Mikroplastik-Siegel
Bei Mikroplastik handelt es sich gemäß wissenschaftlicher Definition um winzig kleine, feste und unlösliche synthetische Polymere, die biologisch nicht abbaubar sind und eine Größe von weniger als fünf Millimetern haben. Manche Partikel sind lediglich 1000 Nanometer groß. Mit dem bloßen Auge sind sie oft kaum zu erkennen. Natürlich gibt es auch Partikel, die noch kleiner sind. Dann wird aber nicht mehr von Mikroplastik gesprochen, sondern von Nanomaterial. Dieses unterliegt im Kosmetikbereich aber bereits einer Deklarationspflicht, Mikroplastik dagegen (noch) nicht.
Mikroplastik lässt sich in zwei Kategorien einteilen: in primäres und sekundäres Mikroplastik. Zu ersten Kategorie gehören Partikel, die schon den angegeben Größenbereich von Mikroplastik erreicht haben, wenn sie in die Umwelt eintreten. Partikel aus dem Kosmetik- und Körperpflege-Segment gehören ebenso dazu wie der Abrieb von Autoreifen. Die zweite Kategorie umfasst dagegen größere Plastikteilchen, die durch Sonneneinstrahlung oder auch durch Wellenbewegungen im Meer zerfallen.
Darum ist Mikroplastik so schädlich für die Umwelt
Durch unser Abwasser, das Regenwasser, aber auch durch Überschwemmungen gelangt Mikroplastik in unsere Seen, Flüsse und Meere. Kläranlagen können es bis heute nur sehr bedingt herausfiltern. Fische, Säugetiere, Würmer, Muscheln und Mikroorganismen nehmen diese Partikel dann auf. Oft durch Filtration, manchmal aber auch, weil sie mit Nahrung verwechselt werden oder weil Tiere andere Tiere fressen, die schon Mikroplastik aufgenommen haben. Die Folgen für die Lebewesen sind fatal und reichen von Gewebeveränderungen und Entzündungen über toxische Reaktionen bis hin zu schweren inneren Verletzungen und zum Tod. Da Mikroplastik extrem beständig ist, belastet es unsere Meere mehrere hundert Jahre. Und es kommt immer mehr hinzu. Im arktischen Eis konnten bereits pro Kubikkilometer eine Million Partikel gemessen werden.
Was bringen Mikroplastik-Siegel?
Mikroplastik-Siegel sollen als Orientierungshilfe beim Einkaufen dienen. Viele Einzelhandels-Ketten versehen ihre mikroplastikfreien Drogerieartikel darum auch immer häufiger mit einem entsprechenden Mikroplastik-Siegel. Allerdings definieren die verschiedenen Mikroplastik-Siegel den Begriff ganz unterschiedlich. Während sich einige nach der Definition vom BUND richten, verbieten andere Siegel grundsätzlich alle Arten von Kunststoff. Es gibt auch Retailer, die eine ganz eigene Definition von Mikroplastik haben. Einen Aspekt haben aber fast alle Mikroplastik-Siegel gemeinsam. Sogenannte biobasierte Polymere werden in der Regel nicht berücksichtigt, sie dürfen also eingesetzt werden, obwohl auch sie teilweise Jahrzehnte brauchen, bis sie abgebaut sind beziehungsweise sich zersetzt haben. Sowohl der NABU als auch die Deutsche Umwelthilfe fordern daher, Biokunststoffe, die sich nur schlecht abbauen, ebenfalls zu verbieten. Man geht in diesem Zusammenhang sogar so weit, vor einem gefährlichen Greenwashing durch Biokunststoffe zu warnen. Bislang setzt aber nur das Mikroplastik-Siegel Flustix auf ein Verbot von Biokunststoff.
Die INCI-Bezeichnungen von Mikroplastik
Mikroplastik ist in kosmetischen Produkten auf der Liste der Inhaltsstoffe unter anderem an folgenden INCI-Bezeichnungen zu erkennen:
– Acrylates Copolymer, Acrylates Crosspolymer
– Butylene/ethylene/styrene Copolymer
– Ethylene/methacrylate Copolymer
– Polymethyl Methacrylate, Polyacrylate, Polyethylene (PE), Polyquaternium
– Polyethylene Terephthalate (PET), Polypropylene (PP), Polystyrene (PS)
– Polytetrafluoroethylene
– Polyurethane (PUR)
Der Entwurf der Europäischen Kommission zur Begrenzung von Mikroplastik vom 30. August 2022 (D083921/01)
Der kürzlich veröffentliche EU-Entwurf eines Durchführungsgesetzes schließt fast alle Produkte mit Mikroplastik ein: Kosmetika und Duftstoffe, Biozide und sogar medizinische Produkte. Ausnahmen gibt es nur wenige: Arzneimittel beispielsweise, aber auch In-vitro-Diagnostika. Das bedeutet, dass viele Hersteller die Zusammensetzung ihrer Produkte ändern müssen. Für das Inkrafttreten der Beschlüsse soll es allerdings Übergangsfristen geben. So sollen die Produzenten ausreichend Zeit bekommen, um geeignete Alternativen zu entwickeln. Für Mikroplastik in abwaschbaren kosmetischen Produkten ist beispielsweise eine Übergangsfrist von vier Jahren vorgesehen, bei Leave-on-Kosmetikprodukten soll sie fünf Jahre betragen.
Mikroplastik-Siegel: Cosmacon jetzt mit eigener Zertifizierung
Wir von Cosmacon sind uns der Verantwortung für unsere Umwelt bewusst und möchten bei diesem wichtigen Thema nicht untätig bleiben. Darum bieten wir nun selbst eine eigene Zertifizierung an. Für diese Zertifizierung werden die Rohstoffe von einem unabhängigen Sicherheitsbewerter streng und kritisch überprüft, und zwar gemäß der aktuellen EU-Definition. Für Sie bietet dieses Mikroplastik-Siegel gleich mehrere Vorteile. Sie signalisieren gegenüber Ihrer Zielgruppe Verantwortungsbewusstsein und können Ihr Image als vertrauenswürdige Marke noch weiter ausbauen. Darüber hinaus sind zertifizierte Produkte nicht nur ein Trend, sondern die Zukunft. Das komplette Verfahren dauert nur maximal zehn Werktage und wir berechnen dafür lediglich eine einmalige Gebühr von 250,- Euro. Sie haben Interesse an garantiert mikroplastikfreien Produkten, die Sie Ihrer Zielgruppe anbieten können? Wir stehen Ihnen für Ihre Fragen und für weitere Informationen gerne zur Verfügung.
Mikroplastikfrei? Ja klar!
Mikroplastik ist ein sehr ernstes Problem, das unsere Seen, Meere und Flüsse massiv bedroht. Schon jetzt kann jeder etwas dagegen tun: indem er nur solche Produkte kauft, die wirklich ohne Kunststoff auskommen. Ein Blick auf die INCI-Liste reicht dafür schon aus, zumal sich die Bezeichnungen der verdächtigen Inhaltsstoffe schon nach kurzer Zeit einprägen. Auch wir helfen dabei, dass unsere Gewässer nicht noch weiter bedroht werden: mit einer Zertifizierung beziehungsweise einem Mikroplastik-Siegel, das sich an den strengen Vorgaben der EU-Kommission orientiert. Wenn wir alle gemeinsam mitmachen, leisten wir einen wertvollen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt.