Rosskastanie
Escin (oder auch Aescin) ist ein Gemisch, das mehr als 30 verschiedene Saponine umfasst und in der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) enthalten ist. Dieser in ganz Europa weit verbreitete Baum kann bis zu 35 Meter hoch werden und ist vor allem für seine braun glänzenden Samen bekannt, die für Kinder und Bastler im Herbst begehrte Sammelobjekte sind („Kastanienmännchen“). Die Rosskastanie zählt schon seit vielen Jahren zu den wichtigsten Heilpflanzen der Welt. Genutzt werden aber nicht nur die (ungenießbaren!) Kastanien, also die Samen, sondern auch die Rinde, die Blätter und die Blüten. So finden Extrakte aus den Samen beispielsweise traditionell gegen Krampfadern und zur Stärkung der Venen Anwendung, während mit Rosskastanien-Rinde schon in früheren Zeiten Verdauungsprobleme und Erkältungen behandelt wurden. Aus den hübschen Blüten, die sich im Frühjahr zeigen, lässt sich ein Tee herstellen, der gegen Husten hilfreich ist. Die Blätter haben zudem einen antibakteriellen und entwässernden Effekt. Bei derart vielen Anwendungsmöglichkeiten ist es somit auch kein Wunder, dass der „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ die Kastanie 2008 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt hat.
Der Wirkstoff Escin und seine Vorteile
Obwohl in der Rosskastanie viele Flavonoide, Cumarine, Nährstoffe und Gerbstoffe enthalten sind, gilt Escin als der mit Abstand relevanteste Inhaltsstoff. Das Triterpensaponin-Gemisch hat ödemprotektive, entzündungshemmende sowie antioxidative Eigenschaften und einen positiven Einfluss auf die Durchlässigkeit von Venenwänden. Der venentonisierende Effekt wird durch die Anregung der Prostaglandine F2alpha erzielt. Schwellungen und Wassereinlagerungen gehen durch die Anwendung entsprechender Präparate zurück, das Gewebe wird insgesamt gestärkt und kann den Blut-Rückstrom zum Herzen somit besser unterstützen. Rosskastanien-Extrakte werden sehr häufig zur Kurzzeitbehandlung einer chronisch-venösen Insuffizienz und gegen Krampfadern eingesetzt. Die Wirksamkeit von Escin bei der Behandlung von chronischer Venenschwäche konnte bereits durch verschiedene In-vivo-Studien belegt werden. Darüber hinaus kommt Escin auch vielfach bei Sportverletzungen (bei beispielsweise Prellungen und Verstauchungen), Blutergüssen, Schwellungen nach Operationen und Hämorrhoiden zum Einsatz. Weitere Indikationen sind Wadenkrämpfe und müde schwere Beine.
Escin gliedert sich in eine Alpha- und eine Beta-Form. Zwischen beiden Formen gibt es große Unterschiede in Bezug auf den Schmelzpunkt, die Wasserlöslichkeit, die hämolytische Wirkung und die spezifische Rotation. Die Beta-Form gilt als die besonders aktive Komponente in Escin.
Escin in der Kosmetik
Auch in der Kosmetik spielt die Rosskastanie eine immer größere Rolle. So wurden in ihren Blüten beispielsweise einige Cumarine entdeckt, die hautaufhellend wirken und einen antioxidativen Effekt haben. Extrakte der Rosskastanien-Blüte bieten sich für die kosmetische Verwendung ohnehin besser an, da sie etwas milder sind als Extrakte aus den Samen.
Im Handel sind bereits zahlreiche kosmetische Produkte mit Escin erhältlich. Von der reichhaltigen Augen- und Lippencreme über leichte Körperlotionen bis hin zu Anti-Falten-Cremes und Präparaten gegen Couperose, die Rosskastanie weiß auch bei der Hautpflege mit ihren vielen Vorteilen zu überzeugen. Wird der Extrakt in Haarshampoos integriert, trägt er dazu bei, die Kopfhaut zu beruhigen. In erfrischenden Fußpflege-Produkten und Duschgelen spielt er seine tonisierende Wirkung aus. Und auch für regenerierende Körperöle bietet sich die Rosskastanie hervorragend an.
Relativ neu ist die Integration in Sonnenschutzmittel. Dies ist der in der Rosskastanie enthaltenen Cumarinverbindung Aesculin zu verdanken. Aesculin ist nicht nur in der Lage, die Durchblutung zu verbessern und den Stoffwechsel anzuregen, die Substanz besitzt auch die Fähigkeit, ultraviolette Strahlen zu binden.
Grundsätzlich sind kosmetische Präparate mit Rosskastanien-Extrakt beziehungsweise Escin sehr gut verträglich. In seltenen Fällen kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, die sich durch Hautausschläge oder Juckreiz bemerkbar machen. Wird Rosskastanienextrakt innerlich angewandt, kommt es in seltenen Fällen zu leichten Magenbeschwerden. Menschen, die Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen, sollten vor der erstmaligen innerlichen Einnahme von Rosskastanienextrakt ihren Arzt befragen. Die orale Anwendung beispielsweise als Tee ist mittlerweile aber selten geworden, da die Rosskastanie keinen sehr angenehmen Geschmack hat. Alternativ stehen jedoch Kapseln und Dragees mit Escin als Nahrungsergänzungsmittel zur Verfügung. Zu den Kontraindikationen für die äußerliche Anwendung gehören offene Wunden, eine bestehende Emboliegefahr sowie Thrombosen.
Escin ist als Wirkstoff für zertifizierte Naturkosmetik zugelassen.
Steckbrief Escin
INCI: Escin
Alternative Schreibweise: Aescin
CAS-Nummer: 6805-41-0
EC-Nummer: 229-880-6
Vorkommen: Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
Definition: besteht aus mehr als 30 verschiedenen Einzelsubstanzen
Wirkung: entzündungs- und ödemhemmend, venentonisierend, gefäßverstärkend
Steckbrief Rosskastanien-Extrakt
INCI: Aesculus Hippocastanum (Horse Chestnut) Seed Extract
CAS-Nummer: 8053-39-2
EC-Nummer: 232-497-7
Beschreibung: der Auszug aus den Samen der Rosskastanie
Inhaltsstoffe: Aescin, Flavonoide, Cumarine, Gerbstoffe
Escin aus der Rosskastanie für hochwertige Kosmetikprodukte
Die Rosskastanie ist mehr als „nur“ ein bewährtes Mittel gegen Krampfadern und Besenreiser. Sie kann auch in der Kosmetik vielfältig eingesetzt werden und eignet sich für Anti-Aging-Produkte genauso gut wie für belebende Duschgele und Fußpflegeprodukte, Sonnenschutzprodukte und Körperlotionen. Auch Menschen, die unter Couperose leiden, wissen die Vorzüge der Rosskastanie zu schätzen. Lassen Sie für Ihre Zielgruppe hochwertige Kosmetikprodukte mit Escin entwickeln: Wir von Cosmacon beraten Sie gerne.
Quellen: