestätigt MMP-Hemmung.

In vitro konnte die hemmende Wirkung einer Lösung aus Lactobionat und Glutathion auf die Matrix-Metalloproteinasen, insbesondere MMP2 und MMP9, nachgewiesen werden. Auch wenn Glutathion ein starker MMP-Hemmer ist, weisen die Ergebnisse darauf hin, dass auch Lactobionat bedeutsame hemmende Eigenschaften hat.

MMPs werden durch Sonneneinwirkung, Alterung übermäßig aktiviert und tragen zur Faltenbildung bei. Sie bauen Kollagen ab, darum kann die Hemmung von MMP die Hautmatrix schützen und das gesunde Aussehen der Haut erhalten.

Lactobionsäure scheint ihren MMP-hemmenden Effekt konzentrationsabhängig zu entfalten. In einer Studie war sie bei 0,1% beinahe so wirksam das positive Kontroll-Setting mit Phenanthrolin.

 

Die Lipidperoxidation wird gehemmt

Die Lactobionsäure hemmt die durch freie Radikale ausgelöste Lipidperoxidation, durch die Zellmembrane und andere Zellbestandteile geschädigt werden.

In einer vitro-Studie konnte Lactobionsäure in unterschiedlichen Konzentrationen die Bildung schädlicher oxidativer Abbauprodukte bremsen.

Das Ergebnis spricht für die antioxidative Wirksamkeit der Lactobionsäure für die Haut gegen UV-generierte freie Radikale, oxidativen Stress und Lichtschäden.

 

Lactobionsäure hemmt die Bildung von Hydroxy-Radikalen

Eisen-Ionen spielen bei der Bildung von freien Radikalen aus H2O2 eine Rolle. In vitro wurde gezeigt, dass eine Lactobionsäure-Lösung die Bildung von Hydroxy-Radikalen durch Eisenkomplexbildung hemmen kann. Das lässt auf die antioxidativen und Chelatbildner-Eigenschaften der Säure schießen.

 

Lactobionsäure hemmt Melagonese.

Diese Wirkung wurde in Laboruntersuchungen an B16-Melanozyten-Kulturen nachgewiesen. Lactobionsäure konnte die durch das Melanozyten-stimulierende-Hormon (MSH) verursachte Melonogenese bis zu einem gewissen Grad herabsetzen. Die Säure könnte also zur Reduktion von Hyperpigmentierung und Pigmentierungsunregelmäßigkeiten eingesetzt werden.

 

Sie hemmt nicht-enzymatische Glykation (Verzuckerung)

Die Proteinglykation spielt bei der Hautalterung eine wesentliche Rolle. Sie wird durch eine nicht-enzymatische Reaktion zwischen einem reduzierenden Zucker und primären Aminogruppen auf Proteinen, wie Kollagen, ausgelöst und führt zum allmählichen Abbau des Kollagens aufgrund von Quervernetzungen, durch die die Haut steif wird.

Lactobionsäure konnte in vitro die Glykation an Serum-Albumin hemmen. Eine Konzentration von 0,5% erwies sich als statistisch wirksam und ähnlich wirksam wie die positive Kontrollgruppe mit 0,01% Aminoguanidin.

 

Kosmetische Wirkungen

Aufgrund der Ergebnisse in klinischen Tests und Labortests ist Lactobionsäure als kosmetischer Wirkstoff geeignet und zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

– feuchtigkeitsanreichernde und feuchtigkeitsbindende, aufpolsternde Wirkung

– antioxidative, Chelat-bildende Eigenschaften

– hemmt MMP-Bildung

– verbessert die Klarheit der Haut, die Dichte und Qualität

– schützt Lichtalterung, reduziert Pigmentflecken

– fördert Kollagenbildung, hemmt Kollagenabbau

– wirkt korrigierende und vorbeugend gegen Alterungsanzeichen der Haut

– unterstützt die Fähigkeit der Haut zur Selbstregeneration

– hautglättend

– stärkt die Hautbarriere

– milder als AHAs, geringes Reizpotenzial

– keratolytisch, löst oberste Hautzellen sanft, auch für empfindliche Haut

 

Steckbrief Lactobionsäure

INCI: Lactobionic Acid

CAS-Nr. 96-82-2

Biokompatibel COSMOS-Referenz)

Beschreibung: weiße, feste Substanz, aktive Bestandteile >98%

Handelsname/Hersteller: z.B. TEGO® RenewHA Lacto/ Evonik; Spec Kare® LBA/ Spec Chem Industry

Empfohlene Einsatzkonzentration: 0,1 – 5 %

Bei 10% – 30% wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Formulierungen festgestellt. Für Konsumentenprodukte wird aber eine Konzentration von max. 10% empfohlen.

Verwendung in der Kosmetik: Anti-Aging-, Anti-Falten-Produkte, Feuchtigkeitspflege, zum Aufpolstern der Haut, Glow-Produkte, Anti-Pigmentflecken-Formulierungen, Peeling, für Gesicht- und Körperpflege, Kopfhautpflege in Seren, Shampoos, als Puffersubstanz, zum Stabilisieren des pH-Wertes

 

Zusammenfassung

Lactobionsäure ist eine Art von Alpha-Hydroxy-Säure (AHA), die in geringen Mengen in verschiedenen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse vorkommt. Sie wird auch in der Kosmetikindustrie verwendet, da sie eine Reihe von Vorteilen hat.

Einer der wichtigsten Vorteile von Lactobionsäure ist, dass sie die Haut glatter und straffer machen kann, indem sie die Zellenregeneration fördert und die Kollagenproduktion anregt. Dies kann dazu beitragen, dass die Haut jünger und gesünder aussieht. Lactobionsäure kann auch dazu beitragen, die Poren zu verkleinern und Unreinheiten zu reduzieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass Lactobionsäure die Haut empfindlicher für UV-Strahlen machen kann, weshalb es wichtig ist, ein Sonnenpflegeprodukt mit ausreichendem Schutzfaktor zu verwenden, wenn man Lactobionsäureprodukte verwendet. Es wird auch empfohlen, die Haut langsam an Lactobionsäureprodukte zu gewöhnen, um mögliche Hautreaktionen zu vermeiden.

Rufen Sie gerne noch Heute bei uns an und vereinbaren einen unverbindlichen Beratungstermin bei uns.

 

 

Quellen:

The antioxidant and prebiotic properties of lactobionic acid.

Goderska K.Appl Microbiol Biotechnol. 2019 May;103(9):3737-3751

Clinical evidence on the efficacy and tolerability of a topical medical device containing benzoylperoxide 4%, retinol 0.5%, mandelic acid 1% and lactobionicacid 1% in the treatment of mild facial acne: an open label pilot study.

Garofalo V, Cannizzaro MV, Mazzilli S, Bianchi L, Campione E.Clin Cosmet Investig Dermatol. 2019 May 15;12:363-369

High-level production of maltobionic acid from high-maltose corn syrup by genetically engineered Pseudomonas taetrolens.

Oh YR, Jang YA, Hong SH, Eom GT.Biotechnol Rep (Amst). 2020 Nov 12;28:e00558