Mechano­trans­duktion

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Unter Mechanotransduktion verstehen wir einen Prozess, der in unserem Körper stattfindet und bei dem physikalische Signale in molekulare intrazelluläre Reaktionen umgewandelt werden. Die sorgen wiederum für positive strukturelle Veränderungen. In unserem Körper ist die Mechanotransduktion hauptsächlich für die Steuerung der Zellfunktionen verantwortlich. Auch wenn wir sie nicht bewusst wahrnehmen, findet sie ständig statt. Das wohl bekannteste und einfachste Beispiel: das Gehen beziehungsweise Laufen. Bei jedem Schritt werden mechanische Reize auf unsere Knochen ausgeübt. Die Knochenzellen wandeln diese Reize dann in eine biochemische Reaktion um: Als Folge bildet sich mehr Knochensubstanz und die Knochen werden stärker und dichter. Nicht umsonst ist Bewegung die beste Möglichkeit, Osteoporose vorzubeugen. Allerdings sind die mechanischen Reize nicht nur für die Gesunderhaltung unserer Knochen wichtig. Auch das Gewebe, die Muskeln, die Venen und die Haut brauchen eine entsprechende Stimulierung. Unsere normale Bewegung im Alltag reicht dafür aber nicht immer aus. Auch nicht der ausgedehnte Spaziergang am Wochenende, die Bahnen, die wir im Schwimmbad ziehen, und die Trainingseinheit im Fitnessstudio. Möchten wir beispielsweise gegen Cellulite ankämpfen, müssen wir eine zusätzlich künstliche Mechanotransduktion herbeiführen, denn in den Fettzellen findet sie von Natur aus nicht statt.

 

Die gezielt herbeigeführte Mechanotransduktion

Auch die Zellerneuerung der Haut kann durch eine mechanische Stimulation effektiv angekurbelt werden. Es gibt bereits spezielle Wirkstoffe, welche die für die Zellerneuerung verantwortlichen Proteine gezielt aktivieren, so dass der Prozess der Hauterneuerung angeregt wird. Eine Studie mit Probanden im Alter zwischen 35 und 65 Jahren konnte die Wirksamkeit bereits bestätigen. Sie zeigte, dass der Wirkstoff die Zellerneuerungsrate der Haut im Vergleich zur Kontrollgruppe nach nur acht Tagen um fast 47 Prozent erhöhen konnte. Somit ist die künstlich herbeigeführte Mechanotransduktion in der Kosmetikbranche eine echte Revolution. Wenn wir bedenken, dass unsere Haut nicht nur unser wichtigstes Schönheitsmerkmal ist, sondern auch als eine Art Schutzschild gegen Umweltverschmutzung, UV-Strahlung, Stress, Krankheitserreger und andere Einflüsse dient, nimmt die Bedeutung der künstlichen Mechanotransduktion eine immense Dimension an. Die Epidermis kann ihre Aufgaben schließlich nur dann optimal erfüllen, wenn sie sich regelmäßig durch Zellproliferation und Zelldifferenzierung erneuert. Wird die natürliche Mechanotransduktion sanft, aber gezielt unterstützt, wirkt die Haut nicht nur frischer, jünger und glatter, sie kann ihre Schutzfunktion gegenüber schädlichen Einflüssen auch viel besser ausspielen. Die winzigen Partikel des innovativen Wirkstoffs haben eine Größe von nur 100 bis 200 Mikrometern und ergeben ein weißes Pulver. Sie werden in einer Einsatzkonzentration von 3,5 Prozent ganz zum Schluss in die Formulierung eingearbeitet.

 

Steckbrief EasyWay

INCI: Cellulose Acetat

Beschreibung: weißes Pulver, Partikelgröße 100 bis 200 Mikrometer

Konservierung: keine

Einsatzkonzentration: 3,5 Prozent werden empfohlen.

Anwendungsbereich: als künstlich erzeugte Mechanotransduktion zur Verbesserung der Hauterneuerungsrate

 

Das Prinzip der Mechanotransduktion in der Kosmetik

Der größte Teil des menschlichen Gewebes ist auf mechanische Belastung und somit auf Mechanotransduktion angewiesen. Nur so kann der gesunde Zustand beibehalten werden. Fehlt die Stimulation, wird das Gewebe schwächer und baut ab. Darum werden beispielsweise Patienten nach einer Verletzung der Muskeln und Bänder oder nach einem künstlichen Gelenkersatz so schnell wie möglich mobilisiert. Das Prinzip der Mechanotransduktion kann auch in der Kosmetik eingesetzt werden: etwas dann, wenn es darum geht, die Zellerneuerung der Haut zu beschleunigen. Ein neu entwickelter Wirkstoff ist in der Lage, genau das zu leisten. Dies konnte nicht nur im Rahmen einer In-vitro-Studie nachgewiesen werden, sondern auch in einer Wirksamkeitsstudie mit 20 Probanden. Gerne beantworten wir Ihre Fragen zu dem Thema.

 

Literatur:

Physiology, Mechanoreceptors.

Iheanacho F, Vellipuram AR.2023 Sep 4. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2024 Jan–.PMID: 31082112

 

Grundlagen der zellulären Mechanotransduktion

verfasst von: S. Tietze, A. Hofmann, S. Wolk, C. Reeps

Erschienen in: Gefässchirurgie Ausgabe 4/2020

 

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