Paradiesnussöl

Lecythis Minor Seed Oil; Paradiesnußöl

Im nördlichen Südamerika wachsen die bis zu 40 Meter hohen Paradiesnussbäume, die zur Familie der Lecythidaceae (Topffruchtbaumgewächse) gehören. Insgesamt gibt es 26 verschiedene Lecythis-Arten. Das robuste Holz wird gerne für Gleisschwellen, Böden und Schiffskiele verwendet, allerdings hat der Erhalt der Baumbestände im Sinne der Biodiversität eine zunehmend höhere Bedeutung. Die Bäume bringen etwas merkwürdig geformte, holzige Kapselfrüchte hervor, die optisch an einen getöpferten Krug erinnern. Diese Früchte besitzen eine Art Deckel, der nach der Reife abfällt und die Samen freigibt. Die Samen – auch Paradiesnüsse genannt – ähneln den beliebten Paranüssen, allerdings haben sie eine dünnere Schale und sind auch oft deutlich größer. Kenner behaupten zudem, dass der Geschmack der Paradiesnüsse im Vergleich zu Paranüssen besser und aromatischer ist.

 

Es gibt aber auch Paradiesnüsse, die als nicht essbar und sogar toxisch gelten. Dies hängt aber nicht von der Art des Baumes, sondern von der Selenkonzentration im Boden ab. Die Bäume gelten als sogenannte Selen-Akkumulatoren, das heißt, sie absorbieren Selen aus dem Boden, wo es sich dann in den Samen sammelt. Es wird angenommen, dass der Baum das Selen als Schutz vor Fressfeinden aufnimmt. Selenocystathionin wurde übrigens schon 1965 aus Paradiesnüssen isoliert. Die Formel: HOOC-CH(NH2)-CH2-CH2-Se-CH2 -CH(NH2)-COOH. In der richtigen Menge ist Selen zwar ein sehr wichtiges Spurenelement, eine zu hohe Selenaufnahme durch einen übermäßigen Verzehr der Paradiesnüsse kann im schlimmsten Fall aber zu einer Selenvergiftung führen. Lebensbedrohend ist diese Vergiftung jedoch in der Regel nicht, sie führt allenfalls zu vorübergehender Übelkeit und einem zeitweiligen Haar- und Nagelverlust. Hierfür müssten aber mehrere Hundert der Samen verzehrt werden. Eine äußerliche Anwendung von Paradiesnussöl in einer angemessenen Dosierung hat dagegen keine Nebenwirkungen. Paradiesnussprodukte gelten zudem als die natürlichsten aller Selenquellen. Es gibt mittlerweile sogar Nahrungsergänzungsmittel beispielsweise in Kapselform, die natürliches Selen aus den Samen des Paradiesnussbaumes enthalten. Für die menschliche und tierische Gesundheit ist das Spurenelement schließlich unverzichtbar.

Für die Menschen am Río Magdalena in Kolumbien, wo die Bäume besonders gut gedeihen, ist die Ernte der Nüsse übrigens eine wichtige Einkommensquelle, die das Überleben sichert.

 

Eine der Lecythis-Arten ist der relativ kleine Lecythis minor, auch Affentopfbaum genannt. Er wird zwischen 5,0 und 25,0 Metern hoch und gedeiht am besten bei einer Jahrestemperatur von 24,4 bis 26,5 Grad Celsius sowie einem Boden-pH-Wert von 5,0 bis 8,0. Mittlerweile wird der Lecythis minor auch zunehmend als Zierbaum kultiviert, beispielsweise in den prächtigen „Summit Botanical Gardens“ in Panama.

Die Samen sind ausgesprochen ölreich, der Anteil an ungesättigten Fettsäuren kann bis zu 75 Prozent betragen. Allerdings ist es vom Samen bis zum Paradiesnussöl ein langer Weg. Um nur einen Liter Paradiesnussöl zu gewinnen, sind zwei Kilogramm Paradiesnüsse erforderlich. Nach dem Sammeln werden sie mühsam von Hand geknackt, geschält und gereinigt. Anschließend sind sie für die Weiterverarbeitung zum Paradiesnussöl bereit.

 

Paradiesnussöl in der Kosmetik

In der Kosmetik lässt sich Paradiesnussöl sehr vielseitig einsetzen. Dies ist vor allem dem beeindruckenden Gehalt an ungesättigten Fettsäuren zu verdanken. Diese verteilen sich in Paradiesnussöl folgendermaßen: Der Anteil an Palmitinsäure liegt bei rund 21,0 Prozent, der Stearinsäure-Gehalt bei etwa 7,0 Prozent und der Anteil an Linolsäure bei 31 Prozent. Ölsäure ist im Paradiesnussöl zu rund 38 Prozent enthalten.

Paradiesnussöl verfügt über sehr gute feuchtigkeitsspendende Eigenschaften. In der epidermalen Schicht bildet es eine Art Schutzfilm, dieser sorgt dafür, dass Feuchtigkeit nicht so leicht verdunstet. Auf diese Weise kann der transepidermale Wasserverlust (TEWL) deutlich verringert werden. Aus diesem Grund eignet sich Paradiesnussöl nicht nur für trockene Haut, sondern auch hervorragend für die Anti-Aging-Pflege. In klinischen Studien konnte bereits nachgewiesen werden, dass Paradiesnussöl die sichtbaren Zeichen des Alterns bekämpft und Falten mildern kann. 90 Prozent aller teilnehmenden Probanden gaben an, in nur vier Wochen einen positiven Effekt in Bezug auf die Tiefe der Falten festgestellt zu haben. Paradiesnussöl kann auch von Menschen mit empfindlicher Haut verwendet werden.

Es bietet sich vor allem für Gesichts- und Körpercremes an, auch Duschgels und Make-up-Entferner lassen sich mit Paradiesnussöl hochwertig anreichern. Der Einsatz in Shampoos und Color Shampoos für gefärbte Haare ist ebenfalls denkbar. Je nach Anwendungsgebiet ist eine Einsatzkonzentration zwischen 1,0 und maximal 20,0 Prozent zu empfehlen.

In der indigenen Medizin wird die Frucht des Baumes übrigens sehr gerne eingesetzt, denn sie soll antiasthmatisch und enthaarend wirken.

 

Steckbrief Paradiesnussöl

INCI: Lecythis Minor Seed Oil

Beschreibung: Öl aus den Samen des Baumes Lecythis Minor, einer von derzeit 26 bekannten Lecythis-Arten

Vorkommen: Südamerika, vorwiegend vom Maracaibo-Tiefland in Venezuela bis zur Nordküste in Kolumbien

Inhaltsstoffe: Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Linolsäure, Vitamin E

Wirkungsweisen von Paradiesnussöl: auf der Haut filmbildend, feuchtigkeitsspendend, reduziert den transepidermalen Wasserverlust (TEWL), macht die Haut geschmeidig, kann die Faltentiefe verringern

 

Paradiesnussöl in hochwertigen Formulierungen von Cosmacon

Das Öl aus den Samen des Paradiesnussbaumes enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe, die einen positiven Einfluss auf unsere Haut haben. Es kann sowohl bei trockener als auch bei empfindlicher Haut eingesetzt werden und bietet sich hervorragend für Anti-Aging-Produkte an. Gerne entwickelt Cosmacon für Sie anspruchsvolle Formulierungen mit Paradiesnussöl.