Lävulinsäure

Die Lävulinsäure ist eine bio-chemische Verbindung und gehört zur Gruppe der Qxocarbonsäuren. Sie wird unter anderem auch 4-Oxopentansäure oder 4-Oxovaleriansäure genannt. Die erste gewollte chemische Herstellung und Klassifizierung des immer interessanter werdenden Stoffes fand wahrscheinlich im Jahr 1869 statt.

Ein oft begangener chemischer Weg, den Stoff herzustellen, ist die Hydrolyse von Cellulose. Lävulinsäure kann aber auch ein Nebenprodukt einer chemischen Reaktion sein: Sie entsteht in sehr großen Mengen als ein Abfallanteil bei der Zuckerverarbeitung. Genauer: Wenn Hexosen, also Mehrfachzucker wie Glucose und Fructose, in einem üblichen und verbreiteten Verfahren mit Salzsäure erhitzt werden, entsteht Lävulinsäure.

Lange hat man diesem Stoff kaum Bedeutung beigemessen. Zurzeit erregt er allerdings ziemlich viel Aufmerksamkeit: Eine Eigenschaft der Säure ist das Potential, eventuell das knapper werdenden Erdöl komplett zu ersetzen. Eine Forschergruppe um den Professor Marko Mihovilovic der TU in Wien scheint es gelungen zu sein, mittels Bakterien die Lävulinsäure so zu entwickeln, dass sie in der Herstellung von Grundchemikalien Verwendung finden kann, wo man heute noch Erdöl verwendet

 

Der Einsatz von Lävulinsäure

Neben diesen noch nicht voll ausgereiften Einsatzgebieten ist der Stoff Basis zur Herstellung von vielen Chemikalien und Rohstoffen unterschiedlicher Bereiche. Als Rohstoff werden Lävulinsäuren weiterentwickelt in der Herstellung von Zusatzmitteln, sogenannten Additiven, Weichmachern und generell in vielen häufig verwendeten Kunststoffen. Auch der Einsatz in Arzneimitteln und Kosmetika beginnt sich zu entwickeln.

 

Nachstehend sind die Rohstoffe aufgeführt, mit denen wir gerne arbeiten:

Handelsname	INCI	Hersteller	Bemerkung
PRESERVASOL	Water + Phenethyl Alcohol + Glycerin + Caprylyl/Capryl Glucoside + Levulinic Acid + Undecylenoyl Glycine + Sodium Levulinate	Res Pharma Industriale
Naturotics Plus	Pentylene Glycol + Camellia Sinensis Leaf Extract + Chamomilla Recutita (Matricaria) Flower Extract + Thujopsis Dolabrata Branch Extract + Sorbitan Caprylate + Magnolia Kobus Bark Extract + Salix Alba (Willow) Bark Extract + Levulinic Acid	Bio Spectrum
Cosphaderm LAT	Levulinic Acid + Glycerin + Sodium Levulinate + Aqua	Cosphatec

 

Lävulinsäure in der Kosmetik

Als international deklarierte Levulinic Acid sind die so vielseitige Säure und ihre Salze in der Hautpflege zum einen als Duftstoffzusatz gefragt: Ihr typischer Geruch, der angenehm an Karamell oder Vanille erinnert, kommt hier wohlriechend zum Einsatz. Richtig interessant ist aber darüber hinaus die antibakterielle und fungizide Wirkung von Lävulinsäure. Dies macht diesen Stoff auch als Hautpflegemittel bei unreiner Haut interessant. Ebenso wird er verwendet als Zusatz in Waschlotionen für den Intimbereich.

Da Lävulinsäure nicht als Konservierungsmittel deklariert ist, kann sie als ideale natürliche Konservierungsmethode in natürlichen Kosmetika funktionieren.

 

Steckbrief

Summenformel: C5H8O3

INCI: Levulinic Acid

Salze: Levulinate

CAS-Nummer: 123-76-2

EINECS/ELINCS Nummer: 123-76-2

Physikalische Daten

Molmasse: 116,115 g mol-1

Schmelzpunkt: 33 – 35 °C

Siedepunkt: 245 – 246 °C

Dichte: 1,1447 g cm-3 bei 20°C