Lindenblütenextrakt
Der Lindenbaum hat in Deutschlands eine besondere kulturelle Bedeutung. In etlichen Liedern besungen und Bestandteil ebenso vieler Gedichte war die Linde des Dorfes wichtiger Treffpunkt. Hier tauschte man sich aus und erfuhr Neuigkeiten. In manchen Dörfern wurde unter der Linde oft noch bis Ende des 18. Jahrhunderts Gericht gesprochen.
Charakteristika des Lindenbaumes
Der Lindenbaum wird zwischen 18 und schon 20, manchmal sogar 30 Meter hoch. Zur Gattung Tilia gehören ca. 50 Arten. Nur zwei von ihnen sind medizinisch wirksam: Tilia cordata und Tilia plahyphyllos. Der Baum ist in Europa, Südschweden und Russland, Ostasien, Vorderasien und im südlichen Nordamerika verbreitet. Die staatlichen Bäume haben dekorative, herzförmige Blätter. An der dichten, kegelförmigen Krone setzen schräg aufsteigende Äste an. Die Blüte setzt im Vergleich zu anderen Bäumen relativ spät ein. Im Hochsommer zeigt sich der Baum in seiner ganzen Pracht. Lindenblüten haben eine gelblich-weiße Farbe und kommen in Dolden mit 5-11 Blüten vor. Die Blüte ist mit dem Blatt verwachsen und duftet süßlich. Im Laufe des Sommers entwickeln sich daraus braune, schwach behaarte ovale Nüsschen mit dünner Schale. Durch die moderne Forstwirtschaft wurde die Linde aus unseren Wäldern stark verdrängt.
Die Linde im Mittelalter
Die Linde galt als Symbol für das Christentum und wurde daher überall verbreitet. Nach dem Volksglauben hält die Linde Krankheiten fern und schützte vor Unheil. Von Pestlinden glaubte man, sie könnten die Pest fernhalten. Schon im Mittelalter hatten Linden als Trachtpflanzen große Bedeutung. In ihnen lebten oft drei und mehr Bienenvölker. Da Honig war zu dieser Zeit das einzige bekannte Süßmittel war, schütze man die Linde besonders. Die Bienenweide (Linde) stand unter strengem Bann, denn auch das Bienenwachs brauchte man für Kerzen, Tafeln und Siegel. Die Rinde des Lindenbaumes enthält außerdem Bastfasern, die man für Kleidung aus Lindenbast und Leinen verwendete. Dass die Linde verehrt wurde und lange nicht berührt werden durfte, ist vermutlich ein Grund, warum man die gesunden Wirkstoffe erst recht spät entdeckte.
Lindenblüten und ihre medizinische Verwendung
Seit Längerem werden Lindenblüten pharmazeutisch genutzt, kommen überwiegend als Tee zum Einsatz. Auch Hildegard von Bingen kante ihre heilende Wirkung. Lindenblüten kann man gut mit anderen Kräutern mischen. Bekannt ist vor allem ihre reizlindernde Wirkung bei Husten. In Verbindung mit Pfefferminze wirkt Lindenblütentee erfrischend, pur wirkt er beruhigend. Lindenblüten lassen sich auch im Vollbad oder für ein Gesichtsdampfbad verwenden. Im Dampfbad werden Lindenblüten vor allem gegen fettige Haut eingesetzt. Aufgekochter und abgegossener Lindenblütensud eignet sich als reinigende Gesichtsmaske.
Inhaltsstoffe von Lindenblüten
Die Blüten der Linde enthalten ätherische Öle, Pflanzensäuren, Flavonoide, Schleimstoffe, Glykoside und Saponine. Als Untergruppe der Glykoside spielen Saponine eine große Rolle unter therapeutisch wirksamen Bestandteilen von Heilpflanzen. Auch die Zuckerverbindungen Glycoside haben viele biologische Funktionen, manche der Gruppe sind sekundäre Pflanzenstoffe, deren gesundheitsfördernde Wirkung bekannt ist.
Lindenblütenextrakt in der Kosmetik
Die Pflanzenwirkstoffe im Lindenblütenextrakt eigen sich bestens zur Hautpflege. Gerade empfindliche Babyhaut profitiert von ihrer Wirkung. Lindenblütenextrakt beruhigt trockene und empfindliche Haut und spendet Feuchtigkeit. Die naturreinen ätherischen Öle harmonisieren und werden zum Aromatisieren von Ölen und Cremes verwendet. Der süßliche, honigähnliche Duft der Lindenblüten eignet sich auch für die Aromatherapie. Lindenblütenextrakt in Shampoos ist ebenfalls sehr mild,. Mit Lindenblütenextrakt angereicherte Produkte reinigen sanft, ohne in den Augen zu brennen und verleihen dem Haar Fülle und Glanz.