Maltobionsäure
Maltobionsäure ist eine Aldonsäure aus der Oxidation von Maltose.
Sie besteht aus einem D-Glucose-Molekül, das an D-Gluconsäure gebunden ist.
In der Natur kommt die Zuckersäure in vielen Pflanzen vor.
In der Kosmetik wird die Polyhydroxysäure aufgrund ihrer Schutzwirkungen gegen Glykation und andere abbauenden Einflüsse sowie zu Verbesserung der Hautdichte und -festigkeit und ihrer glättenden Wirkung eingesetzt. Zudem wird sie wegen ihres exfolierenden Potenzials genutzt. Sie unterstützt die Ablösung abgestorbener Hautzellen, fördert die Zellerneuerung, verbessert auf diese Weise die Hydration der Haut, so dass diese Leuchtkraft und Polsterung gewinnt. Dabei weist sie eine geringere Irritationswirkung auf als herkömmlich AHAs.
Wie die Lactobionsäure ist sie dank ihrer stark feuchtigkeitsanreichernden Wirkung für empfindliche und trockene Haut geeignet.
Ihre Wirkungen sind in mehreren klinischen und Laborstudien bestätigt.
Studienergebnisse
Maltobionsäure verbessert viele Parameter des Hautzustands
In einer Untersuchung wendeten 28 Frauen im Alter von 35 bis 58 Jahren eine Creme mit 8% Maltobionsäure mit einem pH von 3,8 zweimal täglich auf dem Gesicht und dreimal täglich auf einem Unterarm zwölf Wochen lang an.
Die Beurteilung durch eine ausgebildete Person auf einer Skala von 0 bis 10 ergab nach 6 und nach 12 Wochen statistisch bedeutsame Verbesserungen hinsichtlich der Klarheit des Hautbildes, der Verringerung von Hautrauheit, feinen Linien, Falten und Porengröße.
Die mit Kneiftest und digitalem Messschieber gemessene Hautfestigkeit, Elastizität sowie Dichte hatten sich gegenüber dem Ausgangszustand ebenfalls deutlich verbessert.
Reizungen äußerten sich in einem leichten Spannungsgefühl der Haut.
In der Selbstbeurteilung nahmen über 70% der Testteilnehmerinnen positive Veränderungen wahr, die auch durch histologische Befunde bestätigt wurden, wie die Zunahme der Glycosaminoglycane in der Dermis, die mit dem Feuchtigkeitsbindevermögen der Haut korreliert.
Maltobionsäure ist für die Augenpartie geeignet.
Eine Studie untersuchte die Wirkung einer Augencreme mit 3% Maltobionsäure, Die Testteilnehmerinnen m Alter von 40 bis 60 Jahren trugen die Creme zweimal täglich an beiden Augenseiten und unterhalb der Augen auf. Nach vier Wochen beurteilten 97% der Frauen die Creme als mild und nicht reizend. 81% stellten fest, dass sie die feinen Linien in der Augenkontur vermindert hatte. 97% bestätigten die bessere Befeuchtung der Haut sowie eine Verfeinerung der Hautstruktur, einen ausgeglicheneren Hautfarbton und die Zunahme der Ausstrahlung. Bereits nach zwei Wochen erschien die Augenpartie verjüngt.
Maltobionsäure steigert Zellumsatz.
Zwei Creme mit einer Konzentration von 8% Glycolsäure bzw. 8% Maltobionsäure erzielten bei klinischer Anwendung jeweils eine Zellerneuerungsrate von 82%, wobei Maltobionsäure verträglicher wirkte. Sie bietet sich somit als sanfter Anti-Aging-Wirkstoff an.
Maltobionsäure hemmt nicht-enzymatische Glykation.
Die Proteinglykation spielt bei der Hautalterung eine wesentliche Rolle. Sie wird durch eine nicht-enzymatische Reaktion zwischen einem reduzierenden Zucker und primären Aminogruppen auf Proteinen, wie Kollagen, ausgelöst und führt zum allmählichen Abbau des Kollagens aufgrund von Quervernetzungen, durch die die Haut steif wird.
Maltobionsäure konnte in vitro die Glykation an Serum-Albumin hemmen. Eine Konzentration von 0,1 bis 0,5% erwies sich als statistisch wirksam und ähnlich effektiv wie die positive Kontrollgruppe mit Aminoguanidin.
In vitro Untersuchung bestätigt MMP-Hemmung.
Maltobionsäure wurde in unterschiedlichen Konzentrationen in ihrer Wirksamkeit gegen die Bildung von Matrix-Metalloproteinasen getestet.
Sie bauen Kollagen ab, darum kann die Hemmung von MMP die Hautmatrix schützen und das gesunde Aussehen der Haut erhalten.
Zum Vergleich wurde eine negative Kontrolle mit Clostridium und eine positive mit Phenanthrolin verwendet.
Die Ergebnisse ließen darauf schließen, dass Maltobionsäure ihren MMP-hemmenden Effekt konzentrationsabhängig entfaltet, insbesondere bei 0,1%.
Maltobionsäure hemmt Lipidperoxidation.
Maltobionsäure hemmt die durch freie Radikale ausgelöste Lipidperoxidation, durch die Zellmembrane und andere Zellbestandteile geschädigt werden.
In einer vitro-Studie konnte Maltobionsäure in unterschiedlichen Konzentrationen die Bildung oxidativer Abbauprodukte bremsen.
Das Ergebnis legt die antioxidative Wirksamkeit der Maltobionsäure für die Haut gegen UV-generierte freie Radikale, oxidativen Stress und Lichtschäden nahe.
Maltobionsäure hemmt Melagonese.
Diese Wirkung wurde in Laboruntersuchungen an B16-Melanozyten-Kulturen nachgewiesen. Maltobionsäure konnte die durch das Melanozyten-stimulierende-Hormon (MSH) verursachte Melonogenese bis zu einem gewissen Grad herabsetzen. Die Säure könnte also zur Reduktion von Hyperpigmentierung und Pigmentierungsunregelmäßigkeiten eingesetzt werden.
Kosmetische Wirkungen
Klinische Studien und Labortests weisen darauf hin, dass Maltobionsäure als kosmetischer Wirkstoff geeignet ist und sich durch folgende Eigenschaften auszeichnet:
- festigend, glättend, steigert Hautdichte
- hemmt Kollagenabbau
- verbessert Hautstruktur, Hautdichte, macht das Stratum corneum kompakter
- Pigmentierungsausgleichend
- steigert Klarheit der Haut und Ausstrahlung
- reduziert Falten
- antioxidativ
- schützt gegen und reduziert Lichtschäden
- herkömmlichen Feuchtigkeitsspendern und wahrscheinlich auch Lactobionsäure in befeuchtender Wirkung überlegen
- Peeling-Effekt
- sanfter als klassische Alpha-Hyxdroxysäuren
Steckbrief:
INCI: Maltobionic Acid
CAS-Nr.: 534-92-9
Beschreibung: weiße bis hellgelbe, feste Substanz, aktive Bestandteile >95%
Handelsname / Hersteller: TEGO® RenewHA Malto ; SpecKare® MBA / Spec Chem Industry
Empfohlene Einsatzkonzentration: 0,1 – 5%
Verwendung in der Kosmetik: Gesichts- und Körperpflege, Hals- und Dekolleté-Pflege, Augenkontur-Cremes (3%), Feuchtigkeitscremes. Anti-Aging-/ Anti-Falten, Anti-Pigmentflecken, Glow-Produkte, Toner, Peeling, als Puffersubstanz, zum Stabilisieren des pH
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